Nach der Geburt – Homöopathie bei Beschwerden im Wochenbett

Homöopathische Globuli helfen bei Erschöpfung, Baby-Blues, Schmerzen nach Kaiserschnitt und anderen Problemen, die nach einer Geburt entstehen können.

Sechs bis acht Wochen dauert die Zeit des Wochenbettes. Normalerweise hat sich die Frau in diesem Zeitrahmen von der Entbindung erholt. Die Hormone haben sich umgestellt, die Gebärmutter hat sich wieder verkleinert, die Haftstelle des Mutterkuchens ist abgeheilt und der Wochenfluss (Lochien) lässt dementsprechend nach. Beschwerden im Wochenbett sprechen in der Regel gut auf homöopathische Mittel an, ohne Mutter und Kind zu belasten. Wenn nicht anders angegeben, wird bei den in Frage kommenden Mitteln als Potenz die D4 benutzt. Die Globuli werden 3 bis 4 Mal täglich eingenommen. Sie sollen im Mund zergehen, da sich die Wirkung schon über die Mundschleimhäute entfaltet. Vorher und nachher darf mindestens 10 min lang nichts gegessen oder getrunken werden.

Schwächezustände nach der Geburt

Nach der Geburt tritt häufig Erschöpfung auf. Ausgangsursache ist meist der Flüssigkeitsverlust durch Blut, Lochien, Schweiß und durch das Stillen. Diese Zustände entwickeln sich allmählich und sind oft Ausgangsursache für weitere Störungen wie Infekte. Durch genügend Ruhe und gesunde Ernährung können diese Beschwerden vermindert werden. Aber auch Bewegung ist förderlich, da sich alle Körperfunktionen dadurch schneller normalisieren. Homöopathische Mittel, die hier unterstützend wirken, sind:

  • China – erstes Mittel bei Schwäche durch Säfteverlust. Oft besteht eine auffällige Hautempfindlichkeit. Neigung zu Blutungen mit Kälte, Ohnmacht, Ohrensausen und Sehschwäche.
  • Ferrum metallicum – Folgen hauptsächlich durch Blutverlust, mit großer Blässe des Gesichtes, welches bei der geringsten Bewegung/Erregung rot anläuft. Starkes Wärmeverlangen ist ein Leitsymptom, genauso wie die Geräuschempfindlichkeit.
  • Acidum phosphoricum – Folgen hauptsächlich durch Milchverlust. Milchiger Urin besonders nach langem Liegen. Für geschwächte Frauen mit allgemeiner Gleichgültigkeit und Energielosigkeit.
  • Helonias dioica – bei Senkungsbeschwerden. Der Uterus fühlt sich wund und empfindlich an. Es herrscht ein Gefühl von großer Schwäche vor und die Frau spürt deutlich ihre Nieren.
  • Aletris farinosa – ist die China des weiblichen Sexualorgans. Alles wird nach der Periode schlimmer. Es kommt zu Schwächeanfällen mit Schwindel.
  • Bellis perennis – die Stimmung ist grundlos gedrückt bis gereizt. Es herrschen Wundheitsgefühle besonders im Beckenbereich vor. Der Uterus fühlt sich gequetscht an. Der Damm kann schmerzhaft sein.

Gemütsstörungen, Baby-Blues oder Wochenbettdepression

Etwa drei Viertel der Mütter erleben ca. drei Tage nach der Geburt eine Wochenbettdepression, die mit durch den drastisch abfallenden Hormonspiegel verursacht wird. In der Regel ist nach einer Woche diese niedergeschlagene Stimmungslage ausgestanden. Depressionen können allerdings auch noch bis sechs Monate nach Beendigung der Stillzeit auftreten und sich bis zur Wochenbettpsychose steigern. Hier sollten Hebamme oder Arzt hinzugezogen werden. Homöopathische Mittel für diese Zustände sind:

  • Phosphorus – Traurigkeit wechselt mit Frohsinn und Lachen. Die Frau möchte nicht reden und antwortet nur langsam. Sie wirkt apathisch.
  • Lachesis – sehr geschwätzig. Kommt von einem Thema zum Nächsten. Die Frau ist eifersüchtig und hat Befürchtungen, vergiftet zu werden.
  • Platinum – Mordgedanken gegenüber Ehemann oder Kind drängen sich auf. Die Frau ist depressiv und möchte das Kind nicht sehen. Sie ist sehr stolz.
  • Sepia – die Frau möchte ihre Ruhe und ist ihren Angehörigen und ihrem Kind gegenüber gleichgültig. Sie ist überlastet durch Familienpflichten und hat vielleicht schon mehrere Kinder.
  • Pulsatilla – die Frau weint tränenreich ohne erfindlichen Grund im Wochenbett und ist leicht gerührt.
  • Bambus – die Frau fühlt sich hilflos und denkt, alles nicht bewältigen zu können. Sie benötigt Unterstützung. Ähnlich wie bei Sepia zu viele familiäre Verpflichtungen und/oder mehrere Kinder.

Kaiserschnitt

Ein Kaiserschnitt wird geplant durchgeführt, wenn eine vaginale Entbindung riskant oder unmöglich ist. Gründe können eine schwere Erkrankung der Mutter oder eine nicht korrigierbare Beckenendlage sein. Ein Notfall-Kaiserschnitt wird durchgeführt, wenn eine Situation auftritt, in der das Leben des Kindes oder der Mutter gefährdet ist und die Geburt schnellstmöglich durchgeführt werden muss. In beiden Fällen werden Bauchhöhle und Gebärmutter unter Vollnarkose aufgeschnitten, um anschließend wieder vernäht zu werden. Eine bessere Wundheilung mit weniger Wundschmerz wird beim „Misgav-Ladach“-Kaiserschnitt erreicht. Hier wird die Bauchdecke teilweise gedehnt und gerissen. Komplikationen beim Kaiserschnitt können Wundinfektionen, Darmträgheit, Blasenentleerungsstörungen und Blasenentzündungen sein. Hier werden die typischen Verletzungsmittel benutzt, die meist in der homöopathischen Hausapotheke zu finden sind. Die Wichtigsten wären:

  • Arnika – ist das erste und wichtigste Mittel bei allen Arten von Verletzung. Es ist das einzige Mittel, welches Sie bei der Selbstbehandlung in der C30 benutzen sollten. Arnika wird in dieser Potenz nur einmal genommen, um danach auf ein symptomatischeres Mittel zu wechseln. Es stillt Blutungen, fördert die Heilung und vermindert den Schmerz.
  • Calendula – für frische Wunden, vor allem Risswunden.
  • Staphisagria – hilft bei allen Schnittverletzungen, auch beim Dammschnitt während einer Geburt.

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