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Problemfall: Zuwanderer als Patienten

Sprachprobleme und solche des kulturellen Hintergrunds grenzen aus. Die Brustkrebskampagne versucht, mit fremdsprachigen Filmen und Informationsveranstaltungen auf Türkisch und Russisch das Problem zu überwinden.

In Deutschland leben etwa 7,4 Millionen Mitbürger ausländischer Herkunft – nicht gerechnet die hohe Zahl der illegalen Zuwanderer, die EU-Kommission mit vier bis fünf Millionen für die ganze Gemeinschaft rechnet. Obwohl viele Migranten hier bereits in der dritten, wenn nicht gar vierten Generation leben, sprechen immer noch viele gar kein oder nur unzulänglich Deutsch. Das wird besonders problematisch bei Krankheiten. Hinzu kommen die mentalitätsbedingten Berührungsängste gegenüber Medizinern. Glücklicherweise gibt es inzwischen zumindest in vielen Krankenhäusern Mediziner ausländischer Ethnie. Hier und dort – leider viel zu selten – gilt das auch für niedergelassene Ärzte. Das Problem wird allenfalls gemildert…

Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient – vor allem aber Patientin! –ist schwierig und die beiderseitige Verunsicherung ist groß. Informationen zu Früherkennung und Therapie erreichen insbesondere Frauen häufig nicht. Dieses Problems hat sich die Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“ angenommen. Deren Veranstaltungsreihe „Deutsche Städte gegen Brustkrebs“ macht seit 2003 jährlich in verschiedenen (Groß-)Städten Station und klärt hier über Diagnose, Therapie und nicht zuletzt die Nachsorge auf. Die Kampagne hat inzwischen umfangreiches Informationsmaterial zu dieser Thematik heraus gebracht. Hilfreich soll auch die Veröffentlichung von Gesprächen mit der von der Krankheiten betroffenen Sängerin Ina Deter und der Journalistin Susanne Conrad sein.

Erstmals Informationsveranstaltungen in Fremdsprachen

Erstmals sind in diesem Jahr deshalb – leider vorerst nur in Berlin! – Informationsveranstaltungen für russische und türkische Mitbürgerinnen vorgesehen. Veranstaltungsorte sind am 24. Oktober das „Russische Haus“ und am 25. Oktober das „Tiyatrom“. In den Dienst der Sache stellen sich die Schauspielerin und Journalistin Anna Liljeberg und die ZDF-Moderatorin Hülya Özkan. Auf beiden Veranstaltungen sollen die Besucherinnen mit einem Theaterspiel, Ausschnitten aus einer DVD und einem kabarettistischen Vortrag in die Thematik eingeführt werden.

Dreisprachiger Informationsfilm

Inzwischen liegt der Informationsfilm „Herausforderung Brustkrebs“ auch in russischer, türkischer und englischer Fassung vor. Jährlich erkranken in Deutschland rund 55.000 Frauen an dieser Krankheit. Auch wenn diese Diagnose heute nicht unbedingt mehr ein Todesurteil bedeutet, hat sie doch von ihrem Schrecken nichts verloren. Der Film ist auf Schloss Glücksburg an der Flensburger Förde entstanden. Betroffene Frauen berichten, wie sie mit der Diagnose umgegangen sind. Dabei werden auch die vielfältigen Probleme in der Familie und Partnerschaft, aber auch im Beruf angesprochen. Fachleute ergänzen diese Berichte um den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema.

Hier sind auch weitere Informationen zu Aktion „Durch die Brust in Herz – Herausforderung Brustkrebs“ erhältlich. Die Kampagne wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie begleitet.