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Die Nymphomanin, Sexsüchtige oder gestörte Persönlichkeit?

Von unstillbarer Sexsucht getrieben, einhergehend mit ständigem Partnerwechsel – solche Frauen sind ein Männertraum. Dabei ist Nymphomanie eine Krankheit.

Typische Witze, die von Frauen dieser Gattung handeln, klingen etwa so: „Bitte helfen Sie mir, Herr Doktor, alle sagen, ich sei eine Nymphomanin!“ „Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Sie können meinen Penis jetzt übrigens loslassen!“ Schon befindet man sich mitten im Dilemma der Begriffserklärung rund um die Nymphomanie. Geradezu absurd klingt es selbst für die phantasievollsten Männer, dass sich eine Patientin ohne Umwege sofort am besten Stück ihres Arztes zu schaffen macht. So etwas gibt es doch bestimmt nur in erotischen Träumen – oder sind dort draußen tatsächlich Frauen unterwegs, die immer nur an das Eine denken?

Die Nymphomanin, allzeit bereit und immer auf der Jagd nach sexueller Befriedigung

Über eines herrscht Einigkeit: Eine Nymphomanin besticht nur selten durch besonders hohe Attraktivität. Sie muss weder auffallend schön sein noch Modelmaße haben, doch verfügt sie über eine starke erotische Ausstrahlung, gepaart mit einem ansprechenden Äußeren. Wenn eine Nymphomanin den Raum betritt, knistert es und sie beginnt sofort mit ihrem Verführungsspiel. Ihre Reize stellt sie gerne und gekonnt zur Schau und sie nimmt sich, wen sie will und wann sie es will. Bei all diesen Wunschvorstellungen über Sexsüchtige benehmen sich solche Frauen eher wie Männer mit Don-Juan-Attitüden. Es wird aufgerissen, angemacht, geflirtet, es kommt zum Sex – und dann ist der Nächste an der Reihe. Gefühle von Liebe haben bei dem Klischee um die Nymphomanie keinen Platz, denn es geht einzig um die Befriedigung der Triebe und des Egos.

Auf der Suche nach Liebe und Bestätigung gehen Nymphomaninnen den falschen Weg

Wer bereits in der Kindheit erfahren hat, dass man Anerkennung nur durch bestimmte Handlungen erreichen kann, setzt dieses oft als Erwachsener fort. Dieses Verhalten kann durch falsche Vorbilder geprägt werden oder auch durch klare Anweisungen, schlimmstenfalls in Form sexuellen Missbrauchs. Doch nicht nur Extreme in der Vergangenheit führen später zu krankhaften Zügen, sondern auch vermeintlich banalere Erlebnisse. Wenn kleine Mädchen dabei zuschauen, wie ihre Mutter immer dann besonders liebevoll vom Vater behandelt wird, nachdem zuvor erfolgreich umgarnt, bezirzt und geküsst wurde, haben sie etwas gelernt: Liebe gibt es dann, wenn man sich sexy und anschmiegsam verhält. Wenn es für tiefe Gefühle nicht reicht, staubt man zumindest ein schönes Schmuckstück oder eine neue Küchenmaschine ab.

Betroffen von der Sexsucht sind mehr Männer als Frauen

Bei nymphomanen Persönlichkeiten handelt es sich um Süchtige. Ähnlich wie bei Alkoholikern oder Drogenabhängigen ist die Befriedigung stets nur von kurzer Dauer und steht stellvertretend für andere Probleme. Eine Nymphomanin ist zwar getrieben von ihrer Sucht nach sexueller Befriedigung, aber die Macht, die sie hierdurch über die Männerwelt hat, führt in keinster Weise zu persönlichem Glück. Gefangen in einem kranken Verhaltensmuster fühlen sich solche Menschen mit ihrer sogenannten Hypersexualität nur selten wohl. Meistens sind vom hypersexuellen Krankheitsbild Männer betroffen. Selbst vermeintliche Traumfrauen wie Sandra Bullock werden von ihren Casanova-Gatten betrogen, und sogar ein weltberühmter Tiger Woods weint öffentlich in die Kameras, weil er hinter jedem Rockzipfel herlaufen muss und somit seine Ehe zerstörte. Dass es wesentlich weniger Frauen als Männer mit dem unstillbaren Drang nach Lust und Leidenschaft gibt, führt zu den wilden Geschichten, die sich um Nymphomaninnen ranken.