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Erkältungen von Kindern

Wie Eltern ihre Kinder bei Erkältungen unterstützen können, durch Wohlbefinden, Wärme, Ernährung, die Umgebung und zum Umgang mit Medikamenten.

Kinder sind, je nach Jahreszeit, Umgang und Abwehrsystem, teilweise recht oft erkältet. Das kann für Kinder sehr unangenehm sein und für Eltern zur Nervenprobe werden. Es ist höchst wünschenswert, hier Leiden zu verhindern oder zumindest zu verringern. Die folgenden Ratschläge gelten allerdings nur für Kinder ohne andere, schwerwiegende Grunderkrankungen, etwa einer Diabetes oder einem Herzfehler.

Wann ärztlicher Rat unabdingbar ist

Grundsätzlich gehören alle Beschwerden, bei denen stabile Rötungen auftreten, sofort zum Arzt – also etwa ein gerötetes Gesicht, das nicht nach ein paar Minuten wieder heller wird, weil sich das Kind zuvor angestrengt oder geweint hat. Jedes hohe Fieber, starke Kopf- oder Bauchschmerzen und Atemnot sind ebenfalls ärztlicherseits sofort abzuklären. Ggf. helfen einem die Hotlines der Krankenkassen, die inzwischen fast alle Krankenkassen eingerichtet haben und die in der Regel 24 Stunden zu erreichen sind.

Förderung des Wohlbefindens des Kindes

Grundsätzlich ist eine Erkältung einmal wieder ein Anlass, ein Kind zu verhätscheln: Es einem Kind so richtig nett zu machen, ein weiches, frisches Bett oder ein gemütlicher Platz auf dem Sofa, viel Zärtlichkeit, es ein bisschen zu bedienen, ihm vorzulesen (auch wenn es schon größer ist), seine Lieblingsspeisen zu kochen, um ihm zur Genesung zu verhelfen. Wohlbefinden fördert das Abwehrsystem und damit die Genesung, dafür gibt es nüchterne, wissenschaftliche Beweise.

Wärmung des Kindes

An sich gehören erkältete Kinder nicht unbedingt ins Bett. Aber sie brauchen Wärme. Draußen eine Mütze, Schal, eine warme, aber nicht überwarme Jacke, Kleid oder Hose, warme Füße durch Strümpfe, bei großer Kälte ruhig auch zwei. Auch in der Wohnung hilft ein Schal und ist für wirklich warme Füße zu sorgen. Im Bett tragen Kinder ebenfalls Socken, haben Schultern und Brust- wie Rückenbereich gut bedeckt. Eine Wärmflasche unterstützt das Wohlbefinden und die Wärmung. Natürlich sollen sie auch nicht überhitzen.

Ernährung des erkälteten Kindes

Erkältete Kinder brauchen viel Wasser. Am besten in einem Behälter mit Deckel, das auch im Bett oder auf dem Sofa unfallfrei getrunken werden kann. Säfte, Tee oder Milch sind auch geeignet, die nötige Quantität lässt sich aber am besten mit Wasser erreichen. Dazu braucht ein Kind genug Vitamine, Obst oder Orangensaft. Und es braucht weniger Zucker als sonst, weil es kaum Gelegenheit hat, die so zugeführte Energie wieder auszuagieren. Ab und zu ein Bonbon kann allerdings einen schmerzenden Hals und Hustenreiz besänftigen. Der Rest: Nach Laune. Der Laune des kranken Kindes natürlich.

Gestaltung der Umgebung des erkälteten Kindes

Frische Luft hilft auch im Winter. Also ist es sinnvoll, Kinder bei offenem Fenster schlafen zu lassen. Zusätzlich kann der Raum durch einen Luftbefeuchter oder, einfacher, einen Ständer frisch gewaschener, trocknender Wäsche feuchter gemacht werden, was Hustenreiz oft lindert und eine trockene Nase beruhigt.

Vorsicht ist geboten vor Überreizung. Natürlich darf ein Kind bei Erkältungen, wenn es wirklich erschöpft ist, mal etwas länger vor dem Fernseher hocken. Oder länger als sonst eine CD hören. Wirklich „ruhig“ ist dies jedoch nicht. Weniger ist hier eher mehr. Dafür beruhigt ein Kind oft die Anwesenheit eines Erwachsenen, seine Zärtlichkeit, und auch körperliche Nähe.

Auch Sauberkeit wirkt oft lindernd – frisches Bettzeug und Handtücher, ein gut gesaugtes Zimmer, das Kind ab und zu waschen etc.

Medikamentierung des erkälteten Kindes

Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel haben einen Nachteil: Sie verringern das Schwächegefühl des Kindes. Das ist zwar an sich wünschenswert, führt aber öfter dazu, dass sich das Kind trotz seiner Erkältung fit fühlt und dann nicht genug schont – und die Erkältung dann im Ende länger dauert. Es ist folglich sinnvoll, sie erst relativ spät zu geben. Vor allem auch angesichts der Tatsache, dass gerade viele kleinere Kinder sehr ungern Medikamente nehmen und der Zwang, den manche Eltern ausüben, um etwa ihrem Kind ein Zäpfchen oder eine Flüssigkeit zu verabreichen, ein ernsthafter Eingriff in die Privatsphäre des Kindes ist. Bis ca. 39,2 °C ist Fieber an sich unproblematisch.

Niedrig dosierte homöopathische Medikamente schaffen hier oft Linderung: Bryonia oder Nux Vomica, etwa, gelten als bewährte Mittel. Es gibt inzwischen gute Ratgeber dazu, in denen die verschiedenen Möglichkeiten gut geschildert sind. Auch eine Erkältungssalbe schafft oft Erleichterung.

Förderung des Wohlbefindens der Eltern

In einer Zeit, in der ein Kind erkältet ist, vielleicht sogar mehrere Kinder auf einmal, sollten auch Eltern auf ihr Wohlbefinden achten. Tadellose Ordnung ist nicht so wichtig, eher die teilweise sehr geringen Zeiten zu nutzen, in denen gerade alles ruhig ist. Eine Nacht am Bett eines hustenden Kindes wird deutlich versüßt, wenn man sich die Kopfhörer mit seiner Lieblingsmusik in die Ohren steckt, ein ruhiger Spaziergang mit einem genesenden Kind tut nicht nur dem Kind gut, und ein schöner Salat oder eine ausgiebige Dusche lässt alles schon viel freundlicher aussehen. Und das kommt allen zugute.