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Buchmessen bieten Chancen für neue Autoren

Profitipps für einen erfolgreichen Messebummel. Alljährlich ist Frankfurt am Main im Oktober internationaler Treffpunkt für alle, die von und mit Büchern leben.

Die Internationale Frankfurter Buchmesse lockt Verleger, Büchermacher und Händler von nah und fern. „Lohnt ein Besuch der Buchmesse?“, lautet deshalb eine von Autoren gern gestellte Standardfrage. Meine Antwort darauf ist ein grundsätzliches Ja. Aber der eventuelle Erfolg ist abhängig von Kraft, Ausdauer, Konstitution und Vorgehensweise. Der Arbeitsbesuch auf einer Buchmesse ist nämlich kein Sonntagsspaziergang im Zoo. Es ist eher ein Ritt durch die Hölle.

Gigantische Schau ums Buch

Die Buchmesse bietet die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens, der Kontaktaufnahme und vor allem natürlich des Handels. Es werden Rechte und Lizenzen verkauft, Bücher mit Messerabatt bestellt, und es wird Publikumswerbung im großen Stil betrieben.

Eine derartige gigantische Schau rund ums Buch versammelt die Entscheidungsträger von Redaktionen, Verlagen und Handelsketten. Die Veranstaltung zieht naturgemäß auch Autoren und solche, die es werden wollen, in Scharen an. Sie bietet ihnen die weltweit beste Gelegenheit, sich und ihre Projekte vorzustellen und Kontakte zu den Verlagsgewaltigen zu knüpfen.

Schillernder Markt der Möglichkeiten

Die Frankfurter Buchmesse ist zweifellos ein schillernder Markt der Möglichkeiten für Autoren und ihre Werke. Wer erstmals eine solche Messe besucht, tut gut daran, sich zuvor einen exakten Schlachtplan auszuarbeiten.

Die Fülle der in Frankfurt ausgestellten Bücher droht nämlich selbst denjenigen zu überfordern, der seit Jahrzehnten in die Main-Metropole kommt. Nur Autoren mit stählernen Nerven und einem überdurchschnittlich entwickelten Selbstvertrauen kommen hier zu einem positiven Gesprächsergebnis.

Die Einteilung der Messehallen macht deutlich, dass bestimmte thematische Abgrenzungen vorgenommen werden können. Unterteilt wird in die Gruppen Bildkunst, Internationale Verlage, Kinder- und Jugendbuch, Kunstbuch, Landkarten, Reiseführer und Globen, Schulbuch, Religion, Wissenschaft und Technik sowie Belletristik und Sachbuch. Wer also beispielsweise einen Verlag sucht, der religiöse Themen publiziert, kann die Halle Bildkunst getrost ignorieren und sich zielgerichteter bewegen.

Schwerpunkt schöngeistige Literatur

Die meisten Autoren tummeln sich in den Hallen der schöngeistigen Verlage, also im Bereich Belletristik und Sachbuch. Hier stellen millionenschwere Publikumskonzerne, mittelständische Spezialverlage und experimentierfreudige Kleinverlage in vermeintlicher Eintracht unter einem Dach aus. Jeder dieser Verlage präsentiert Neuerscheinungen, Schwerpunkttitel und erfolgreiche Longseller in einer eigenen Ausstellungskoje. Deren Größe und Ausstattung ist abhängig von der Finanzkraft des betreffenden Verlags, denn eine Messebeteiligung verschlingt schnell mehrere zehntausend Euro.

Innerhalb der Kojen präsentiert sich jeder Verlag auf seine spezifische Art und Weise. Meistens sind die vielen hundert Buchtitel, die jeder Verlag den Messeteilnehmern empfehlen möchte, thematisch oder nach Sachgruppen sortiert. Für den Betrachter bietet dies den Vorteil, auf einen Blick einschätzen zu können, über welche Reihen und Schwerpunkte das jeweilige Unternehmen verfügt.

Erstes Ziel: Überblick behalten

Als erstes Ziel Ihres Messebesuches sollten Sie deshalb versuchen, sich einen Überblick über die größte Buchausstellung der Welt zu verschaffen. Dabei kann der Messekatalog eine nützliche Planungshilfe sein.

Vergleichen Sie in der ersten Phase des Rundgangs Ihre eigene Arbeit mit jenen Büchern, die bereits angeboten werden. Passt Ihr Opus hinsichtlich Inhalt, Art und Umfang vielleicht in das aktuelle Programm des einen oder anderen Verlages hinein? Schauen Sie sich vergleichbare Bücher in aller Ruhe an. Notieren Sie sich die Namen und Anschriften der Verlage. Nehmen Sie interessante Prospekte mit, die weitere Detailangaben zu den Verlagen enthalten.

Das sorgfältige Prüfen und Vergleichen der unterschiedlichen Verlagsprofile kann aufgrund des gewaltigen Angebots durchaus ein bis zwei Tage konzentrierter, methodischer Arbeit erfordern. Dies ist durch die streckenweise qualvolle Enge, die stickige Luft und das Gedränge und Geschiebe zehntausender Besucher, die ebenfalls möglichst alles sehen wollen, keine Erholungsreise.

Im Ergebnis gewinnen Sie jedoch eine ansehnliche Liste von Verlagsnamen, die als mögliche Ansprechpartner in Frage kommen. Damit hat sich der Messebesuch schon gelohnt.