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Ansteckung durch Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten sind meist sehr unangenehm und können schwerwiegende Gesundheitsschäden verursachen, wenn sie nicht behandelt werden.

Eine Geschlechtskrankheit zu haben, ist ein Tabuthema. Denn dies ist unappetitlich und schamvoll. Bricht doch einmal ein Betroffener das Tabu und berichtet über seinen Besuch beim Arzt, dann erntet er oder sie meist nur betroffenes Schweigen. Oder wird vielleicht sogar komisch angeschaut – á la „Wo der sich nur wieder herumgetrieben hat!“ Würde hingegen offener mit der Thematik umgegangen werden, könnten viele neuen Ansteckungsfälle vermieden werden. Gesundheitsbehörden warnen vor einer drastischen Zunahme der „klassischen Geschlechtskrankheiten“, da in der Bevölkerung der Glaube vorherrscht, dass diese praktisch verschwunden seien.

Gibt es einen Unterschied zwischen einer Geschlechtskrankheit und sexuell übertragbaren Krankheiten?

Der Begriff „Geschlechtskrankheiten“ umfasste früher nur fünf Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte übertragen wurden. Dazu zählten Syphilis (Lues, harter Schanker), Gonorrhö (Tripper), Ulcus molle (weicher Schanker), Lymphogranuloma inguinale und Granuloma venerum. Heute werden die beiden Begriffe Geschlechtskrankheiten und sexuell übertragbare Krankheiten allerdings häufig synonym gebraucht.

Was ist eine Geschlechtskrankheit?

Eine Geschlechtskrankheit ist eine sexuell übertragbare Erkrankung, die hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen wird. Man unterscheidet zwischen heilbaren (bei frühzeitiger Erkennung und adäquater Behandlung) wie beispielsweise Genitalwarzen und nicht heilbaren Geschlechtskrankheiten wie Aids oder Hepatitis (A, B, C).

Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Geschlechtskrankheiten. Sie können von Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen und Arthropoden verursacht werden.

Am häufigsten sind bei den:

  • Virus-Erkrankungen: Genitalherpes, Genitalwarzen, HIV, Hepatitis
  • Bakterielle Erkrankungen: Chlamydien, Gonorrhö (Tripper)
  • Pilzerkrankungen: Candidiasis
  • Erkrankungen durch Gliedertiere (Arthropoden): Filzlaus, Krätzmilbe

Wie kann man sich mit einer Geschlechtskrankheit anstecken?

Eine Ansteckungsgefahr besteht, wenn Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden oder bei Kontakt mit krankheitsbedingten Hautstellen. Abhängig von Sexualpraktiken, Körperhygiene oder Verschleppungsmöglichkeiten der jeweiligen Infektion, können Anzeichen einer Erkrankung auch an anderen Stellen des Körpers auftreten. Erreger von Geschlechtskrankheiten verursachen nicht nur äußere Veränderungen, sondern lassen auch innere Organe erkranken. Aber auch über die gemeinsame Verwendung von Spritzen und Nadeln kann eine Geschlechtserkrankung (HIV, Hepatitis) übertragen werden. Ebenso kann sich ein Baby während oder nach der Geburt bei seiner Mutter anstecken.

Was sind Anzeichen für eine Geschlechtskrankheit?

  • Brennen oder Jucken der Genitalien
  • Schwellungen und Entzündungen der Genitalien
  • Schmerzen beim Urinieren
  • Leichter Harnverlust
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unterleibsschmerzen
  • Erektionsstörungen
  • Veränderter Ausfluss (Farbe, Geruch, Konsistenz) der Genitalien bei Frau, Ausfluss beim Mann
  • Hautveränderungen wie Rötungen, Flecken, Belege, Warzen, Blasen, Ausschläge
  • Unerfüllter Kinderwunsch

Wie verhält man sich bei Verdacht auf eine Geschlechtskankheit?

Bei Verdacht ist unverzüglich entweder ein Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder ein Gynäkologe beziehungsweise ein Urologe aufzusuchen. Hier ist Scham fehl am Platz. Es ist wesentlich Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört neben dem Arztbesuch, auch ein Gespräch mit dem Sexualpartner. Kondome schützen vor Ansteckung – sowohl bei oralem, vaginalem als auch analem Geschlechtsverkehr. Reißt das Kondom dennoch, sollte bei Oralverkehr zunächst der Mund ausgespült, bei Vaginal- oder Analverkehr die Genitalregion abgespült werden. Anschließend sollte man einen Arzt aufsuchen, da eine vorsorgliche Medikamentenbehandlung gegen viele Geschlechtskrankheiten möglich ist.