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Homöopathische Reiseapotheke – die besten Mittel

Ein Beispiel für eine sinnvolle Zusammenstellung. Ob Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden, Verletzungen oder Reiseübelkeit – die Homöopathie hilft im Urlaub sicher und sanft.

Auch im Urlaub kann man sich gut ganz im Sinne Samuel Hahnemanns, dem Begründer der klassischen Homöopathie, helfen. Im Handel gibt es hierfür praktische Taschenapotheken in unterschiedlicher Größe und mit den gebräuchlichsten Mitteln zu erwerben. Die häufigsten Potenzen für diese Reiseapotheken sind je nach Substanz die D6 und die D12, sogenannte Niedrigpotenzen, die abhängig von der Darreichungsform nach folgendem Schema eingenommen werden, dabei ist zu beachten, dass bei Kindern die Dosis reduziert werden sollte:

Einnahme homöopathischer Mittel

Dreimal täglich

• Globuli: 5 Globuli

• Tropfen: 5 – 20 Tropfen

• Tabletten: 1 Tablette

Für den Urlaub relevante homöopathische Einzelmittel

Die folgende Auflistung der wichtigsten, für den Urlaub relevanten homöopathischen Einzelmittel, erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann, je nach persönlichem und familiärem Schwerpunkt erweitert werden:

  • Aconitum (Sturmhut)

Erkältungsgefühl, Fieber bei Erkältungen, grippale Infekte, Nervenschmerzen, Folge von Schreck, Herzjagen, Todesangst. Besondere Kennzeichen: Plötzlicher Beginn, im Hochgebirge, in Polarluft, plötzliche Schmerzen nachts (Ohren), Angstgefühl, Unruhe, Blässe, kein Schweiß, viel Durst.

  • Allium cepa (Küchenzwiebel)

Fließschnupfen mit scharfem, wundmachendem Sekret, reichliche, jedoch milde Tränensekretion, Rachenkitzel und Hustenreiz. Besondere Kennzeichen: m Freien deutliche Besserung, Erkältungen durch feuchtes kaltes Wetter.

  • Apis (Honigbiene)

Insektenstiche, Schwellungen, Halsentzündungen, lokale Entzündungen. Besondere Kennzeichen: Starke Schwellung, glasige Schwellung der Mandeln, des Rachens und des Zäpfchens, stechender und brennender Schmerz, Besserung durch kühle Umschläge, Verschlimmerung durch Wärme, Fieber ohne Durst.

  • Arnica (Bergwohlverleih)

Bewährt besonders bei Unfällen (Prellungen, Verstauchungen, Bluterguss, Gehirnerschütterung, Schock). Auch bei Überanstrengungen, Fieber, Wundinfektionen. Besondere Kennzeichen:“ Zerschlagenheitsgefühl“ am ganzen Körper.

  • Belladonna (Tollkirsche)

Entzündungen (nicht nur Hals!), Fieber, Erkältungsfieber, Husten, Kopfschmerzen, Neuralgien. Besondere Kennzeichen: Plötzlicher Beginn, Hitzegefühl (besonders im/am Kopf), warmer Schweiß, hochrotes Gesicht, trockener Mund mit oder ohne Durst, klopfende Empfindungen, Folgen von Zugluft und nassen Haaren, Verschlimmerung durch Berührung oder Erschütterung.

  • Bryonia (Zaunrübe)

Fieberhafte Erkrankungen der oberen Luftwege. Akute oder mäßig akute Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Besondere Kennzeichen: Schmerzen werden durch Bewegung ausgelöst oder verschlimmert (zum Beispiel Kopfschmerz, Gelenkschmerzen oder Schmerzen des Brustkorbes beim Husten), stechender Schmerz, trockener Husten. Trockenheit von Mund, Zunge und Hals mit starkem Durst und trinken von viel Flüssigkeit, der Betroffene kann missgelaunt, zornig und extrem reizbar sein.

  • Carbo vegetabilis (Birkenkohle)

Wirkung auf Magen und Darm bei Durchfällen und Übelkeit. Wirkt besonders bei älteren,geschwächten Menschen. Besondere Kennzeichen: Unverträglichkeit und Folgen von fetten Gerichten. Erleichterung bei Windabgang und Aufstoßen. Verlangen nach frischer Luft, Atemnot mit bläulichem Gesicht.

  • Chamomilla (Kamille)

Fieber, Bauchkrämpfe, Durchfälle, besonders bei Kindern. Zahnen der Säuglinge, große Schmerzempfindlichkeit und Reizbarkeit, Magenkrämpfe nach Ärger, Zorn und Stress. Besondere Kennzeichen: Die Hauptleitsymptome sind geistiger und emotioneller Art. Besonders häufige Anwendung bei Kinderkrankheiten, wo Übellaunigkeit, Ruhelosigkeit und Kolik die Indikation anzeigen.

