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Wie wirksam ist die Prävention von Essstörungen langfristig

Prävention von EssStörungen.

Störungen des Essverhaltens bei Kindern und Jugendlichen. Die Prävention von Ess-Störungen bei Kindern und Jugendlichen ist nicht von heute auf morgen möglich. Langfristig ist Überzeugungsarbeit auf vielen Ebenen zu leisten.

Die reine Aufklärung über die Gefahren bei Ess-Störungen ist meist sinnlos. Häufig wissen die Betroffenen sehr genau um die Risiken ihres Tuns. Ebenso haben die Erfahrungen aus der Drogenprävention gezeigt, dass bloße Abschreckung den Reiz der Gefahr meist noch erhöht.

Ess-Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Die Zahl essgestörter Kinder und Jugendlicher nimmt seit 20 Jahren stetig zu. Mittlerweile leidet jede dritte Schülerin bereits unter Frühformen einer Ess-Störung. Bei einer Befragung hielten sich hielten sich 42 Prozent der Schülerinnen für übergewichtig, obwohl nur etwa 8 Prozent tatsächlich übergewichtig war. Umgekehrt waren etwa 33 Prozent untergewichtig, aber nur 6Prozent schätzten sich auch so ein. Die unrealistische Wahrnehmung des eigenen Körperbildes sowie weitere, meist individuell auftretende Risikofaktoren können bereits den Einstieg in eine schwer wiegende Ess-Störung bedeuten.

Präventive Arbeit mit Jugendlichen

In der präventiven Arbeit mit Jugendlichen muss die Anknüpfung an die persönliche Erfahrungswelt im Vordergrund stehen. Diese Arbeit sollte erlebnis- und prozessorientiert sein und sich dem Thema Essen und Essverhalten zuwenden. Wesentliche Inhalte sollten die Reflektion des eigenen Essverhaltens und der Essgewohnheiten sein, sowie die Auseinandersetzung mit dem Thema Gesunde Ernährung. Zudem sollen die sozialen und emotionalen Funktionen des Essens erkannt werden. Zur Verhinderung einer Entwicklung von Ess-Störungen soll die Stärkung allgemeiner Schutzfaktoren erfolgen.

Ess-Störungen verhindern

Es erscheint besonders wichtig, Mädchen und Jungen zu stärken und ihnen ein Gefühl für ihre eigenen Fähigkeiten und Talente zu geben. Auch die Vermittlung eines positiven Körpergefühls sowie die Unterstützung bei der Entwicklung natürlicher Hunger- und Sättigungsgefühle sind notwendig, um Ess-Störungen zu vermeiden. In der Prävention von Ess-Störungen soll gemeinsam das herrschende Schönheitsideal hinterfragt sowie Aufklärungsarbeit über die Sinnlosigkeit von Diäten und deren Auswirkungen auf den Körper geleistet werden. Dazu gehört es ebenso, ein kritisches Medien-Bewusstsein zu entwickeln und Bewältigungs-Strategien zu erlernen, um angemessen auf psychische Belastungen und Anforderungen reagieren zu können.

Der beste Schutz vor Ess-Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Ein guter Schutz vor solchen Erkrankungen geht aus von:

  • einem stabilen Selbstwertgefühl und einem gesunden Selbstvertrauen
  • Lob und Ermunterung sowie einer positiven Haltung
  • der Fähigkeit, Gefühle und Wünsche anzusprechen
  • der Erfahrung, Erst genommen zu werden
  • Unterstützung durch Lehrpersonen (schulisches Konzept zur Gesundheitsförderung)
  • einem guten Körpergefühl aufgrund der Förderung des natürlichen Bewegungsdranges
  • einem altersgerechte Wissen über Ernährung und Ess-Störungen.

Darüber hinaus sollten Kinder und Jugendliche wissen und auch sicher sein, dass sie rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen können.

Wer kann wie Präventionsarbeit leisten?

Wenn das soziale Umfeld mit einbezogen werden kann, sind gesundheitsfördernde Maßnahmen im Allgemeinen am effektivsten. Deshalb sind Trainer, Mediziner, Lehrer, Eltern und andere Bezugspersonen sowie Betroffene diejenigen, die auf breiter Ebene präventiv arbeiten können und sollten. Sie sollten nach Möglichkeit mithilfe von Aufklärungsarbeit (Informationsvermittlung) , Coping-Strategien (Stärkung Gefährdeter, um sich gegen Risikofaktoren zu wehren), der Vermittlung eines kritischen Bewusstseins über die Rolle des Essens sowie einem frühzeitigen anonymen und kostenlosen Beratungsangebot der Entstehung von Ess-Störungen vorbeugen.