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Was ist Pseudokrupp?

Der bellende Husten in der Nacht. Unter PseudoKrupp oder Krupphusten versteht man eine Entzündung der Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder. Wege der Vorbeugung und Abhilfe.

Es ist eine kühle Novembernacht, als Martins angsterfülltes Schreien seine Eltern aus dem Schlaf reißt. Seine Eltern nehmen den Zweijährigen auf den Arm. Doch die Symptome schwinden nicht. Martins Atmung wird begleitet von einem starken Pfeifen und Keuchen. Da sich das Kind nicht beruhigt und es ihm auch nach einer halben Stunde nicht besser geht, fahren die Eltern mit ihrem Sohn ins Krankenhaus. Dort sind sie nicht die einzigen Patienten in der Notaufnahme mit einem Kleinkind auf dem Arm. Die Nachtschwester meint nur: „Kühles, nebliges Novemberwetter – eine typische Krupphusten-Nacht.“

Symptome von PseudoKrupp

Der typisch bellende Husten, Erstickungsanfälle und ein Pfeifen oder Rasseln, das besonders beim Einatmen zu hören ist, sind Kennzeichen für einen PseudoKrupp-Anfall des Kindes. Hinzu kommt oftmals die Panik des Kindes aufgrund der Atemnot. Krupphusten tritt häufig nachts auf. Obwohl die Anfälle auch ohne Ankündigung auftreten, hatten betroffene Kinder häufig kurz vorher eine Erkältung oder haben akut Fieber.

Ursachen und Auslöser von Krupphusten

Die häufigste Ursache für PseudoKrupp sind Erkältungsviren. Eher selten sind als Auslöser allergische oder bakterielle Infektionen. Vom Krupphusten sind zumeist Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren betroffen. Aber auch bei Kindern bis zu einem Alter von zehn Jahren kann die Krankheit auftreten. Der Kehlkopf der Kinder ist noch nicht ausgewachsen. Ist das Kind etwa erkältet und die Schleimhaut ist geschwollen, kann es zu starker Atemnot kommen, weil die Luft durch die Lunge gepresst werden muss. Zusätzlich kann Schleim die Atmung noch erheblich erschweren.

PseudoKrupp tritt häufig in den Herbst- und Wintermonaten auf. Zum einen sind während dieser Jahreszeiten Erkältungen häufiger, zum anderen begünstigt die Winterluft solche Anfälle. Kinder von Rauchern haben erwiesenermaßen ein erhöhtes Risiko an PseudoKrupp zu erkranken.

Therapiewege bei PseudoKrupp

Ist der Anfall besonders stark, das bedeutet, dass beim Kind auch nach längerer Zeit und trotz eigener Initiative der Eltern keine Besserung der Symptome auftritt, sollte unverzüglich der Kinderarzt oder die Klinik aufgesucht werden. Denn in Einzelfällen kann der Verlauf lebensbedrohend werden – nämlich dann, wenn sich die Atemnot nicht lindern lässt.

Der Krankheitsverlauf wird im Krankenhaus zumeist durch die Gabe von Kortison-Zäpfchen günstig beeinflusst – zusätzlich wird das Kind angewiesen werden, ein Adrenalin-Gemisch zu inhalieren. Viele Eltern scheuen sich vor der Kortison-Therapie. Doch auch hoch dosiert ist diese Art der Therapie nicht schädlich, weil sie nur über kurze Zeit angewandt wird. Außerdem ist Kortison ein Hormon, dass sogar vom Körper selbst produziert wird. Und darin liegt auch der Grund für die häufigen Anfälle in der Nacht. Denn zu diesem Zeitpunkt produziert der Körper am wenigsten körpereigenes Kortison.

Selbsthilfe bei Krupphusten

Nicht immer jedoch ist der Weg ins Krankenhaus zwingend erforderlich. Zunächst ist es wichtig, selbst ruhig zu bleiben und das Kind zu beruhigen. Das Kind sollte sich in aufrechter Lage befinden, da so das Abhusten erleichtert wird.

Nun ist es wichtig, dass der kleine Patient feuchte und kalte Luft einatmet. Dies ist am einfachsten zu erreichen, indem man mit dem dick eingepackten Kind auf den Balkon oder die Terrasse geht. Heißer Wasserdampf im Bad hat einen ähnlichen Effekt, dabei sollte jedoch ein Fenster geöffnet sein. Um die Schwellung der Schleimhaut zu reduzieren, kann der vordere Halsbereich mit einem feuchten Tuch oder Waschlappen gekühlt werden.

In den Folgenächten sollte auf gut gelüftete Räumlichkeiten Wert gelegt werden. Nasse Handtücher am Bett wirken sich zusätzlich positiv auf den Krankheitsverlauf des Kindes aus.