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Wohnungseinbrüche in Deutschland: Wie kann man sich schützen?

Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser ist auch 2009 wieder gestiegen. Welche Maßnahmen kann man ergreifen, um sein Eigentum effektiv zu schützen?

Wohnungseinbrüche sind eine überaus unangenehme Sache. Sie gefährden nicht nur das Eigentum, sondern im schlimmsten Fall auch Leben und Gesundheit des Wohnungs- oder Hausbesitzers. Mit einigen Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen kann man es einem potentiellen Einbrecher deutlich schwerer machen.

Die Zahlen der amtlichen Kriminalstatistik

Im Jahr 2006 wurden laut der amtlichen Kriminalstatistik insgesamt 109.736 Wohnungseinbrüche verzeichnet. Seitdem ist die Zahl der Einbrüche weiter gestiegen. 2009 verzeichnete die Kriminalstatistik bereits 113.800 Einbrüche. Dabei stieg allein die Zahl der Wohnungseinbrüche, die tagsüber erfolgten, um 14,6 Prozent auf 48.401. Viele Banden haben sich regelrecht darauf spezialisiert, die Tagstunden für ihre kriminellen Streifzüge zu benutzen und dann in Häuser und Wohnungen einzubrechen, wenn sich die Bewohner an ihrem Arbeitsplatz befinden.

Die Zahl der versuchten Wohnungseinbrüche und die Aufklärungsquote

Die Zahl misslungener Einbrüche ist erfreulicherweise ebenfalls gestiegen. In 40.200 aller Fälle scheiterte der Täter bei seinem Versuch, unbemerkt in die Wohnung einzudringen. Damit liegt der Anteil misslungener Einbruchsversuche bei gut 36 Prozent. Diesen vergleichsweise hohen Prozentsatz führen Experten auf verstärkte Vorbeugemaßnahmen und verbesserte Sicherheitssysteme zurück. Da die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen seit dem Jahr 2001 bei niedrigen 20 Prozent stagniert, mithin also nur in jedem fünften Fall der oder die Täter gefasst werden, sollte jeder Bürger selbst geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll?

Die Polizeiberatung des Bundes rät den Bürgern zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen, um Einbrüche zu vermeiden oder zumindest zu erschweren:

  • Verschließen der Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzzeitiger Abwesenheit
  • Bei einem verlorenen Schlüssel stets die Schlösser auswechseln
  • Beim Verlassen des Hauses die Wohnungstüre zweimal abschließen
  • Haus- und Wohnungsschlüssel niemals außerhalb der Wohnung deponieren, auch nicht an vermeintlich sicheren Plätzen
  • Rollläden möglichst nur nachts schließen. Tagsüber geschlossene Läden werden von Einbrechern als eindeutiges Signal für die Abwesenheit der Bewohner gewertet.
  • Bei Glastüren den Schlüssel nicht innen stecken lassen
  • Fenster, insbesondere Kellerfenster, nicht dauerhaft gekippt lassen, da sich Einbrecher sonst leicht Zutritt verschaffen können
  • Türspion und Sicherheitskette konsequent benutzen

Sichtbare Alarmanlagen, Hunde, einbruchhemmende Türen, Gitter, Rollläden und Videokameras üben auf potentielle Einbrecher eine besonders abschreckende Wirkung aus.

Tipp: Einbruchhemmende Türen bieten hohen Schutz

Für Haus- und Wohnungsbesitzer sind vor allem einbruchhemmende Türen der Widerstandsklasse 3 oder 4 empfehlenswert. Die Angabe der Widerstandsklasse bedeutet, dass der Täter insgesamt 30 Minuten mit massivem Brechwerkzeug an der Tür arbeiten muss, ohne dass der Einbruch von Erfolg gekrönt ist. Besonderes Augenmerk sollte auf stabile Türscharniere gelegt werden. Ausserdem sollte das Türblatt mit Stahlplatten oder Stahlstäben verstärkt sein.

Eine empfehlenswerte Sicherheitsmaßnahme sind auch einbruchhemmende Türen mit automatischer Verriegelung beim Schließen der Tür, was das in der Praxis häufig vorkommende Vergessen des Zusperrens aus Unachtsamkeit verhindert. Die Tür wird sicher und massiv automatisch verriegelt, was einen hohen Schutzfaktor bedeutet.

Immer noch die beste Vorbeugung: aufmerksame Nachbarn

Abgesehen von den genannten Vorbeuge- und Sicherheitsmaßnahmen, die jeder Wohnungs- und Hausbesitzer selbst treffen kann, besteht der beste Schutz vor Einbrechern immer noch in aufmerksamen Nachbarn, die auffälliges Verhalten von nicht bekannten Personen am besten gleich der Polizei melden.

Man sollte bedenken: Einbrecher gehen stets den Weg des geringsten Widerstandes. Eine gute Sicherheitstechnik und umsichtiges Verhalten verhindert deshalb Einbrüche auf effektive Weise.