Bluthochdruck und Salzkonsum

Der Salzkonsum ist bedenklich angestiegen. Besonders bei Bluthochdruck sollte Salz reduziert werden, allerdings ist Salzverzicht meist nicht nötig.

Fertigkost und Konserven sind zu einem großen Teil verantwortlich für den stark angestiegenen Salzkonsum in der Gesamtbevölkerung, der inzwischen so hoch geworden ist, dass er auf die Hälfte reduziert werden müsste. Viel Salz ist aber nicht nur dort zu finden und in „Snacks“ wie Salzstangen, wo man es erwartet, sondern auch in Nahrungsmitteln, die in Deutschland zur Grundlage der täglichen Ernährung gehören: Wurst, Käse, Sauerkraut, viele Cornflakes und vor allem auch Brot.

Kochsalz lässt den Blutdruck ansteigen

Hochdruckkranke, aber auch Menschen aus Familien mit Hochdruckpatienten, haben besonders schwerwiegende Gründe, den Salzkonsum zu reduzieren. Männer mit dem höchsten Salzkonsum bekommen die meisten Schlaganfälle, und der erhöhte Blutdruck führt bei allen zu Gefäßveränderungen, die am Ende alle Organe betreffen, so zum Beispiel das Herz, das Gehirn und die Nieren. Allerdings hat sich gezeigt, dass ein totales Salzverbot im allgemeinen nicht nötig ist.

Nicht alle Hypertoniker sind salzempfindlich

Zunächst ist nur etwa jeder zweite Hochdruckkranke „salzsensitiv“. Es handelt sich hier um eine Anomalie, die genetisch bedingt, also auch vererbbar ist. Verantwortlich sind mehrere Gene. Für die Forschung besteht hier noch ein weites Feld, da es bisher keinen verlässlichen Test gibt, der die Salzempfindlichkeit eines bestimmten Menschen nachweisen würde. Sicher ist hingegen, dass sie mit dem Alter ansteigt, und dass Menschen, die wenig Kalium und Calcium zu sich nehmen, ebenfalls salzempfindlicher sind.

Am wichtigsten ist das Körpergewicht

Auch Übergewichtige sind salzempfindlicher. Wenn sie abnehmen, sinkt auch die Empfindlichkeit! Allerdings spielen für den Teufelskreis Übergewicht – Hochdruck mehrere Mechanismen eine Rolle. Man hat berechnet, dass 5 Kilo Gewichtsabnahme den Blutdruck so gut senken wie die Einnahme eines entwässernden Medikaments!

Wie viel Salz braucht man wirklich?

Jedenfalls nicht die 12 bis 13 Gramm pro Tag, die heute leicht verzehrt werden. Oberste Grenze sollten 6 Gramm sein, bei Hochdruckkrankheit kann je nach Fall und nach Absprache mit dem Arzt noch mehr reduzieren nötig sein. Ein völliger Verzicht auf Salz ist allerdings nur sehr selten erforderlich, so zum Beispiel bei Herzinsuffizienz. Salz ist ja lebensnotwendig und eine starke Salzreduktion hat durchaus auch negative Folgen für den Organismus. Aus diesem Grunde können extrem starke Salzreduktionen nur im Einzelfall vom behandelnden Arzt angeraten werden.

Eine ausgewogene Ernährung ist für alle richtig

Wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet, die vor allem frische Produkte verwendet, liegt man auch mit der Salzzufuhr meist richtig, ohne große Berechnungen anstellen zu müssen. Natriumarme Lebensmittel sind Obst und Gemüse, Getreide und Reis, Nudeln, Milchprodukte, Öle, Fleisch, Fisch und Geflügel. Beim Kauf von Mineralwasser sollte zumindest der Hochdruckkranke sich über die jeweiligen Inhaltsstoffe informieren und natriumarme Wässer wählen. Ansonsten empfiehlt es sich, verschiedene Produkte zu benutzen, da der Gehalt an Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium sehr unterschiedlich sein kann. Obst und Gemüse enthalten Kalium und helfen auf diese Weise ebenfalls, den Blutdruck zu senken.

Keine Angst vor Geschmacklosigkeit und Zeitverlust

Die Angst, das Essen könne mit weniger Salz nicht mehr schmecken, ist unbegründet. Küchenkräuter aller Art, Pfeffer und Zitrone sowie Knoblauch sind aus der guten Küche nicht wegzudenken und sorgen für den Genuss, der auch ein Teil des Wohlbefindens und damit der Gesundheit ist. Man braucht nur ein Grundwissen über die in den Nahrungsmitteln enthaltenen Stoffe und den Willen, diese Kenntnisse in seinem Alltag umzusetzen. Der Zeitfaktor spielt sicher heute eine große Rolle, aber es ist nicht viel Zeit nötig, um zum Beispiel einen frischen Salat zu schneiden, und bestimmt nicht mehr, wenn man ihn mit Essig und Öl statt mit einem fertigen „Dressing“ anrichtet. Oder: im Single-Haushalt nimmt das Garen eines Stücks tiefgefrorenen Fischs mit etwas Öl und Zitrone in der Mikrowelle oder bei Zubereitung im Dampf die gleiche Minutenzahl ein wie bei einem Fertiggericht. Salzärmer essen ist nicht schwer, im Gegenteil entdeckt man oft den schon fast vergessenen Eigengeschmack von Speisen wieder. Es lohnt sich, auch auf diese Weise etwas für seine Gesundheit zu tun!

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