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    Categories: Technik

Das erste Handy für Kinder und Jugendliche

Kauf eines Mobiltelefons für jugendliche Handy-Einsteiger. Worauf kommt es an, wenn das erste Handy für ein Kind gekauft wird? Welche speziellen Angebote gibt es und wo lauern Mobilfunk-Kostenfallen?

Jeden Morgen in den Schulen von Magdeburg bis München das gleiche Bild: Kaum bittet die Glocke zur großen Pause, strömen die Kinder auf den Hof. Die einen zücken ihr Sandwich, die anderen ihr Handy, um den Klassenkameraden einen Klingelton vorzuführen oder schnell mal eine SMS zu tippen.

Jugendliche im Handy-Fieber – mit jedem Schuljahr werden es mehr: Nach der „Kids-Verbraucher-Analyse 2007“ des Egmont-Ehapa-Verlags besitzt bereits jedes dritte Kind im Alter von 6 bis 13 Jahren ein Mobiltelefon, ein Fünftel von ihnen muss die anfallenden Kosten mit dem eigenen Taschengeld bezahlen. Und das Münchner Institut für Jugendforschung (IJF) fand heraus, dass Kinder in Deutschland heute schon mit durchschnittlich 9,7 Jahren ein Handy bekommen – zu früh, um eigenverantwortlich damit umzugehen, wie der erfahrene Psychologe Stefan Näther mutmaßt: „Kinder im Grundschulalter haben meist noch nicht die nötige Reife“.

Was spricht dafür, Kinder früh mit einem Mobiltelefon vertraut zu machen?

Die meisten Eltern wünschen sich mehr Sicherheit für ihr Kind: Im Fall der Fälle kann es jederzeit anrufen, wenn es sich auf dem Schulweg belästigt fühlt oder wenn bei Spiel und Sport etwas passiert. Außerdem schätzen heutzutage schon Halbwüchsige die Möglichkeit, unterwegs spontan Verabredungen zu treffen. Man kann die Vorsorge aber auch übertreiben: Längst gibt es Ortungsdienste wie „Track your kid“ von der Gladbecker Firma Armex, die über die Funkwaben der Mobilfunknetze den Aufenthaltsort ermitteln – im Idealfall auf 50 Meter genau. Und sogar kleine Satellitenempfänger, die man als Verkehrslotsen aus modernen Autos kennt, sollen „Big Brother“ für aktive Kids spielen.

Welche Handy-Karte ist für mein Kind die richtige?

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen einem Laufzeitvertrag (je nach Anbieter sechs bis 24 Monate, verbilligtes Handy, Grundgebühr und monatlicher Mindestumsatz) und einer Guthabenkarte (wird auch Prepaid-Karte genannt; keine Grundgebühr, kein Mindestumsatz, Gespräche teurer). Empfehlenswert für Kinder ist die Prepaid-Variante. Sie entscheiden, wie oft und mit welchem Betrag die Karte aufgeladen wird. So haben Sie immer die volle Kostenkontrolle. Anbieter wie T-Mobile („Combi Card Teens“) und Vodafone („CallYa Junior“) bieten außerdem die Möglichkeit, teure Sonderrufnummern oder Internetverbindungen zu sperren.

Kaufen Sie ein einfaches Einsteigergerät für 35 bis 70 Euro, wie es sie im Mobilfunkshop um die Ecke oder im Internet gibt. Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Gerät ein nützlicher Begleiter für den Alltag ist, der ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein voraussetzt. Der Spaßfaktor sollte nicht im Vordergrund stehen. Die Begeisterung für das Handy als Spielkonsole oder Musikmaschine erwacht früh genug.

Wie schützt sich mein Kind vor übermäßiger Handy-Strahlung?

Auch wenn die meisten Studien Entwarnung geben: Noch sind die Auswirkungen der Handy-Strahlung auf den Organismus nicht ausreichend erforscht. Die Höchststrahlung eines Mobiltelefons wird in SAR (Abkürzung für spezifische Absorptionsrate) angegeben und in Watt pro Kilogramm Körpergewicht gemessen. Als unbedenklich gelten nach dem aktuellen Forschungsstand SAR-Werte bis 0,60 Watt pro Kilogramm. Die diesbezüglichen Daten der wichtigsten Handymodelle können Sie im Internet nachlesen.

Eltern, die besonders vorsichtig sein möchten, sollten ihren Kindern folgende Tipps geben:

  • das Handy ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird: kein Mensch muss 24 Stunden erreichbar sein
  • das Gerät nicht ständig in der Brust- oder Hosentasche tragen, um kontinuierliche Strahlung am Körper zu vermeiden
  • das Telefon erst ans Ohr halten, wenn die Verbindung steht, denn während des Gesprächsaufbaus sendet es mit maximaler Leistung.

Weitere Infos zum Thema Handy, beispielsweise für den Schulunterricht

Seit 2017 bietet das Informationszentrum Mobilfunk e.V. umfangreiche Unterrichtsmaterialien für die Klassenstufen fünf bis acht. Die leicht verständlichen Hefte für die Fächer Deutsch und Sozialkunde können kostenlos im Internet abgerufen werden. Außerdem kann man die Hefte per Post beim IZMF in Berlin bestellen.