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Der innere Schweinehund

Jeder hat ihn, jeder kennt ihn, viele bekämpfen ihn, aber nur wenige haben einen Namen.“Gestatten Günter, Günter Schweinehund“.

Kaum einer kann ihm entkommen, dem eigenen inneren Schweinehund. Er macht sich überall breit. Dick, hässlich und fett sitzt oder liegt er da, mitten im Weg und rückt keinen Millimeter beiseite. Ein Großteil der Menschen geben allen möglichen Geräten, Gebrauchsgegenständen etc. wie etwa dem Auto, dem Rechner u.a. einen Namen um zu demonstrieren, dass ist meins, mein Freund. Da der eigene Schweinehund auch ein Teil von einem selbst ist, bleibt es natürlich frei überlassen auch ihm einen Namen zu geben, ist irgendwie persönlicher. Günter ist fast immer der totale Unsympath. Er behindert seinen Menschen wo er nur kann und sorgt dafür, dass dieser sich besonders gern vor allem drückt, was ihm unangenehm scheint oder tatsächlich ist. Sehr oft kommt einem der Günter gerade recht, besonders dann, wenn er einem mit seinem Getue klar macht, dass er etwas nicht will, was man selber auch irgendwie nicht will.

Günter Schweinehund und die Pflichten

Es ist Wochenende, Samstag am Vormittag genauer gesagt, und eigentlich müsste die Küche geputzt werden. Hustekuchen. Günter hat einfach keine Lust und findet heraus, dass es unheimlich viel Spaß macht mit einer großen Tasse Kaffee oder Tee in der Hand mit einem Kreuzworträtselheft da zu sitzen und von oben nach unten ein Lied in der Oper mit 4 Buchstaben herauszufinden und aufzuschreiben. Danach ist die Talkshow am Nachmittag viel interessanter, als mit dem nassen Wischmob durch die Küche zu turnen. Außerdem ist der späte Nachmittag auch prima für so eine Putzaktion. Da allerdings fällt dem Günter ein, dass es eigentlich viel schöner ist ein genüssliches Wannenbad zu nehmen, schließlich ist morgen auch noch ein Tag. Dann findet es der Günter wesentlich entspannender lange zu schlafen und später ein gutes Buch zu lesen statt die Küche zu wienern.

Günter Schweinehund und die Pflichten Teil 2 und das Wollen

Günter mag keine Pflichten, aber manchmal kommt auch er nicht darum das zu tun, was ein Günter tun muss und letztendlich Staub gewischt und gesagt und es wird die Küche gewischt, spät aber it work’s. Die meiste Zeit schläft Günter und mischt sich nicht in das Leben seines Menschen ein. Nur manchmal kommt er unter seiner Decke vor, wenn sein Mensch seine Kreise stört und tatsächlich von sich aus aktiv werden will. So hat sich Mann oder Frau für morgens um 6.00h den Wecker gestellt um eine Runde für die Gesundheit zu joggen. Da wurde aber die Rechnung ohne den Günter gemacht, denn der möchte viel lieber noch eine Stunde im Bett liegen, denn draußen ist es kühl und noch dunkel. Oder für den Schweinehund ist es viel relaxter mit Kakao und Keksen dauercouching zu betreiben als sich mit Freunden zu einer Radtour mit dem Mountainbike zu treffen.

Wie kann man dem Schweinehund besiegen?

Schwer ist es dem inneren Schweinehund beizukommen, aber es ist nicht unmöglich. Am besten kann man ihn im Zaum halten oder gar besiegen, wenn man es schafft ein gesundes Mittelmaß zu finden. Ein Mittelmaß mit dem der Günter leben kann, in dem sich zwischen die Pflichten immer wieder Momente des Entspannens, des Chillens schieben und nicht zu kurz kommen. Falls das nicht klappt, dann kann man ihm auch mit Gewalt kommen und sozusagen dem eigenen Schweinehund in den Hintern treten