Elbinger Höhen: Landschaftspark am Frischen Haff

Zwischen Elblag und Fromburk erstrecken sich entlang des Frischen Haffs die Elbinger Höhen. Schon Kaiser Wilhelm II. schätzte diese Landschaft.

Östlich der Stadt Elblag (Elbing) erstreckt sich der Höhenzug Wysoczyzna Elblaska. Er wurde zu deutscher Zeit als Elbinger Höhe oder auch Trunzer Berge bezeichnet. Diese in der letzten Eiszeit ausgebildete bewegte Landschaft zieht sich von Elblag am Frischen Haff entlang bis kurz vor Fromburk (Frauenburg). Die Hügel ragen bis auf 198 Meter über den Meeresspiegel auf. Das Gebiet steht als Park Krajobtazowy Wysoczyzna Elblaskie unter Naturschutz.

Der zu einem erheblichen Teil bewaldete Höhenzug grenzt im Westen direkt an die Elbinger Niederung. Dort münden Nogat und Elbing in das Frische Haff. Die höchste Erhebung der Elbinger Höhe ist der Butterberg (Góra Maslana) bei Trunz (Milejewo).

Die Elbinger Höhen wurden in der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, durch das aus dem Norden vordringende Inlandeis geformt. In Kern handelt es sich um eine Stauchmoräne. Auf den Hochflächen sind zu einem großen Teil von Grundmoränen zu finden. Im Untergrund gibt es Lehm- und Tonvorkommen, die von Ziegeleien und Steinzeugfabriken genutzt wurden und werden.

Die Landschaft der Elbinger Höhen

Die Elbinger Höhe ist schon lange ein beliebtes Ausflugsziel. Schon im 19. Jahrhundert kamen Gäste hierher. Von Aussichtspunkten, die sich oft in Höhen von 90 bis 100 Meter über dem Meeresspiegel befinden, bietet sich ein Blick auf das Delta der Weichsel und Blicke in die Naturschutzgebiete „Elbinger Bucht“ und „Nogatmündung“ und bei klarer Sicht auch bis in die Stadt Elblag.

Interessant sind die kurvigen Straßen des Gebietes. Vor allem die Abschnitte von Elblag über Tolkmicko nach Kadyny. Von Elblag aus führt die so genannte Lagunen Bahn via Kadyny, Tolkmicko und Fromburk (Frauenburg) nach Braniewo (Braunsberg). Diese Strecke wurde auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II 1899 gebaut. In Kadyny gab es einen eigenen Bahnhof für die kaiserliche Familie und ihre Gäste.

Durch den Naturpark führen viele interessante und zum Teil markierte Wege. Sie ermögliche Strecken- wie Rundwanderungen und bieten auch Radlern anspruchsvolle Strecken auf unbefestigten Wegen durch bewegtes Gelände. Und dann sind da noch die Sandstrände am Frischen Haff. Sie versprechen pures Badevergnügen.

Orte im Landschaftspark Elbinger Höhe

Kadyny, deutsch Cadinen beziehungsweise Kadinen genannt, ist ein Ort am Frischen Haff. 1898 überließ der verschuldete Landrat Arthur Birkner von Braunsberg seinen Landsitz dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Der ließ sich dieses Anwesen zu einer Sommerresidenz, die nun auch als Schloss bezeichnet wurde, ausbauen. Dem Kaiser gefiel die bewegte Landschaft mit den großen Wäldern rings um den Ort samt der Steilküste zum Frischen Haff. Die Wälder ließ Wilhelm II. unter Schutz stellen, damit er hier seiner Jagdleidenschaft nachgehen konnte. Der Kaiser stieß 1904 die Gründung einer Manufaktur für Majolika an. Deren Produkte sind als „Cadiner Kacheln“ in mehreren U-Bahnhöfen in Berlin, im Alten Elbtunnel in Hamburg und in anderen repräsentativen Bauten verbaut worden. Auch ein Gestüt entstand auf Wunsch des Kaisers. In dem wurden und werden Trakehner und andere Pferderassen gezüchtet. Der ganze Ort. Kadinen wurde ab 1899 neu gestaltet und entwickelte sich zu einem Badeort. Während des Zweiten Weltkrieges lebte Prinz Louis Ferdinand von Preußen in Kadinen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gestüt staatlich. Inzwischen steht der ganze Ort unter Denkmalschutz gestellt und ist wieder zu einem beliebten Reiseziel geworden.

Ebenfalls am frischen Haff liegt das Fischerstädtchen Tolmicko (Tolkemit)). Hier gibt es eine gotische Bastei aus dem 14. Jahrhundert, eine Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert und eine barocke Kapelle aus dem 18. Jahrhundert. Vom Hafen Tolmicko verkehren Schiffe zum beliebten Badeort Krynica Morska (Kahlberg) auf der Frischen Nehrung und in Richtung Kaliningrad.

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