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Wie funktioniert eine Rückführung

Rückführung – zwischen Kindheitserinnerungen und anderen Leben. Bei einer Rückführung führt der Rückführungsleiter den Klienten in einem entspannten Zustand schrittweise in seiner Lebensgeschichte zurück.

Die Frage, was nach dem Tod mit unserer Seele geschieht, beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden. Jede der großen Religionen spricht in ihrer Art und Weise von Wiedergeburt. So stellen sich auch heute viele Menschen die Frage, ob sie schon einmal oder vielleicht mehrmals gelebt haben, inwieweit sie in einem anderen Körper reinkarniert sind und ob vielleicht die Probleme aus dem aktuellen Leben bereits aus einem früheren Leben mitgebracht wurden. Wissenschaftlich haltbare Beweise für ein Leben nach dem Tod gibt es derzeit nicht, sodass die Frage nach früheren Leben nur subjektiv zu beantworten ist. Es bleibt die Entscheidung jedes Einzelnen, woran er glauben möchte.

Aber auch ohne an Reinkarnation oder Karma zu glauben, kann eine Rückführung eine spannende und wachstumsorientierte Selbsterfahrung sein. Voraussetzungen sind Offenheit, Neugier und der Wunsch, sich auf die Rückführung einzulassen. Bei einer Rückführung begleitet der Rückführungsleiter den Klienten Schritt für Schritt in seiner Lebensgeschichte zurück. In einem solch entspannten Zustand gelingt der Zugriff auf unsere inneren Bilder leichter, die Ratio wird weitgehend ausgeschaltet und das Abenteuer Rückführung kann beginnen.

Wer Rückführungen anbietet

Zur Vorbereitung sollte man sich möglichst genau über den Hintergrund des Rückführungsleiters erkundigen. Die wichtigsten Informationen sind meist im Internet zu finden. Der Hintergrund von Rückführungsleitern ist sehr unterschiedlich. In der Regel finden sich Heilpraktiker (Psychotherapie), psychologische Berater, Coaches in diesem Bereich. Sie haben neben ihrer Grundausbildung eine Weiterbildung absolviert und die Rückführung in ihr Angebot integriert. Andere Rückführungsleiter haben die Rückführung oder Reinkarnationstherapie als Basisverfahren erlernt und arbeiten ausschließlich innerhalb dieses Rahmens. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es sehr unterschiedliche Ansätze, Herangehensweisen und Bearbeitungsmöglichkeiten bei einer Rückführung gibt. Eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Klient und Rückführungsbegleiter ist die beste Voraussetzung zum Gelingen einer Rückführung.

Vorgespräch und Vorbereitung

Wenn man den Rückführungsleiter noch gar nicht kennt, ist es immer ratsam, zuerst ein Vorgespräch zu führen. In einem solchen Gespräch können offene Fragen besprochen, Informationen vermittelt und Vertrauen zwischen Klient und Rückführungsleiter aufgebaut werden. Welche Vorstellungen, Wünsche und Fragestellungen sind beispielsweise mit dem Wunsch nach einer Rückführung verbunden? Manchmal geht es um die Aufgabenstellung für das jetzige Leben oder um die Frage, ob durch eine Rückführung das heutige Schicksal, Blockaden oder Negativstrukturen zu erklären sind. Das eigentliche Anliegen des Klienten, dessen Motivation zu einer Rückführung, die Chancen und eventuelle Risiken sollten eingehend besprochen werden.

Zudem kann man sich auf eine Rückführung vorbereiten, indem man übt, sich zu entspannen und durch Fantasiereisen den Zugriff auf die inneren Bilder aktiviert. Zur Rückführung selbst kann man bequeme Kleidung anziehen, sich ein Tuch mitbringen, mit dem man die Augen bedecken kann. Während der längeren Liegezeit kann einem schnell kalt werden, daher sollten auch dicke Socken nicht fehlen und wer sich lieber mit seiner eigenen Decke zudeckt, sollte seine Wohlfühldecke nicht vergessen.

