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Wie kann man ausrangierten Elektroschrott noch zu Geld machen?

Inzwischen habe sich viele Firmen auf das Geschäft mit den Altgeräten spezialisiert und kaufen etwa gebrauchte Handys zu guten Preisen an.

Manche werfen sie einfach in den Restmüll. Andere wissen, dass das gar nicht geht und behalten sie einfach. Dann liegen sie in den Schubladen vom Schreibtisch und warten auf einen neuerlichen Einsatz. Der kommt aber meist nicht mehr. Geschätzt liegen dort im Moment mehr als 70 Millionen alter Handys. Selbst, wenn sie kaputt sind, sind sie noch Geld wert, denn sie enthalten eine Menge Rohstoffe, die man wieder verwerten kann. So gibt es immer mehr Internetanbieter, die den gebrauchten Elektroschrott ankaufen möchten. Sie nehmen natürlich Handys, aber auch andere Elektronikgeräte, Spielekonsolen und vieles mehr.

Ständig kommen neue Handys auf den Markt

Allerdings ist der Wertverfall bei den Handys enorm, denn es kommen ständig neue Modelle auf den Markt. Aber selbst wenn es wenig Geld ist, mehr als in der Schublade aufbewahren bringt es allemal. Also versucht man es doch gleich mal. Da gibt es am Markt die vier großen Anbieter Momox, Rebuy, Wirkaufens und Flip4new. Flip4new, ein Frankfurter Unternehmen, ist offizieller Kooperationspartner von Ebay. Es schneidet bei den Tests am besten ab.

Für ein Nokia 3310 gibt es immerhin noch einen Euro

Doch in der Regel sind die Preise recht ähnlich. Für neuwertige Geräte kann man noch eine ganze Menge bekommen. Ein Nokia 3310 erwirtschaftet allerdings nur noch einen Euro – aber wenn man zehn davon hat, ist das schon wieder mehr als in der Schublade. Genaue Angaben muss man allerdings machen über den Zustand der Geräte. Da wird Funktionstüchtigkeit abgefragt, Akkus, Ladegeräte, Gebrauchsspuren – und wer dort im Formular mogelt, wird sicher hinterher weniger Geld sehen, denn die Mitarbeiter kontrollieren sehr genau.

Vielleicht doch lieber selber verkaufen

Allerdings kann es sein – und davor warnen die Verbraucherschützer zur Zeit –, dass man als Verkäufer in Eigenregie bei Ebay doch sehr häufig mehr Geld bekommt. So machen Tests die Runde, die beweisen wollen, dass die Ankaufsdienste oft nur die Hälfte des bei Ebay erzielten Preises zahlen. Trotzdem wählen inzwischen viele diesen Weg, denn er ist einfach und bequem: Nur das Modell aussuchen, die Zusatzinformationen eingeben und schon kann der Stapel Altmüll verkleinert werden.

Wenn der Anbieter die Zustandsinformationen anders einschätzt als der Kunde, dann macht er diesem ein neues Angebot. Die erzielte Summe kann man dann spenden, sich aufs Konto auszahlen oder gleich mit einem neuen Kauf verrechnen lassen. Versandkosten entstehen nicht, da man einen kostenlosen Aufkleber für ein Paket zugeschickt bekommt. Das Paket kann man, wenn man auf dem Land wohnt, dann sogar zu Hause dem Briefträger übergeben. Sonst muss man wohl zur nächsten Postfiliale.

Rebuy bietet An- und Verkaufsservice

Rebuy hat als Sonderleistung sogar den An- und Verkaufssservice eingeführt. Ob man das aber machen sollte, ist nicht sicher. Das Nokia 3310 bringt einen Euro beim Verkauf, wer das am nächsten Tag doch wieder zurückkaufen möchte, zahlt 5,99 Euro. Heute gibt es allerdings keins mehr. Rebuy und Momox kaufen übrigens auch Bücher an: ISBN eingeben und sofort erscheint der Preis, den man erzielen kann. Schon werden die Bücherregale ein bißchen aufgeräumt.

Gut für die Umwelt und für die Menschen in Afrika

Gut für die Umwelt ist das ganze System mit der „Abwrackprämie“ allemal. Die kleinen Metallteile und Rohstoffe werden wiederverwertet und nicht nach Afrika exportiert, wo unser Elektroschrott heute zum Teil noch unter gesundheitsschädigenden und völlig menschenunwürdigen Bedingungen recycelt wird. Dort brennen die Feuer in Metalltonnen, in denen das Plastik vom Metall getrennt wird – und daneben stehen Menschen, denen der schwarze Qualm die Lunge schädigt und Krebs verursachen kann. Dann entsorgt man seinen Müll doch lieber selber.