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Sommerzeit ist Pilgerzeit – Pilgern in der Umgebung 

Pilgerreisen in Deutschland und in den Nachbarländern werden immer beliebter. Was man wissen und worauf man achten sollte.

Seit Hape Kerkelings “Ich bin dann mal weg” hat sich Pilgern scheinbar zum Trendsport entwickelt. Ob alleine, in einer großen Pilgergruppe, ob religiös oder sportlich motiviert, die Anzahl der Pilger zu Fuß oder mit dem Fahrrad in Deutschland lässt nicht nach. Bekanntester und beliebtester Pilgerweg ist dabei der Jakobsweg oder auch Jakobusweg, der auf verschiedenen Routen nach Santiago de Compostela in Spanien führt, wo der Apostel Jakob/Jakobus, Schutzpatron der Pilger, begraben liegt. Zu erkennen ist dieser an seinem Pilgerstock und der Muschel, die sich als Zeichen für die Pilger etabliert haben. Auch die Beschilderung der Jakobswege weist meist die beiden Gegenstände auf.

Kurze Pilgerreisen als Möglichkeit, die Heimat zu erkunden

Aber bis nach Santiago de Compostela geht es für die meisten gar nicht. Der Anreiz, ein paar Tage, vielleicht eine Woche oder etwas mehr, „ins Grüne“ zu wandern, ist meist genug, um sich aufzumachen. Und so ergreift man eben mal so die Möglichkeit, die Umgebung, die einem ja meistens nicht ganz fremd ist, noch einmal auf neue Art und Weise zu Fuß zu erleben. Die Gemeinden entlang der einzelnen Teile des Jakobsweges versuchen immer mehr, sich diesen interessierten Gästen gut zu präsentieren. Kirchengemeinden schaffen sich Pilgerstempel an, Denkmale und Rastgelegenheiten werden neu erbaut. Das Örtchen, eigentlich nur ein paar Kilometer entfernt, besitzt einen ganz anderen Charme und zeigt sich in ganz anderem Licht, wenn man erst einmal ein paar Stunden durch den Wald gewandert ist.

Worauf man achten sollte – kleine Tipps und Ratschläge

Doch so einfach pilgern sich anhören mag, ist es doch nicht zu unterschätzen. Langsam starten ist das A und O, gute Wanderausrüstung für jede Wetterlage in Deutschland unerlässlich. Schon einige Pilger mussten sich den Blasen an den Füßen oder den lang anhaltenden Regenschauern geschlagen gaben. So sollte man auf einfach Dinge wie gute, eingelaufene Wanderschuhe, leichtes Gepäck und ausreichend Blasenpflaster achten. Auch sollte man sich vorher genau über die Strecke und die Übernachtungsmöglichkeiten informieren. Zwar sind die Wege in Deutschland meistens sehr gut ausgeschildert, doch eine Übernachtungsstruktur mit Pilgerherbergen nach jeder Etappe hat sich in Deutschland nicht zuletzt wegen der hohen Anzahl an verschiedenen Pilgerstrecken noch nicht ausgebildet und verlaufen kann man sich auch in den eigentlich so bekannten Wäldern.

Pilgern – empfehlenswert für jedermann, der gut auf den Beinen ist

Und doch kann man das Pilgern in Form einer Tage andauernden Wanderung in der Nähe des Heimatortes nur empfehlen. Mit ausreichend, aber nicht übertriebener Planung gibt es die Möglichkeit, seine Heimat von einer ganz anderen Seite zu sehen und den Alltag hinter sich zu lassen oder einfach nach ein paar Tagen festzustellen, wie sehr wir heutzutage auf Transportmittel wie Auto, Fahrrad oder Zug angewiesen sind.