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Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sind Symptome, die auf eine Vielzahl von Erkrankungen des Urogenitaltraktes hinweisen können.

Die häufigste Ursache für Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen ist definitiv eine Blasenentzündung, von der sehr oft gerade das weibliche Geschlecht betroffen ist, da hier die Harnröhre anatomisch bedingt in unmittelbarer Nähe zum Darmausgang liegt, die Keime aus diesen Regionen dadurch schneller in die zudem auch kürzere Harnröhre als die des Mannes gelangen können und damit auch schneller in der Blase sind. Wer einmal eine Blasenentzündung gehabt kann, kann auch die eventuellen Begleitsymptome wie stark riechenden Urin und ständigen Harndrang gut einordnen und die Diagnose oft schon selbst stellen.

Gründe für Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen können jedoch noch einige andere Erkrankungen des Urogenitaltraktes als Ursache haben, und wer sich nicht 100%ig sicher ist, eine Blasenentzündung zu haben, die bei unkompliziertem Verlauf auch gut selbst behandelt werden kann, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen und die Symptomatik abklären lassen.

Weitere Ursachen für Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen können sein:

  • Reizblase
  • Scheidenpilz
  • Scheidenentzündung
  • Steine in der Blase oder Harnröhre
  • Akute Prostataentzündung
  • Entzündung der Samenblase
  • Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe oder Tripper
  • Andere sexuell übertragbare Krankheiten, wie zum Beispiel Chlamydien und Herpes genitalis
  • Verletzungen der Harnröhre
  • Harnröhrenkrebs
  • Prostatakrebs
  • Abszess der Prostata
  • Neurogene oder psychogene Ursachen

Diagnoseverfahren beim Arzt

Der Arzt kann schon allein durch die Befragung des Patienten eine grobe Richtungsvorgabe bezüglich der Diagnose bekommen. Mit Erkundigung nach Begleitsymptomatik wie beispielsweise Ausfluss, Frequenz des Wasserlassens und Harnstrahlbeurteilung können schon einige Erkrankungen voneinander abgegrenzt werden. Ein wichtiges Diagnosemittel ist die Untersuchung des Urins auf zahlreiche Parameter wie insbesondere Erreger, Blutkörperchen, Eiweiß ph-Wert und Nitrit. Weitere Diagnosemöglichkeiten können sein:

  • Blutuntersuchungen
  • Abstrich
  • Restharnbestimmung
  • Blasenspiegelung
  • Röntgen mit Kontrastmittel
  • Prostataabtastung über den Enddarm

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen: Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung

Da Schmerzen und Brennen beim Urinieren keine eigenständige Erkrankung, sondern lediglich Symptome sind, erfolgt die Therapie je nach Befund. Eine unkompliziert verlaufende Blasenentzündung kann mit Diurese (Harnausscheidung) anregenden Tees, einer Erhöhung der Trinkmenge und pflanzlichen Präparaten wie zum Beispiel der Goldrute gut therapiert werden. Bei einem ausgeprägten Krankheitsbild werden Antibiotika verschrieben. Bei einer Vaginalmykose kommen je nach Stärke des Befalls lokal und/oder auch oral wirkende Antimykotika zum Einsatz. Blasen- oder Harnröhrensteine werden oft im Rahmen einer Endoskopie schnell und unkompliziert entfernt, ab einer bestimmten Größe erfolgt zuvor eine Zertrümmerung per Ultraschallwellen. Bakteriell bedingte Infektionserkrankungen benötigen eine Therapie mit Antibiotika, Virusinfektionen wiederum Virustatika. Gutartige Prostatavergrößerungen profitieren bis zu einem gewissen Stadium von Medikamenten mit Kürbiskernextrakt. Bei bösartigen Tumorerkrankungen kommt die konventionelle Krebstherapie zum Einsatz. Eine Reizblase wird mit Medikamenten, die die Blasenmuskulatur entkrampfen, Kontinenztraining und gegebenenfalls Psychotherapie behandelt. Ausführliche Informationen zur Behandlung dieser Symptomatik finden Sie im Artikel Reizblase – Ursachen, Symptome und Therapie.

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen können sowohl Hintergrund für eine harmlose, gut zu behandelnde Erkrankung sein, wie aber auch eine sehr ernste Ursache haben. Wer immer wieder unter rezidivierenden Blasenentzündungen oder Pilzinfektionen leidet, kann seine Beschwerden sicherlich gut einordnen und gegebenenfalls auch selbst therapieren. Ansonsten sollte es nicht versäumt werden, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen!