Angst vor EHEC: Was ist es, woher kommt es, wie verläuft es?

Seit Wochen grassieren EHEC-Bakterien in Deutschland. Was kann man tun, wie groß ist die Gefahr, wie schnell ist eine Infektion nachweisbar?

Seit Anfang Mai 2011 ist eine vermehrte Erkrankung an EHEC feststellbar. Ausgehend von Norddeutschland sind mittlerweile weitere Teile des Bundesgebiets sowie mehrere europäische Staaten betroffen. Ein Fall ist auch in den USA bekannt geworden. Ungewöhnlich ist weniger das Auftreten der EHEC-Bakterien, sondern der vermehrt gesundheitsgefährdende Verlauf, vor allem bei Erwachsenen.

Als lebensbedrohlich kann sich das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) erweisen. Inzwischen können die Erreger via Schnelltest in wenigen Stunden zuverlässig die Existenz der Bakterien feststellen.

EHEC: Blutiger Durchfall und HUS sind die Folgen einer Infektion

EHEC ist die Abkürzung für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Während „gewöhnliche“ E.coli-Bakterien natürlicherweise in der menschlichen Darmflora zu finden sind, führt die pathogene Version zu blutigem Durchfall, der sich zu lebensgefährdenden Komplikationen (HUS) ausweiten kann.

Seit Mitte der Woche vom 23. Mai 2011 sind 200 Neuinfektionen zu verzeichnen, ein Viertel davon weist HUS-Symptome auf. Ausgangspunkt ist – auch für internationale Fälle – ganz offensichtlich der Norden der Bundesrepublik.

Symptome einer EHEC-Erkrankung

Prinzipiell eher bei Kindern vorkommend sind bei dieser Form auch Erwachsene, hier vor allem Frauen, gefährdet. Die „normale“ Verlaufsform stellt sich mit wässrigem, nicht blutigem Durchfall als kaum schwerwiegend dar. Erst das Hinzukommen von blutigem Stuhlgang und heftigen Bauchschmerzen, die kolikartig auftreten, weist auf die „schwere Verlaufsform“ hin. Folge kann plötzliches Nierenversagen sein. Dann besteht Lebensgefahr.

Gegenmaßnahmen und medikamentöse Behandlung

Ist normalerweise kontaminiertes Fleisch die Hauptursache für eine Ansteckung, weist das Robert Koch-Institut bei den aktuellen Fällen darauf hin, beim Verzehr von Gemüse vorsichtig zu sein. Obwohl die Quelle der Bakterien nach wie vor nicht ermittelt werden konnte, sollten rohe Gurken, Tomaten und Blattsalat gemieden werden, bis nähere Erkenntnisse vorliegen. Auch rohe Milch kann eine Gefahrenquelle sein.

Im Fall von infizierten Personen wird derzeit unter größter Vorsicht mit Antibiotika behandelt. Noch ist unsicher, ob die EHEC-Bakterien auf die Existenz der Medikamente mit vermehrter Produktion von Zellgift reagieren. Bis zum Beginn der Woche vom 6. Juni 2011 soll hier Klarheit herrschen.

Ansteckungsquellen: Hygienemaßnahmen einhalten

Neben der Infektion über verseuchte Nahrungsmittel ist menschlicher Kontakt eine mögliche Übertragungsvariante. Dies geschieht in solchen Fällen „von Hand zu Hand“. Daher ist es wichtig, sich nach dem Besuchen der Toilette sorgfältig die Hände zu waschen, vor allem vor der Zubereitung von Speisen usw. Dies gilt auch für Personen, die unter keinerlei Symptomen leiden, die Bakterien allerdings dennoch verbreiten können. Für die Dauer der Infektionsgefahr werden Zeiträume von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten angenommen.

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