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Herbstzeit ist Teezeit

In der kalten Jahreszeit vermag es Tee, von innen zu wärmen und eine gewisse Behaglichkeit zu schaffen.

Etwa 800 Jahre vor unserer Zeit empfahl Hildegard von Bingen einen heißen Aufguss aus Hagebutten als stärkendes Getränk für die kalte Jahreszeit. Zu diesem Zeitpunkt war der Begriff Tee in unseren Breitengraden noch nicht bekannt. Ursprünglich bezeichnete das Wort Tee auch nur das Getränk, welches aus den Blättern der Teepflanze hergestellt wurde. Erst im 17. Jahrhundert brachten Händler den echten Tee nach Europa. Diese Importware war zunächst der Aristokratie und den Gutbetuchten vorbehalten. Mit der Verknappung von Genussmitteln während der Weltkriege wurde auch Tee immer wertvoller und für die breiten Schichten unerschwinglich. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich langsam auch das (preisgünstigere) Aufbrühen von Kräutern und Früchten zu einem Heißgetränk. Doch erst mit der Gesundheitsbewegung in den 1980er Jahren etablierte sich der Begriff Tee als eine feststehende Bezeichnung für ein Aufgussgetränk, das über den eigentlichen Tee der Teepflanze hinaus generell ein heißes Aufgussgetränk benennt.

Welchen Tee bevorzugen Sie?

Heute steht ein großes Sortiment von Teesorten zur Verfügung: Schwarztees, Schwarzteemischungen (Blends), Olong-Tees, Grüntees, Weiße Tees, aromatisierte Tees, Kräutertees und Früchtetees, Gewürztees sowie Roibuschtees.

Tee ist nicht nur ein Getränk, er ist ein Stück Kultur. So hegen, um nur einige zu nennen, die Friesen, die Russen, die Engländer, die Schotten, die Chinesen und die Araber ganze eigene Teetraditionen. Nach bestimmten Regeln wird der Tee zubereitet und getrunken. Dazu werden typische Imbisse gereicht. Diese Teetraditionen mögen unterschiedlich sein, doch eines ist ihnen allen gemeinsam: Die Teezeremonie lässt den Geist zur Ruhe kommen, hat meditative Aspekte und dient dem Heil des Körpers. Während in den arabischen Regionen heißer Pfefferminztee auch im Sommer getrunken wird, bevorzugen Europäer zu dieser Jahreszeit doch eher kalte Getränke, um sich zu erfrischen. Wenn die Tage jedoch kürzer werden und die Temperaturen draußen sinken, kommt dann doch wieder das Bedürfnis zurück, sich von Innen zu erwärmen.

Die Teatime zu zelebrieren erdet und entspannt

In der Hektik des Alltags kommt das körperliche Wohl oft zu kurz. Der Wechsel von kalter Luft im Freien und beheizten Geschäfts- und Wohnräumen belastet den Organismus zusätzlich. Um nun das Immunsystem zu stärken, bieten sich Auszeiten an, in denen Entschleunigung und Genuss im Mittelpunkt stehen. Wird Tee bewusst aufgegossen und in Ruhe getrunken, sorgt er für Entspannung und Flüssigkeitszufuhr, die beim Aufenthalt in trockener Heizungsluft nicht schaden kann. Teeinhaltige Teesorten sorgen für ein belebendes Gefühl und schenken einen gewissen Antrieb. Früchte- und Roibuschtees sind kalorienarme Durstlöscher. Gewürztees schmecken intensiv und können schon auf die Adventszeit einstimmen. Kräutertees bieten eine große Auswahl an Eigenschaften. Melissentee gilt als ausgleichend, Brennnesseltee soll eine reinigende Wirkung haben. Besonders durchwärmend kann ein Aufguss von frischem oder getrocknetem Ingwer sein. Es lohnt sich herauszufinden, welcher Tee individuell am bekömmlichsten ist und am besten mundet. In guten Fachgeschäften werden Kunden beraten und mit Proben versorgt.