  • Cocculus (Kockelskörner)

Übelkeit und Schwindel beim Autofahren, Fliegen und auf See. Besondere Kennzeichen: Hat eine besondere Affinität bei hellhaarigen Frauen.

  • Dulcamara (Bittersüß)

Leibschmerzen, Durchfälle, Erbrechen, rheumatisch-neuralgische Beschwerden, Blasenentzündung, Hautausschläge. Besondere Kennzeichen: Folge von Nässe und Kälte (z.B. Blasenreizung von Sitzen im Nassen), Wechsel von heißem auf kaltes Wetter (Ende des Sommers – heiße Tage, kalte Nächte), Schnupfen mit völliger Verstopfung der Nase, dickem, gelbem Schleim und blutigen Krusten, wird besser durch warme Auflagen.

  • Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf)

Fieber bei Erkältungen und grippalen Infekten, Bronchitis, Schnupfen. Besondere Kennzeichen: Zerschlagenheitsgefühl, Glieder- und Rückenschmerzen, Fieber oft vormittags zwischen 7 und 9 Uhr. Vorher oft starker Durst, Reizbarkeit.

  • Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat)

Mittel für das erste Stadium von fieberhaften Störungen und Entzündungen, besonders für alle katarrhalischen Beschwerden der Atemwege. Besondere Kennzeichen: Blasse, zarte Menschen, die leicht erröten. Klopfende Empfindungen, heißer Kopf, kalte Füße. Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen, Abneigung gegen Fleisch, Eier, Milch.

  • Ipecacuanha (Brechwurzel)

Wirkt auf Magen, Darm, Bronchien, bei Blutungen. Besondere Kennzeichen: Dauernde Übelkeit und Erbrechen, besonders indiziert bei dicken Kindern und geschwächten Erwachsenen, Zunge sauber, unaufhörlicher, rasselnder Husten, Brust voll Schleim, Durchfälle nach Diätfehlern, schlimmer bei feuchtwarmem Wetter.

  • Iris (bunte Schwertlilie)

Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit, wirkt auf die Schleimhäute des Verdauungstraktes, fördert die Verdauungssäfte von Pankreas und Gallenblase. Besondere Kennzeichen: Stirnkopfschmerz mit Übelkeit, rechte Schläfenseite besonders befallen, mangelnder Appetit.

  • Ledum (Sumpfporst)

Stich- und Bissverletzungen, rheumatische Erkrankungen, Gicht. Besondere Kennzeichen: Allgemeiner Mangel an Lebenswärme, verletztes Glied ist kalt, Bettwärme wird als unangenehm gefunden, Stichverletzungen, Insektenstiche und deren Folgen (bei Schwellungen und Hitze jedoch Apis nehmen!), Rheuma beginnt in den unteren Gliedmaßen und steigt nach oben.

  • Nux vomica (Brechnuss)

Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden, Hämorrhoiden, Erkältungen, Schlafstörungen. Besondere Kennzeichen: Übelkeit, Sodbrennen, Magen-Darm-Beschwerden nach zu üppigem Essen, Verlangen nach Kaffee und Alkohol, die jedoch nicht vertragen werden. Verstopfung, Hämorrhoiden bei erfolglosem oder nur spärlichem Stuhldrang, zu Beginn eines Schnupfens, wenn die Nase im Freien und in der Nacht stärker verstopft ist und am Morgen zu fließen anfängt. Empfindlich gegen Luftzug. Schlaflosigkeit mit vielen Gedanken, wacht gegen 4 Uhr auf und ist gegen 7 Uhr wieder müde. Besonders geeignet für reizbare, nervöse Menschen mit starker nervlicher Belastung.

  • Okoubaka (Rinde des Baumes Okoubaka aubrevillei)

Entgiftende Wirkung – besonders auf den Magen-Darm-Trakt, wirkt bei Lebensmittelunverträglichkeiten insbesondere in südlichen Ländern. Besondere Kennzeichen: Sollte schon einige Tage vor Reisebeginn vorbeugend eingenommen werden.

Auch homöopathische Komplexpräparate gehören in die Reiseapotheke

Für Menschen, die sich bis dato noch nicht so sehr mit der klassischen Homöopathie beschäftigt haben, ist es besser auf homöopathische Komplexpräparate zurückzugreifen, die mehrere Wirkstoffe beinhalten. So kann ein sinnvoll zusammengesetztes Komplexpräparat beispielsweise einen ganzen Symptomenbereich, wie bei einer Erkältung mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen auf einmal abdecken. Naturheilkundlich orientierte Apotheken geben hierzu gerne die passenden Empfehlungen.

Boericke: Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Materia Medica und Repertorium, Verlag Grundlagen und Praxis, 5. Auflage