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Romance Scam, das üble Geschäft mit der Liebe im Internet

Die Suche nach der großen Liebe findet immer mehr im Internet statt. Nicht jeder sucht jedoch wirklich Liebe, sondern Geld ist der eigentliche Beweggrund. Was ist Romance Scamming und wie erkennt man es? Wie funktioniert Romance Scamming? Wie erkenne ich romance scamming?

Unter dem Namen Romance-Scam, wörtlich übersetzt Romantikbetrug, ist schon seit längerer Zeit bekannt, was Betrüger in Singleportalen treiben. Sie suchen gezielt nach Menschen, denen sie sehr geschickt die große Liebe vorspielen. In einer Zeit, in der sich soziale Kontakte mehr und mehr über das Internet abspielen und man auch den Schutz der Anonymität des Internets selbst nutzt, haben Betrüger allzu häufig leichtes Spiel.

Die Suche nach der Liebe im Internet

Vor allem Menschen in einem Alter ab zirka 40 Jahren suchen vermehrt im Internet nach einem neuen Lebenspartner. Portale, die vorgeben, dass nichts leichter als das ist, gibt es genug. Durch Fernseh- und Zeitschriftenwerbung wird auf bekanntere Portale aufmerksam gemacht. Wer in Suchmaschinen entsprechende Suchbegriffe eingibt, findet noch weitere, nahezu unzählige Seiten. In den meisten Fällen ist eine probeweise kostenlose Nutzung möglich. Zusätzlich Funktionen können dann gegen Bezahlung genutzt werden. Für welches Portal man sich entscheidet, hängt unter anderem von Auftritt und Benutzerfreundlichkeit ab. Eine wirkliche Sicherheit hinsichtlich der Nutzer kann kaum ein Portal bieten. Selbst Portale, die eine Prüfung der Nutzer anbieten, zum Beispiel durch das Übersenden einer Personalausweiskopie, können nicht vermeiden, dass mit gestohlenen Identitäten gearbeitet wird. Die Anonymität, die als Schutz ehrlicher Benutzer dient, bietet leider auch Betrügern einen guten Schutz vor Entdeckung.

Wie funktioniert Romance Scamming?

Opfer sind Männer wie Frauen Kaum haben sie sich in einem Partnerportal angemeldet, erhalten sie Zuschriften von angeblich interessierten Nutzern. Diese geben sich als Menschen mit gutem Hintergrund aus. Sie benutzen Fotos von gut aussehenden Männern oder Frauen. Wenn sie Profile ausgefüllt haben, sind diese immer vorteilhaft. Sie schreiben schmeichelnde Mails, oft in schlechtem Deutsch. Auf Nachfrage erzählen sie, dass sie aus einem englischsprachigen Land kommen, aber nach einem ehrlichen und zuverlässigen Deutschen Partner suchen. Sie werden mehr und mehr zum absoluten Traum. Sie gehen auf den anderen ein und täuschen recht schnell große Gefühle vor. Nach kurzer Zeit wollen sie ihre Traumfrau oder ihren Traummann persönlich kennen lernen und zu einem Treffen nach Deutschland fliegen. Durch einen unglücklichen Zufall haben sie dann plötzlich kein Geld und bitten um eine Überweisung, damit das Treffen doch zustande kommt.

Wie kann man sich schützen?

Es scheint so einfach zu sein, nicht auf diese Masche herein zu fallen. Dennoch geschieht es jeden Tag. Der sicherste Schutz besteht darin, zunächst anonym zu bleiben. Das heißt, einem fremden Menschen niemals sofort persönliche Daten wie Familienname, Adresse und Telefonnummer zu geben. Wer ein ehrliches Interesse hat, wird dafür Verständnis haben. Wird ein Mailkontakt außerhalb des Portals gewünscht, was nicht ungewöhnlich ist, kann man sich jederzeit ein kostenloses E-Mail-Konto bei zahlreichen Anbietern anlegen. Die erste Mail des potenziellen Kandidaten sollte argwöhnisch beäugt werden, wenn sie in schlechtem Englisch verfasst ist. Betrüger arbeiten oft mit fertigen Satzbausteinen. Kopiert man einen oder mehrere Absätze in eine Suchmaschine, kann es geschehen, dass sich genau diese Worte plötzlich in einem anderen Zusammenhang im Internet wieder finden. Spätestens jetzt sollte die Notbremse gezogen und der Kontakt sofort beendet werden. Nachfragen, in der Hoffnung, es könne sich um einen Irrtum handeln, werden geschickt abgewiegelt.

Gesundes Misstrauen

Ein gesundes Misstrauen bei Internetbekanntschaften ist ein guter Schutz. Fotos und Identitäten können gestohlen sein. Liebesbeteuerungen vor einer ersten persönlichen Kontaktaufnahme sind mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Auch bei übertriebenen Schmeicheleien sollte man aufpassen. Betrüger geben zunächst gerne vor, keinerlei finanziellen Probleme zu haben. Sie stellen sich als erfolgreich und weit gereist dar und sind quasi in der ganzen Welt zu Hause. Damit spielen sie vor, dass es für sie unkompliziert ist, den auserwählten Partner zu besuchen. Außerdem erwähnen sie oft bereits zu Beginn, dass sie sich wünschen, den Rest des Lebens in einem attraktiven Land verbringen und dort ein Haus kaufen zu wollen. Sie wecken Träume, die in vielen Menschen schlummern und haben nur allzu oft Erfolg damit. Misstrauen ist auch angebracht, wenn die Bitte um weitere private Fotos mit fadenscheinigen Gründen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird.

Was kann man tun, wenn der Kontakt bereits intensiver ist?

Selbst wenn bereits ein intensiver E-Mail-Kontakt besteht und man das Gefühl hat, dass einfühlsam auf einen eingegangen wird, ist es nicht zu spät, ohne Schaden aus der Geschichte herauszukommen. Natürlich hat man dann schon einige Gefühle und private Gedanken offenbart und es ist schmerzhaft, feststellen zu müssen, dass man nur ausgenutzt werden soll. Doch gerade dann sollte man die rosarote Brille beiseite legen und Nachforschungen anstellen. Auch ein Gespräch mit einer vertrauten Person, die das Ganze vielleicht unter realistischeren Gesichtspunkten sieht, kann nicht schaden. Kommt man zu der Einsicht, einem Betrüger beziehungsweise einer Betrügerin aufgesessen zu sein, sollte man sich nicht mehr auf Diskussionen und Erklärungen einlassen, sondern den Kontakt beenden. Eine andere Lösung gibt es nicht.

Wie geht man damit um, wenn bereits Geld geflossen ist?

Diese Frage wäre eigentlich ganz kurz zu beantworten. Von dem Geld und dem Menschen kann man sich gedanklich verabschieden. Natürlich besteht die Möglichkeit, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Die Chance, dass derjenige tatsächlich gefasst wird, ist aber ausgesprochen gering. Das Geld wieder zu bekommen ist absolut aussichtslos. Was bleibt, ist das miese Gefühl, ausgenutzt worden zu sein. Dennoch sollte sich niemand schämen, auf diese Masche hereingefallen zu sein. Die Täter sind nun mal sehr geschickt und es kann jedem passieren.