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Apollinaris Classic oder Schüßler Salz Nr. 4 Kalium chloratum D6?

Hilft Apollinaris Classic feinperlig mit ärztlichem Zeugnis bei Erkältungen oder das Schüßler Salz Nr. 4 Kalium chloratum ohne Wirkstoff? Sekt oder Selters?

„Marmor, Stein und Eisen bricht“, wie viel Schüßler Salz Nr. 4 Kalium chloratum steckt im Natron-Säuerling Apollinaris Classic; wirkt Apollinaris besser als Schüßler Salze bei Erkältungen, oder nicht? Es gibt legendenumwobene Luxusgetränke und es gibt gar laienhafte Heilversprechen mit dem fast kaliumfreien Schüßler Katastrophalcephalpharmazie-Salz Nr. 4 Kalium chloratum D6. Nach der deutschen Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (Min/TafelWV) gilt für Mineralwässer mit hohem Gehalt an Mineralstoffen: „Der als fester Rückstand berechnete Mineralstoffgehalt beträgt mehr als 1.500 mg/l“. Ein magnesiumhaltiger Natron-Säuerling wie Apollinaris Classic feinperlig muss demnach mindestens 1,5 Gramm Mineralstoffe pro Liter Mineralwasser aufweisen.

Kalium chloratum D6 oder das „Luxusgetränk“ Apollinaris Classic feinperlig?

Manche Apotheker bezeichnen Schüßler Salze bombastisch als Kältemittel (Natrium chloratum) oder als Schleimhautmittel (Kalium chloratum), manch Professor wie Prof. Dr. Moritz Naumann bezeichnete dagegen im Jahre 1854 das Apollinaris-Brunnenwasser als dieses „angenehm schmeckende Mineralwasser, durch welches wirksame Stoffe in der mildesten Form in den Magen gelangen“. Das Mineralwasser des Apollinaris-Brunnens wohlschmeckte auch im Jahre 2011 noch gut, da verliehen Chefköche und Sommeliers des International Taste & Quality Institute (iTQi) Apollinaris Classic feinperlig drei Sterne beim „Superior Taste Award 2011“. Keine drei Sterne, aber das Test-Qualitätsurteil „gut“ verlieh Stiftung Warentest im Mineralwasser-Test 2011 „The Queen of Table Waters“; keine drei Sterne, aber drei Schwarze Löcher verlieh Stiftung Warentest im Jahre 2005 der Biochemie des Katastrophalcephalphysikus Wilhelm Heinrich Schüßler: „Biochemie nach Schüßler ist zur Behandlung von Krankheiten nicht geeignet.“ Was eignet sich wohl besser bei Erkältungen?

Apollinaris Classic feinperlig entspricht Tausenden Globuli Kalium chloratum D6

Blickt man auf die nicht besonders wohlschmeckende PET-Flasche mit dem roten Dreieck, dann bescheinigt das Institut Fresenius auf dem Analysenauszug nur 30 Milligramm Kalium (K+) und 130 Milligramm Chlorid (Cl-) pro Liter Mineralwasser. Dagegen bestätigen die Warentester „128“ Milligramm Chlorid und „29“ Milligramm Kalium pro Liter Apollinaris – als Natron-Säuerling enthält Apollinaris Classic feinperlig wesentlich mehr Natrium („480“ Milligramm, Na+) als Kalium („29“ Milligramm, K+). Insgesamt stecken in einem Liter Apollinaris Classic nach der Analyse des Institut Fresenius 2.770 Milligramm Mineralstoffe (Gesamtmineralisation), nach Stiftung Warentest waren es 2011 sogar „2.821“ Milligramm Mineralstoffe – nach der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung ist Apollinaris Classic demnach ein Mineralwasser mit einem hohen Gehalt an Mineralstoffen: Eine Tablette mit Kalium chloratum D6 wiegt 250 Milligramm – als Mineralstoff stecken in einem Globuli nach den Decimalpotenzen 0,00025 Milligramm Kaliumchlorid als Wirkstoff. Demzufolge stecken in einem Liter Apollinaris Classic mit „29“ Milligramm Kaliumchlorid 116.000 Tabletten Kalium chloratum D6.

