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Mobbing: Psychoterror in der Partnerschaft

Wie Partner systematisch angreifen, abwerten, verletzten, mobben. Mobbing in der Parnterschaft liegt vor, wenn ihr Partner Sie regelmäßig, dauerhaft und systematisch abwertet und schikaniert. Die Folgen für das Opfer sind massiv.

Das Phänomen Mobbing wird in erster Linie mit Schikane am Arbeitsplatz in Verbindung gebracht. Doch überall wo Menschen in abhängigen Beziehungen miteinander leben, kann Mobbing auftreten: so auch in Familie und Partnerschaft. Mobbing in der Liebe ist besonders schmerzhaft, weil wir gerade von unserem Partner nicht annehmen, dass er uns verletzten möchte. Wir gehen Beziehungen ein, weil wir emotionale Sicherheit suchen und das Gefühl der Geborgenheit. All das geht beim Mobbing verloren. Mobbingopfer fühlen sich bedroht, hilflos und zweifeln an sich selbst. Lesen Sie, wie Sie erkennen, ob ihr Partner Sie systematisch terrorisiert und welche Auswirkungen der Terror auf das Opfer hat.

Angriff, Schikane, Ausgrenzung, Demütigung, Kritik

Mobbing“ passiert wenn Konflikte eskalieren. Das Wort leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet „pöbeln“.

Wenn ihr Partner …

  • Sie bei jeder Gelegenheit kritisiert („… Du hast schon wieder dies oder das nicht eingekauft“)
  • vor Dritten schlecht über Sie spricht („… du konntest ja noch nie gut rechnen“)
  • abfällige Bemerkungen etwa über Ihre Angewohnheiten macht („… fuchtel nicht mit den Armen herum, wenn du sprichst“)
  • Sie stundenlang anschweigt und ignoriert
  • Ihnen Informationen vorenthält, Sie ohne Grund anlügt und keine Lüge zugeben kann
  • Ihr Eigentum hinter Ihrem Rücken zerstört oder wegnimmt (den Hausschlüssel, sodass sie suchen müssen)
  • Ihnen permanent Schuldgefühle einredet, wenn Sie eine Bitte abschlagen („… du liebst mich nicht“)
  • Ihnen sinnlose Aufgaben überträgt und auf deren Ausführung besteht („… ich möchte, dass du das Auto umparkst“)
  • Sie nicht ausreden lässt oder Ihnen das Gespräch verbietet („… wenn du noch einmal dieses Thema ansprichst, dann…“)
  • Ihnen versucht vorzuschreiben, was Sie in Gesellschaft sagen dürfen und was nicht
  • zu Ihrem Äußeren und der Art, wie Sie sich kleiden, ständig „Verbesserungsvorschläge“ macht (nur zu ihrem eigenen Besten natürlich)
  • Sie körperlich angreift, schlägt und sexuell belästigt
  • schlecht über Ihre Familie spricht („… dein Bruder hat es zu nichts gebracht“)
  • von Ihnen bedingungslos ständige Erreichbarkeit verlangt („… nimm dein Handy mit, ruf mich immer sofort zurück“)
  • versucht Ihnen einzureden, Sie hätten ein Wahrnehmungsproblem („… du bist ja krank, das stimmt so nicht wie du das siehst“)
  • Sie nachäfft oder sich über Ihre Hobbys lustig macht
  • ungleiche Aufgabenverteilung anstrebt, wobei er die Kontrolle behält über das, was Sie tun
  • Sie zu gesundheitsschädlichen Arbeiten zwingt (z.B. bei einer Renovierung: Sie sollen stinkende Farbe aufbringen nicht er)
  • ständig zynische, abwertende Bemerkungen macht („… du warst noch nie besonders helle“)

Häufigkeit, Dauer, Systematik, ungleiche Machtverhältnisse

Kommen nur einige der oben genannten Handlungen regelmäßig (einmal pro Woche), über einen längeren Zeitraum (4-6 Monate) vor, kann es sein dass Sie gemobbt werden. Haben Sie zusätzlich den Eindruck, dass die Mobbinghandlungen systematisch (also nicht zufällig) sind, und befinden Sie sich in einer abhängigen Position (etwa durch die klassische Hausfrauenrolle), dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie tatsächlich ein Mobbingopfer sind.

Mobbing beeinträchtigt die Gesundheit und die Psyche

Mobbing am Arbeitsplatz und in der Beziehung haben gemeinsam, dass sie in einem Abhängigkeitsverhältnis auftreten, welches sich so schnell nicht ändern lässt. Viele Opfer realisieren lange nicht, dass ihr Partner sie planmäßig fertig macht. Eher zweifeln sie sich selbst an, geben sich die Schuld für sein Verhalten und hoffen lange Zeit darauf, dass sich etwas ändert.

Die körperlichen und psychischen Folgen

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Verkrampfungen im Schulter-Hals-Bereich
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Appetitlosigkeit mit Gewichtsabnahme
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Gefühle der Hilflosigkeit
  • Denken in endlosen Schleifen
  • Selbstzweifel
  • Angst
  • sinkendes Selbstwertgefühl
  • sozialer Rückzug

Was tun beim Mobbing?

Menschen, die in der Partnerschaft Mobbing ausgesetzt sind brauchen in der Regel Hilfe, um sich aus dem Geflecht von Abhängigkeit, Demütigung und Selbstzweifel zu lösen. Wenn Sie erkannt haben, dass sie gemobbt werden holen Sie sich Unterstützung. Ein stabiles soziales Netz mit guten Kontakten zu Freuden, Eltern, Nachbarn, Arbeitskollegen hilft bei einem realistischen Blick auf die schwierige Situation und macht Sie auch selbst stärker. Denn eins ist auch klar: die Trennung von einem Mobber erfordert viel Kraft.