Aktive Teilnahme im Entspannungszustand

Üblicherweise lassen Rückführungsleiter ihre Klienten auf einer bequemen Liege, einer Couch oder einem Sessel Platz nehmen und führen sie dann in einen leichten Entspannungszustand. Im Hintergrund läuft meist eine entspannungsfördernde Musik. Die Atmosphäre sollte ruhig und angenehm sein und der Raum wohltemperiert. Um Außenreize und Kontrollmechanismen auszuschalten und sich ganz auf die Stimme des Rückführungsleiters zu konzentrieren, ist es für viele Klienten hilfreich, die Augen zu bedecken. Da viele Menschen von der Annahme ausgehen, dass ihr Bewusstsein während der Rückführung ausgeschaltet ist, sind sie häufig erst einmal überrascht, dass sie die Rückführung in einem entspannten Zustand sehr aktiv erleben können. Dennoch ist in diesem Entspannungszustand unser inneres Bewertungssystem heruntergefahren, das bildhafte Denken geschieht leichter, das Unbewusste übernimmt vermehrt die Regie.

Mögliches Erleben während der Rückführung

Je nachdem wie viel Spielraum der Rückführungsleiter dem Klienten lässt, ist es möglich, sich in der Zeit zurück zu bewegen, aber auch, sich in Raum und Zeit ganz individuell zu orientieren. Manche Klienten machen an wichtigen Stellen ihres jetzigen Lebens Halt, manche lassen sich nur bis zu ihrer Geburt zurückführen. Anderen Klienten fällt es leichter, sich noch viel weiter in der Zeit zurückversetzen, bis Bilder von einem früheren Leben aufkommen und sie sich darin tatsächlich körperlich spüren. Schmerzen, Wut, Trauer, Hunger oder Durst können dann ebenso wahrgenommen werden, wie in unserer heutigen Realität. Kratzende Kleidung, quälende Eifersucht den Hass auf einen anderen Menschen nimmt man dann sehr intensiv wahr. Andere Klienten erreichen Zustände außerhalb der irdischen Welt, tauchen in andere Galaxien, Parallelwelten oder Körperzustände ein. Das hat natürlich auch mit den Vorerfahrungen, dem Glauben und Intensität zu tun, mit der man sich auf die inneren Bilder einlässt. Für den geübten Rückführungsleiter zeigen sich die Knackpunkte und erste Lösungsansätze an den Stellen, an denen der Klient innerlich Halt macht, das muss nicht zwangsläufig in einem anderen Leben sein.

Der Umgang mit dem Erlebten

Während einer Rückführung erlebt der Klient Bilder, Gerüche und Geräusche, die auf dem breiten Kontinuum wunderbar und furchtbar liegen können. Solche Eindrücke bekommen für unser jetziges Leben die Bedeutung, die wir ihnen geben wollen. Deshalb ist es wichtig, einen erfahrenen Rückführungsleiter an seiner Seite zu haben, der es versteht, die Lösungsansätze, die sich an verschiedenen Stellen offenbaren, zu lesen. Er muss das Geschehen steuern und den Klienten auffangen können. Negative Erfahrungen, unangenehme Gefühle oder Schuld, die man während einer Rückführung erleben kann, müssen anschließend besprochen, bearbeitet und für das jetzige Leben nutzbar gemacht werden. Es gilt, die Eindrücke der Rückführung der jetzigen Welt zuzuordnen, sich von eventuellen Blockaden, negativen Glaubenssätzen oder unnützem Ballast zu befreien. Insofern kann man sich mit Hilfe einer Rückführung im Hier und Jetzt sehr individuell neu orientieren und neu definieren. Dabei ist es egal, ob man nur bis in die eigenen Kindheit vorgerückt ist oder ein früheres Leben erreicht hat.