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Geräteschutz durch Blitzschutzstecker

Notfallprogramm für Elektrogeräte nach Blitzeinschlag. Selbstständige und Kleinunternehmer sind täglich auf gut funktionierende Elektrogeräte angewiesen und müssen diese vor einer Überspannung oder Blitzeinschlag schützen.

In jedem Sommer, bevorzugt im Juli und August, sind zahlreiche Elektrogeräte und ihre Besitzer gefährdet, weil die meist teuren Computer, Fernseher und Telefone über keinen ausreichenden Blitzschutz verfügen. Die etwa zwei Millionen Blitze die jährlich das Firmament in Deutschland erhellen, richten dabei nach Auskunft von Verbraucherorganisationen einen Schaden von mehreren hundert Millionen Euro an. Wie Feuerwehrleute und Brandschutzbeauftragte feststellen müssen, sind diese Blitzeinschläge, besonders wenn sie in Abwesenheit der Nutzer geschehen, oft Ursache eines Büro-, Wohnungs- oder Hausbrandes.

Wenn der Router raucht oder das Laptop nach einem Blitzeinschlag im Netzteil in Flammen steht, kann das für den Nutzer teuer werden. Abgesehen vom riesigen Schreck ist eine Arbeitsunterbrechung angesagt, alle Daten sind im schlimmsten Fall sofort verloren und die Internetverbindung funktioniert vielleicht für längere Zeit nicht mehr. Schlecht, wenn dann keine Ersatzgeräte den Büroalltag normalisieren können. Ins Überdimensionale steigen die Kosten dann, wenn das Unglück in der Abwesenheit geschieht, unbemerkt bleibt und sich zu einem riesigen Brandschaden ausweitet.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft spricht von einem hohen Anteil von Schäden, die durch Überspannung oder Blitzeinschlag verursacht werden. Im Jahr 2006 waren das 450.000 Fälle mit einer Schadenssumme von 240 Millionen Euro.

Was ist vor einem Gewitter für den Brand- und Überspannungsschutz zu tun?

In den letzten Jahren traten vermehrt starke überdimensionale Blitzeinschläge auf, bei denen auch Geräteschutz-Überspannungssteckerleisten nutzlos wurden. Blitzschutzexperten empfehlen aus diesem Grund ein Gesamtkonzept, das auf das Gebäude abgestimmt einen inneren und äußeren Gebäudeschutz bekommen muss. Verständlich ist, wenn die Nutzer möglichst viele Geräte mit eine Steckerleiste an das Stromnetz bringen wollen; der Vorteil liegt darin, dass im Bedarfsfall nur ein Kabel gezogen werden muss. Der Nachteil: Im Fall eines Blitzeinschlages in diese Leitung oder ein Gerät, sind alle am gleichen Anschluss hängenden Geräte betroffen.

Fachleute empfehlen, wenn ein Gewitter heraufzieht und der Nutzer keine Ahnung hat, wie oder ob die Elektrogeräte mit oder an denen er arbeitet über einen Blitzschutz verfügen, prophylaktisch den Netzstecker zu ziehen. Das genügt in der Regel um die oft teuren Geräte vor einer Überspannung zu schützen. Da Überspannungen durch alle Leitungen aus Metall in das Haus oder die Wohnung und zu den Geräten gelangen können, sollten auch Antennenstecker und das Telefon ausgestöpselt werden.

Um einen gewissen Schutz vor Überspannung auch im Fall der Abwesenheit zu gewähren, sind für Einzelgeräte Zwischenstecker oder für mehrere Geräte Steckerleisten und für Telefon- und Antennendosen Zwischenkästen zu empfehlen. Dabei lohnt sich der Kauf von Geräten mit Prüfsiegel. In Gegenden, die oft von Gewittern heimgesucht werden, kann ein Blitzschutz mit Blitzableiter der vom Elektriker im Keller installiert wird, die beste und preisgünstigste Lösung sein. Aber Vorsicht: Sie schützen das Haus und die Menschen, nicht aber die einzelnen Elektrogeräte. Für diese muss gesondert gesorgt werden.

Notfallprogramm nach dem Blitzeinschlag

Jeder Haushaltsteilnehmer muss in das Notfallprogramm Blitzeinschlag einbezogen werden und wissen wie er zu handeln hat. Wenn nach einem Blitzeinschlag vom Modem, Router, Laptop oder PC Rauch aufsteigt oder die Geräte nicht mehr funktionieren, den Netzstecker herausziehen. Dadurch ist die Stromzufuhr zum Gerät unterbrochen und ein Hantieren mit und/oder am Gerät ist damit sicherer. Fast immer sind die Geräte unbrauchbar geworden. Sie sollten vom Fachmann überprüft werden. Ein Herumhantieren von Laien ist für diese und die späteren Nutzer zu gefährlich. Im Brandfall die Feuerwehr über 112 alarmieren.

Zahlt die Versicherung bei Blitzeinschlag?

Viele Menschen verlassen sich unbekümmert darauf, dass ihre Versicherung im Fall eines Blitzeinschlages den entstandenen Schaden zahlt. Oft merken sie, dass das nicht unbedingt der Fall ist. Den Schaden trägt in der Regel immer der Gerätebesitzer. In der Gebäudeversicherung sind Schäden durch Blitzeinschlag nur für das Haus, nicht aber für die Elektrogeräte abgedeckt. Diese Lücke muss, vor einem Schadensfall, durch eine spezielle Hausratversicherung geschlossen sein.

Sind Blitzschutzgeräte zu teuer?

Um die Elektrogeräte vor Blitzeinschlag zu sichern, werden verschiedene Geräte und Systeme angeboten. Überspannungs- und Blitzeinschlagschutz wird bei Steckerleisten schon ab etwa 20 Euro mit integriertem Sicherungsautomaten, einer Kindersicherung, mehreren Statuskontrollen und einem beleuchteten Kippschalter speziell für hochwertige LCD-/Plasmafernseher, High-End Hi-Fi Anlagen, Spielekonsolen und hochwertige Telefon-/Faxanlagen angeboten.

Die meisten dieser Blitzschutzgeräte haben eine Garantie von drei bis fünf Jahren. Ganze Blitzschutzanlagen sind erheblich teurer. Hier müssen Kosten und Nutzen genau abgewogen werden. Es lohnt sich keinesfalls, den Haushalt mit hochwertigen Elektrogütern zu bestücken und sie dann leichtfertig, ungeschützt der Witterung auszusetzen. Unter diesen Voraussetzungen betrachtet lohnt sich jeder Überspannungs- und Blitzschutz auf jeden Fall.