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Pandemie – Die Gefahr Virus

Weltweite Ausbrüche von Infektionen werden immer wahrscheinlicher. Die als unter Kontrolle erklärten Infektionskrankheiten könnten sich ausbreiten. Klimawandel, Tourismus und gegen derzeitige Impfstoffe resistente Viren ermöglichen dies.

Unter den Menschen wächst die Angst vor einer Ausbreitung von Viren. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Situation – die Schweinegrippe. Selbst die in naher Vergangenheit zurückliegende Vogelgrippe verursachte Sorge in der Bevölkerung.

Viren sind nicht zu unterschätzen, da sie schnell mutieren und somit auch die Gefahr besteht, dass sie von Mensch zu Mensch übertragen werden – und das hat fatale Folgen.

Ausgerottete Viren können zurückkommen und unter Kontrolle gehaltene Viren können sich ausbreiten

Malaria, Ebola, das Dengue-Fieber, der West-Nil-Virus und die Pocken – diese als fünf Plagen der Menschheit betitelten Gefahren könnten sich weltweit ausbreiten, befürchtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, denn der fortschreitende Klimawandel, der globale Tourismus sowie die steigende Resistenz der Viren gegen Impfstoffe ermöglichen es, dass die Erreger sich über Kontinente hinweg ausbreiten.

Die fünf Viren-Gefahren kurz umrissen

  • Malaria

Feuchteres und wärmeres Wetter, das durch den Klimawandel ausgelöst wird, schafft die Voraussetzung für die Vermehrung des Überträgers – nämlich der Stechmücke Anopheles. In Europa ist Malaria seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgerottet, aber die Überträgermücke ist weit verbreitet. In Deutschland, so wird vermutet, würde eine Ansteckung jedoch nur eine Chance haben, wenn schlechte hygienische Bedingungen herrschten.

Eine Infektion mit Malaria führt zur Zerstörung von Blutzellen und zu Nierenversagen. Die derzeit meist in Ländern der dritten Welt auftretende Malaria fordert jährlich über 1 Million Todesopfer, wobei die Sterblichkeitsrate bei 0,2 Prozent liegt. Schon jetzt sind die Überträgermücken in afrikanischen Regionen immun gegen einige Medikamente, weshalb die WHO den Einsatz des eigentlich umstrittenen Pestizids DDT empfiehlt.

  • Ebola

Hauptsächlich in Afrika vorkommend, wird diese Krankheit durch Körperflüssigkeiten, vorrangig Geschlechtsverkehr, übertragen. Infizierte Menschen – auch Affen sind betroffen – verbluten innerlich, da das verantwortliche Virus die Blutgefäße zerstört. Die Sterblichkeitsrate beträgt 50 bis 90 Prozent. Derzeit bekannte Todesopfer: 1.507. Ähnlichkeiten in der Auswirkung werden auch bei dem gelegentlich in Europa auftretenden Marburg-Virus beobachtet.

  • West-Nil-Virus

Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde das Virus 1999 durch Mücken aus einem israelischen Flugzeug in den Osten der USA eingeschleppt. Zuvor infizierten sich die Stechmücken durch den Kontakt mit Vögeln. Das Virus verursacht Lähmungen oder/und Gehirnhautentzündungen mit vorangehenden grippeähnlichen Symptomen. Die Sterblichkeitsrate liegt in diesem Fall der Viruserkrankung bei 4 Prozent, wobei der Erreger seit dem Ausbruch in den USA 1.090 Todesopfer forderte.

  • Dengue-Fieber

Die Mücken Aedes aegypti wie auch Aedes albopictus als Überträger des Virus sind in warmen und feuchten Klima beheimatet. Urlauber tragen die Infektionen mit nach Deutschland – und das Dengue-Fieber ist somit auch die am häufigsten eingeschleppte Infektion überhaupt. Etwa 3,5 Milliarden Menschen werden bis zum Jahr 2085 gefährdet sein, schätzt der UN-Klimarat.

Jährlich werden mehr als 10.000 Tote verzeichnet, woran in den meisten Fällen schwere innere Blutungen Schuld sind. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 0,05 Prozent.

  • Pocken

Seit 1980 ist die Welt von der unmittelbaren Gefahr durch Pocken befreit. Virenbestände sind offiziellen Angaben nach nur noch in Labors Russlands und der USA vorhanden. Dennoch ist die Gefahr groß, dass entsprechende Viren gestohlen oder gar neu gezüchtet werden. Aufgrund des stundenlangen Überlebens der Erreger sind Pocken extrem ansteckend, und die Sterblichkeitsrate liegt bei durchschnittlich 30 Prozent. In den 1960ern lag die Anzahl der Todesopfer bei jährlich 2 Millionen.

Sollte das Pockenvirus durch Laborunfälle oder Bioterrorismus freigesetzt werden, ist für den Ernstfall ausreichend Impfstoff in Deutschland vorhanden – so die Behörden.