Apotheker empfehlen das Schleimhautmittel Kalium chloratum gegen Erkältungen

Kommen wir nun zum dichterischen Werk unserer Apotheker: Eine weise Apothekerin wusste zum Beispiel im Jahr 2009 im Gesundheitsmagazin „Die Apotheke“ (DA): „Kalium chloratum ist das große Schleimhautmittel der Biochemie und als solches einsetzbar bei allen Erkrankungen des lymphatischen Systems und Katarrhen wie etwa Nasen-, Rachen- oder Blasenkatarrh“. Eine weitere weise Apothekerin wusste dagegen in „Die PTA in der Apotheke“, dass gerade gegen Husten, Grippe und Schnupfen auch das Kältemittel Natrium chloratum nützlich sein könnte, dass gerade in der ersten „Entzündungsphase, also die Zeit ab dem Auftreten der ersten Symptome bis zur Erkältung im Vollbild,“ noch Nr. 3 Ferrum phosphoricum helfe – und anschließend Kalium chloratum „für die Entgiftung über die Drüsen sorgt“. Ach! Unsere geliebten Mineralstoff-Experten! Voller dichterischer Schaffenskraft eifern sie ihrem pharmazeutischen Vorbild Magister pharmaciae Georg Trakl aus Schüßler Salzburg nach – lauschen wir deshalb zum 125. Geburtsjahr des Meisters der Mineralstoff-Experten ein paar Zeilen aus dem Gedicht „Allerseelen“:

„Ihr Leben ist so wirr, voll trüber Plagen.

Erbarm dich Gott der Frauen Höll und Qual,

Und dieser hoffnungslosen Todesklagen.

Einsame wandeln still im Sternensaal.“

Auch die Zeilen des Apothekers Georg Trakl haben mit der Linderung von Erkältungssymptomen nicht viel zu tun.

Apollinaris hat ein aerztliches Zeugnis für Respirationswerkzeuge

Nach der Quellenweihe in Bad Neuenahr mit Prinzessin Augusta von Preußen gab Georg Kreuzberg als Kurdirector der Aktiengesellschaft „Aerztliche Zeugnisse“ in Auftrag. Zum Beispiel beim Medicinal-Rath Dr. Zimmermann: Dieser bescheinigte „mit Vergnügen, dass ich das doppeltkohlensaure Wasser aus seinem Apollinaris-Brunnen nicht nur als erfrischendes und kühlendes Getränk seit längerer Zeit bei Fieberkranken in Anwendung gezogen, sondern auch in vielen Fällen von demselben als einem wirklichen Medicamente bei Katarrhen des Darmkanals und der Respirationswerkzeuge, den ausgedehntesten und erfolgreichsten Gebrauch gemacht habe.“ Die Athmungswerkzeuge oder „Respirationswerkzeuge“ sollte man nicht mit den Geschlechtswerkzeugen oder Urinwerkzeugen verwechseln – Respirationswerkzeuge dienen der Athmung und sind idealer Wirkort für Kältemittel und Schleimhautmittel aller Art, die Husten, Grippe und Schnupfen lindern. Prof. Dr. Naumann setzte Mineralwässer auch bei seinen Studien zur Lungenschwindsucht (Tuberkulose) ein.

Lindert Apollinaris die Leiden der Athmungswerkzeuge?

Vermutlich lindern viele Hausmittel wie Hühnerbrühe und Mineralwasser die Leiden der gepeinigten Schleimhäute bei Erkältungen unserer Atemwege: Die DEGAM-Leitlinie Nr 11 „Husten“ empfiehlt weiters warme Fußbäder, Wasserdampf-Inhalation, und eine „ausreichende Trinkmenge“ – mindestens zwei Liter pro Tag. Wieso nicht „The Queen of Table Waters“?