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Ernährungstipps für Schwangere: Erdnüsse und Lakritz meiden

Auf Erdnüsse und Lakritz sollten Frauen in der Schwangerschaft verzichten: Beide Nahrungsmittel können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Das sind sicher keine Peanuts! Erdnüsse und Lakritz können negative Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes im Mutterleib haben. Schwangere Frauen sollten auf beides lieber verzichten – auch wenn die Auswirkungen und Folgen der Nahrungsmittel auf das Baby nicht zu 100 Prozent nachgewiesen sind. Bei Lakritz haben aber bereits verschiedene Studien einen ungünstigen Einfluss von Bestandteilen aus der Süßholzwurzel auf die Entwicklung des Babys aufgezeigt. Auch der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) warnt: „Es wird vermutet, dass sich der Inhaltsstoff Glycyrrhizin aus Lakritze negativ auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken könnte“, sagt BVF-Vizepräsident Klaus König. Der Genuss von Lakritz könne die spätere Intelligenz des Kindes beeinträchtigen und Verhaltensprobleme auslösen.

Schon geringe Mengen Lakritz genügen für negative Folgen

Begründet wird diese Theorie durch das Cortisol-Level: Dieses sei bei Kindern von Frauen, die in der Schwangerschaft Lakritz gegessen haben, dreimal höher als bei anderen Kindern gleichen Alters. König beruft sich bei dieser Erklärung auch auf eine Untersuchung von Katri Räikönnen von der Universität Helsinki. „Cortisol ist ein Stresshormon und besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum im Organismus. So besteht ein Zusammenhang zwischen Cortisol und der Bewältigung von Stress sowie der Entwicklung von Diabetes und Übergewicht“, erklärt König. Ein Gramm pro Woche würde bereits genügen, um beim Nachwuchs höhere Cortisol-Werte zu verursachen. Deswegen sollten Schwangere auf den Verzehr von größeren Mengen Lakritz verzichten – selbst wenn der genauen Zusammenhang noch nicht geklärt sei.

Lakritz kann die spätere Intelligenz des Kindes beeinträchtigen

Allerdings haben bereits frühere Studien ergeben, dass das Essen von Lakritze während der Schwangerschaft die spätere Intelligenz des Kindes negativ beeinflussen kann. Auch Verhaltensprobleme wurden festgestellt. 2009 veröffentlichen Forscher rund um die bereits oben erwähnte Psychologin Katri Räikönnen ein Studienergebnis, das Folgendes aufzeigt: Kinder im Alter von acht Jahren hatten sowohl eine geringere Intelligenz als auch häufiger Symptome der Aufmerksamkeitdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wenn die Mütter während der Schwangerschaft pro Woche mehr als 100 Gramm Lakritz aßen.

Vorsicht beim Verzehr von Erdnüssen und Erdnussprodukten

Auch beim Verzehr von Erdnüssen ist für Schwangere Vorsicht geboten. So informiert die Ernährungsexpertin Mirijam Funke, dass Experten von dem Verzehr von Erdnüssen während der Schwangerschaft abraten. Und auch im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ berichten Forscher, dass Erdnüsse das Risiko erhöhen, dass das Kind an einer Erdnussallergie erkrankt.

Als Voraussetzung für den Verzicht auf Erdnüsse gilt, dass entweder die Mutter, der Vater des Babys oder eines der anderen Kinder bereits unter Allergien leiden – etwa Ekzeme, Asthma, Heuschnupfen oder andere Formen der allergischen Reaktionen. Die gute Nachricht ist, dass Frauen in der Schwangerschaft in so einem Fall wirklich nur auf Erdnüsse und Erdnussprodukte verzichten müssen. Paranüsse, Haselnüsse, Walnüsse oder Cashewnüsse können bedenkenlos gegessen werden.

Erdnüsse begünstigen die Entwicklung von Allergien

Im übrigen würden bereits kleinste Mengen von Erdnüssen ausreichen, um die Entwicklung einer Allergie beim Kind im Mutterleib zu begünstigen. Denn ein erster Kontakt könnte das Baby bereits sensibilisieren, sodass bei einem späteren Verzehr dann allergischen Reaktion auftreten können. Dies können etwa Atemprobleme oder Hautausschläge sein, allerdings gibt es keine genauen Daten über die Häufigkeit von Erdnuss-Allergien. Sehr wohl bekannt ist aber, dass etwa eines von 200 vierjährigen Kindern eine Erdnuss-Allergie hat. Und diese kann im schlimmsten Fall zu einem so genannten Anaphylaktischen Schock führen, der tödlich enden kann. Selbst wenn die Theorien rund um die negativen Folgen des Verzehrs von Erdnüssen nicht bewiesen sind, warnen Gesundheitsbehörden: Frauen, in deren Familien Allergien vorkommen, sollten in der Schwangerschaft und auch der Stillzeit auf Erdnüsse verzichten.