Besser durchatmen bei COPD und Asthma. Wie man sich mit einigen einfachen Techniken bei Atemnot Erleichterung verschaffen kann.
Atemnot ist das Hauptsymptom bei obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronischer Bronchitis oder Lungenemphysem. Besonders bei den beiden letzteren, den COPD-Erkrankungen (chronisch verengte Atemwegserkrankungen), muss man mit zunehmenden Beschwerden und einer entsprechenden Leistungseinschränkung rechnen. Mit einem geeigneten körperlichen Training kann man jedoch beachtliche Verbesserungen bei der Atmung und damit bei der Lebensqualität erreichen!
Selbsthilfe nimmt bei Atemnot die Angst
So manchem Betroffenen geht schon die Puste aus, wenn er nur eine Treppe gehen muss. Dazu kommen Schmerzen in der Lunge, die verständlicherweise Angst vor jeder neuen Anstrengung machen. Doch je inaktiver man wird, desto schwächer wird auch die Atemmuskulatur, sodass die Atemnot immer früher und bei kleinsten Belastungen einsetzt. In ambulanten Lungensportgruppen kann unter fachkundiger Anleitung ein individuelles Training erarbeitet werden, um diesen Teufelskreis zu vermeiden und die bestmögliche Leistungsfähigkeit trotz Erkrankung zu erzielen. Ein wesentlicher Bestandteil der Übungen ist, wie man mit bereits verengten Atemwegen umgeht, ohne in Panik zu geraten.
Leichtere Ausatmung durch Lippenbremse
Bei der Ausatmung wird nicht nur das Volumen der Lunge verkleinert, sondern auch der Querschnitt der Atemwege. Wer also ohnehin verengte Bronchien hat, kann die verbrauchte Luft kaum loswerden und fühlt sich unter Umständen wie aufgepumpt. Mit einem Trick kann man sich hier Erleichterung verschaffen:
Man legt die Lippen locker aufeinander und lässt die Luft langsam hindurchströmen, ohne die Wangen aufzublasen. Diese sogenannte Lippenbremse setzt dem verengten Brustkorb einen größeren Druck entgegen, was die Atemwege öffnet und das Ausatmen erleichtert.
Leichteres Einatmen durch Gähnen
Eine weitere Technik, die man sowohl bei Atemnot in Ruhe als auch während und nach Belastung einsetzen kann, ist das gähnende Einatmen. Dazu setzt man sich bequem auf einen Stuhl und legt eine Hand auf den Bauch. Die Fingerrücken der anderen Hand berühren die weiche Stelle unter dem Kinn. Nun provoziert man ein Gähnen, indem man die Zunge in den Mundboden legt. In diesem Moment wird der Rachen weit und die weiche Stelle unter dem Kinn senkt sich. Mit dem Gähnen versucht man einzuatmen und macht dann eine Pause von etwa 1 – 2 Sekunden. Mit Hilfe der Lippenbremse atmet man wieder aus.
Haltungen, die das Atmen erleichtern
Neben den beiden Atemtechniken sollte man unbedingt auch einige Stellungen erlernen, die das Atmen erleichtern. Das Ziel ist, die Rücken- und Schultermuskulatur zu entlasten, sodass weniger Energie und daher weniger Sauerstoff verbraucht wird. Außerdem kann die entlastete Muskulatur besser zum Atmen benutzt werden. Diese Positionen helfen in akuten Situationen:
- Kutschersitz: Mit gegrätschten Beinen setzt man sich auf eine Stuhlkante (oder etwas Vergleichbares) und stützt sich mit den Unterarmen auf den Oberschenkeln ab.
- Handstütz rücklings: Wer sich nicht so gut im Sitzen nach vorne beugen kann, versucht es mit einer Entlastung im Rücken. Die gestreckten Arme werden dafür hinter dem Oberkörper aufgestützt.
- Torwart: Im Stehen stützt man sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab, wobei die Fingerspitzen nach innen zeigen und die Knie leicht gebeugt sind.
- Abstützen am Geländer: Dabei werden wieder die Unterarme auf das Geländer gelegt. Die Beine sind in Schrittstellung und das vordere Knie ist etwas gebeugt.
- An der Wand abstützen: Man lehnt sich mit dem Ellenbogen oder mit der Schulter gegen die Wand oder eine Mauer und stützt die andere Hand in die Hüfte. Lässiger geht es kaum!
Suchen Sie sich die Position aus, die Ihnen am angenehmsten ist und üben Sie sie in Ruhe ein, damit Sie sie jederzeit einsetzen können, wenn Sie unter Atemnot leiden! Auch für Kinder mit Asthma sind diese Tipps bestens geeignet.