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Gesund auf der Fernreise

Für eine Fernreise gilt es, verschiedene Gesundheitsaspekte zu beachten, darunter fallen nötige Papiere, Impfungen sowie anderweitige Vorsorge.

Durch vorausschauende Planung kann sowohl dem Stress, der einer langen Flugreise anhängt (z.B. Nachtflug, Zeitverschiebung, andere Klimazonen etc.) als auch möglichen Erkrankungen am Zielort einer Fernreise vorgebeugt werden. Besonders wichtig ist dies für Reisende mit Vorerkrankungen.

Etwa 6 bis 8 Wochen vor Reiseantritt sollte ein Gesundheitscheck beim Hausarzt erfolgen, bei dem Impfungen gegebenenfalls aufgefrischt oder, je nach Urlaubsland, neu verabreicht werden (siehe unten). Auch eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt ist anzuraten, insbesondere, um chronische Entzündungsherde zu sanieren.

Besteht eine chronische Erkrankung, muss ein ausreichender Vorrat an Medikation im Gepäck mitgeführt werden – nie annehmen, dass man das Medikament vor Ort bekommt! Am besten ist, diesen Vorrat im Handgepäck mitzunehmen, falls die Koffer den Urlaubsort verspätet (oder gar nicht erreichen), soweit die Fluglinie dies erlaubt. Benötigt wird allerdings ein Attest oder Arztbericht über die Erkrankung und die Therapie in englischer Sprache, eine zusätzliche Version in Landessprache ist von Vorteil.

Auch zu empfehlen ist es, sich schon in Deutschland die Adressen und Telefonnummern von guten Ärzten und Kliniken zu besorgen – nicht immer ist der Hotel- oder Clubarzt die beste Lösung. Das Reisebüro kann hierbei helfen.

Im Einzelnen ist zu denken an:

Personalpapiere für die Fernreise

Für die meisten Länder muss der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig sein; immer darauf achten, ob ein Visum nötig ist und dieses gegebenenfalls rechtzeitig beantragen. Für Kinder unter 12 variieren die Vorschriften von Land zu Land – manchmal genügt ein Kinderpass oder ein Eintrag in den Pass der Eltern, manchmal brauchen sie einen eigenen normalen Pass.

In Abhängigkeit von Aufenthaltsdauer und Reisezweck (meist längere berufsbedingte Aufenthalte) verlangen einige Länder bei der Einreise ein (amtsärztliches) medizinisches Zeugnis über einen negativen HIV-Test, das innerhalb eines bestimmten Zeitraums vor der Einreise ausgestellt worden sein muss. Viele Länder verlangen auch bei der Einreise bestimmte Impfungen im Impfpass; dies gilt vor allem für Gelbfieber. Immer bei Visumsantrag mit erfragen!

Allgemeine Vorsorge vor dem Urlaub in fernen Ländern

Darunter fallen die Gesundheitsuntersuchung beim Hausarzt mit Impfstatus und die Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt. Ein Besuch beim Hausarzt empfiehlt sich besonders bei längerfristigen Auslandsaufenthalten, aber auch bei kürzeren Reisen in sogenannte Risikogebiete, zum Beispiel die Tropen.

Der Hausarzt wird sich, insbesondere bei chronischen Erkrankungen auf eine individuelle Beratung konzentrieren, darüber hinaus werden der Impfstatus überprüft und einzelne Impfungen gegebenenfalls aufgefrischt. Ein Augenmerk ist auch darauf zu richten, ob die jeweilige Erkrankung sich durch den Flug selbst eventuell verschlimmern kann, und was dagegen zu tun ist.

Standardimpfungen werden, im Gegensatz zu Reiseimpfungen, von den Krankenkassen übernommen. Einige gesetzliche Kassen übernehmen in der Zwischenzeit auch bestimmte Impfungen wie Gelbfieber oder auch eine Malaria-Prophylaxe.

Die einzelnen Impfungen:

  • Standardimpfungen: Tetanus (Wundbrand), Diphterie, Poliomyelitis, Keuchhusten, Mumps, Röteln, Masern, ggf. auch Hepatitis A
  • Reiseimpfungen: Gelbfieber, Typhus, Tollwut, Hepatitis B, bei Bedarf auch Cholera, Meningitis

Wird die Gelbfieberimpfung vom jeweiligen Land verlangt, so wird sie nur anerkannt, wenn sie in einer staatlich anerkannten Gelbfieberimpfstelle verabreicht wurde.

Zu denken ist auch an die Vorsorge vor anderen Erkrankungen, wie Malaria, Dengue-Fieber oder ähnliches. Hier gilt: Die richtige Kleidung mitnehmen (der Hausarzt gibt Tipps), Mückennetz, Mückenspray sowie andere Schutzvorkehrungen treffen, plus Prophylaxe durch entsprechende Medikamente.

Auch den Zahnarzt nicht vergessen: Während an den meisten Urlaubsorten die medizinische Versorgung leidlich gut gegeben ist, kann dies von der zahnmedizinischen meist nicht behauptet werden – Zahnerhalt ist in manchen fernen Ländern ein Fremdwort, bei Beschwerden wird oft einfach der Zahn gezogen.

Atteste, Auslandskrankenschein und Reisekrankenversicherung

Über alle chronischen Erkrankungen sollte ein entsprechendes Attest (immer in englisch, wenn möglich auch in Landessprache) mitgeführt werden. Zusätzlich ist ein Auslandskrankenschein für europäische Länder bzw. eine Reisekrankenversicherung inkl. Rücktransportversicherung für außereuropäische Länder notwendig.

Wegen der zunehmend verschärften Sicherheitsvorkehrungen an Bord von Flugzeugen dürfen medizinische Geräte wie Insulin-Pens oder -Spritzen nur noch mit englischem, amtsärztlichem Attest an Bord, und auch nur soviel, wie für die Flugreise selbst nötig ist. Andere Geräte (z.B. Inhalatoren, Sauerstoffgeräte etc.) brauchen sogar die entsprechende Zulassung der jeweiligen Luftfahrtsbehörde (die sie meist nicht haben), und können daher in der Regel nicht mit im Handgepäck geführt werden.