X

Wie funktioniert ein Segway

Segway Personal Transporter. Ein ganz neuer Fahrzeugtyp für die flotte Fahrt im Stehen. Das ist ein ganz neuer Typ von Fahrzeug, das nur eine ganz kleine Grundfläche benötigt. Dafür aber mit Elektronik zur Stabilisierung voll gestopft ist. Spaß fährt mit. Läufst Du noch oder rollst Du schon? Ein neues Transportgerät will die Straßen und Wege in Deutschland erobern. Segway Personal Transporter, kurz auch Segway PT, nennt der Hersteller aus den USA das scheinbar fragile Gerät.

Das Prinzip des Segway PT

Der Segway PT besteht äußerlich aus 3 Komponenten. Zwischen zwei parallelen angebrachten Rädern befindet sich eine Plattform, in der Batterien und die Lageregelung untergebracht sind. Eine Steuersäule gibt dem Nutzer symbolischen Halt und gibt dem scheinbar wackeligen Gefährt die Signale zu Änderung der Richtung.

Der Benutzer stellt sich schlicht und ergreifend auf die scheinbar labil zwischen den beiden Rädern befindliche Plattform. Die ist tatsächlich labil, aber die eingebaute Elektronik sorgt dafür, dass nichts mehr wackelt.

Das Gefährt hat etwa die Schulterbreite eines Normmenschen. Und ist ungefähr genauso lang wie breit. Die Standplattform liegt etwa 20 Zentimeter über dem Niveau des Weges. Eine ausgeklügelte und doppelt ausgeführte Elektronik sorgt dafür, dass die Plattform stabil und parallel zum Boden gehalten wird. 100 mal pro Sekunde wird die Lage des Geräts gemessen und stabilisiert. Der stehende Fahrer gibt mit dem Körper Gas. Bewegt er den Schwerpunkt seines Körpers nach vorn, so rauscht der Segway PT davon. Körperschwerpunkt nach hinten, Segway PT bremst. Schwerpunkt in der Mitte und das famose Gerät steht. Die Säule nach rechts, das Ding dreht fast auf der Stelle rechts herum. Und links genauso. Da hätte jeder Feldwebel seine Freude dran.

Wo kann das Ding gefahren werden?

Das ist noch ein bisschen die Krux. Denn noch immer gibt es keine klare Einordnung, was dieses Gerät nun ist und als was es auf die Menschheit zugelassen werden soll. Demnächst soll es bundeseinheitliche Klarheit geben. Bis dahin gibt es Länderweise Ausnahmeregeln für dieses Gerät. Sicher und sehr zu empfehlen ist ein Mofa-Führerschein. Das Tragen eines Helmes wird empfohlen, ist aber bisher und wahrscheinlich auch in Zukunft keine Pflicht.

Von seinen Fahrleistungen ist es irgendwo beim Mofa oder Elektrofahrrad einzuordnen. 20 Kilometer pro Stunde soll das Gerät maximal schaffen. Dabei gibt es dank des Elektroantriebs fast kein Geräusch von sich. Nur das Rollgeräusch der Räder warnt die letzten Fußgänger. Der Akku hält schon eine Weile durch. Er kann an jeder Steckdose aufgeladen werden. Für 1 Euro an den Stromlieferanten soll das wendige Zweirad 200 Kilometer schaffen.

Doch so günstig die Betriebskosten auch sind. Bei der Anschaffung ist das Gerät dann doch ein echtes Investitionsvorhaben. Rund 8.000 Euro soll der Traum auf 2 Rädern kosten. Denn in die Entwicklung will der Hersteller 100 Millionen US-Dollar gesteckt haben. Und die müssen erstmal wieder reinkommen, bevor das schicke Teil mit einem Mofa oder Elektrofahrrad konkurrieren kann.

Dann einfach mal zur Miete Spaß haben

In Deutschland haben findige Unternehmer einige Segway PT an den schönsten Stellen des Landes stationiert. Dort erhält der Vergnügungssüchtige Fahrer eine kurze Einweisung, bezahlt einen stolzen Obolus für Miete und wenn er will für die Vollkaskoversicherung. Und dann geht es lost.

Eine solche Verleihstation gibt es an der Strandpromenade in Wendisch Riete am Scharmützelsee. Hier kann zwischen 6 Touren mit Fahrtdauern von 1 bis zu 5 Stunden gewählt werden. Die Umrundung des Märkischen Meeres ist die große Tour. Sie kostet 93 Euro. Für die einstündige Eingewöhnung sind 34 Euro zu berappen. Nicht gerade geschenkt – aber bei dem Kaufpreis geht es wohl nicht billiger. Jedenfalls macht diese Form der Fortbewegung sogar solchen Menschen Spaß, die sich sonst in einer schwarzen Limousine chauffieren lassen. Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck wurde vor kurzem beim Probe fahren gesichtet. Und hat damit klar gemacht, dass es in Brandenburg auch auf 2 Rädern flott voran geht.