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Anleitungen zum Entrümpeln

Mit diesen Anleitungen erfahren Sie, was Krempel ist, wie Sie richtig entrümpeln, was Ordnung bringt und wieso Sie hinterher glücklicher sind.

„Einfach beginnen“ heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, sich von Dingen zu trennen, die bedeutunglos geworden sind Bedeutungslos ist etwas dann, wenn es entweder nutzlos ist oder nicht mehr gefällt.

Das Schwierige beim Entrümpeln ist zu entscheiden, was bleibt und was weg soll. Deshalb muss jeder Gegenstand einzeln in die Hand genommen werden: das ausgebleichte Foto, das die Großeltern bei ihrer Hochzeit zeigt, ebenso wie die Mappe mit den kopierten Kochrezepten, die man „eigentlich irgendwann einmal“ nachkochen wollte.

Wozu entrümpeln?

Wer sich entschlossen hat, sein Haus oder seine Wohnung, sein Büro, Schuppen, Speicher oder Keller zu entrümpeln oder aufzuräumen, hat sich entschlossen, mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bzw. seinem Leben aufzuräumen. So schafft man nicht nur auf der physischen Ebene Platz für Neues, sondern auch auf der seelisch-geistigen Ebene.

Ausmisten generiert viele langfristige Vorteile:

  • Überblick
  • Klarheit
  • Bewusstheit
  • Zufriedenheit
  • Erfolg
  • Wohlgefühl

Was ist Krempel? Was ist Ordnung? Und: Was bringt Ordnung?

Neben ungeliebten Geschenken ist Krempel alles, was stört, blockiert, behindert oder keinen festen Platz hat. Ordnung zeichnet sich dadurch aus, dass etwas, das in einer bestimmten Weise angeordnet ist, vom vom menschlichen Auge sofort mit einem Blick erfasst werden kann.

Ordnung spart nicht nur Geld und Zeit, da Mehrfachkäufe und zeitaufwändiges Suchen entfallen, sondern man verbringt ein Drittel weniger Zeit mit Putzen, hat mehr Freiräume sowie Zeit und Muße für Wesentliches. Und schließlich läuft man nicht mehr mit einem ständig schlechten Gewissen herum.

Was bedeutet Entrümpeln?

Entrümpeln bedeutet nicht, die Dinge von einem Platz auf den anderen zu räumen, sondern ihnen einen festen Platz zuweisen, Dinge wegwerfen, verschenken, reparieren, verkaufen oder zurück geben. Erfahrungsgemäß braucht man beim Entrümpeln bzw. Aufräumen für ein Zimmer etwa drei Stunden.

Wer es sich einrichten kann, sollte sich Urlaub zum Ausmisten nehmen und von Montag bis Freitag täglich drei Stunden werkeln und am Wochenende 12 bis 16 Stunden. Rechnet man die Zeit fürs Putzen und Reparieren hinzu, kann man, ausgehend von einer Zwei- bis Dreizimmerwohnung, locker 40 Arbeitsstunden veranschlagen. Letztendlich abhängig ist der Erfolg von der Anzahl der Gegenstände, der investierten Zeit, der Motivation sowie Entschlossenheit.

Vorbereitung und Praxis des Entrümpelns

Bereit zu halten sind ein Abfallbehälter, farbenfrohe Putzutensilien, ein Radio oder CD-Player mit beschwingter oder Lieblingsmusik. Das Wichtigste sind sechs beschriftete Kisten mit Worten wie „Behalten“, „Wegschmeißen“, „Verschenken“, „Verkaufen“, „Reparieren“ und „Zurückgeben“.

Am besten arbeitet man sich von oben nach unten und von links nach rechts durch. Jeder Gegenstand muss einzeln in die Hand genommen und Innerhalb von drei Sekunden muss klar werden, was mit dem Gegenstand geschieht. Fragen wie „Welchen Nutzen hat der Gegenstand?“, „Gefällt mir der Gegenstand wirklich?“ und „Wo kommt der Gegenstand hin?“ helfen dabei.

Nach dem Räumen wird geputzt

Jedes Mal, wenn eine Fläche leer geräumt ist, wird geputzt. Wenn dabei Zitronenduft aus dem Staubsauger oder Orangenduft aus der Reinigungsmilch strömen, macht das Putzen gleich viel mehr Spaß. Microfasertücher, farbenfrohe Arbeisklamotten und ein eine Tüte Gummibärchen tun das ihre dazu.

Wer sich zudem darüber bewusst ist, dass Bewegung jede Menge Kalorien (Gummirärchen!) verbrennt, das Gehirn besser durchblutet wird und eine übersichtliche Wohnung einfach mehr Wohlbefinden verspricht, dürfte ebenos motivierter an die Arbiet gehen.

Gewinnbringend verkaufen

Die ausgemisteten Sachen so schnell wie möglich dorthin bringen, wo sie hin gehören: Kaputte Sachen innerhalb einer Woche reparieren (lassen) oder wegschmeißen, Geborgtes umgehend zurückgeben. Alles andere gewinnbringend verkaufen oder abgeben.

Ortsabhängig bieten sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie z.B.: Flohmarkt, Ebay, Internet-Auktionen, Pfandleihe, Kleidertauschparty, Recyclinghof, Tauschringe, Caritas, Kleidercontainer oder soziale Einrichtungen (Tafel, Caritas usw.).

Wieso Ordnung glücklich macht

Wer Dinge aus seinem Umfeld verbannt, minimiert oder entsorgt, entrümpelt damit die Energien, die an diesen Gegenständen haften. Wenn Sie z.B. jahrelang Kleidung im Schrank haben, die Sie nie anziehen, ist das Krempel, weil sie Platz für Neues weg nimmt. Immer, wenn Sie die unnützen Klamotten sehen, ärgern Sie sich über die Enge im Kleiderschrank oder darüber, dass Sie es bislang nicht geschafft haben, die Kleider weg zu bringen. Ärger ist ein ungutes Gefühl, das (unbewusst) weitere Negativ-Gefühle nach sich zieht.

Packen Sie die Kleidungsstücke das nächste Mal in einen Sack und bringen Sie ihn zum nächsten Altkleidercontainer. Sie werden sehen, Sie werden nichts vermissen und brauchen beim nächsten Kauf kein schlechtes Gewissen zu haben, „weil der Kleiderschrank eh schon überquillt“.

Langfristig Ordnung halten ist möglich

Für jeden „Krempel-Typ“ gibt es individuelle Strategien, dauerhaft krempelfrei zu bleiben:

  • Der „Sammler“ muss von Zeit zu Zeit seine Sammelleidenschaft überprüfen, Überflüssiges veräußern.
  • Der „Schlamper“ legt sich neben einem realistischen Zeitplan und Arbeit erleichternde Geräte zu.
  • Wenn der „Gefühlsmensch“ seinen emotionalen Ballast mit entrümpelt, wird er innerlich wachsen.
  • Der „Horter“ muss lernen, im Hier und Jetzt zu leben.

Bei alledem: Alle vier Sammlertypen müssen lernen, pragmatischer zu handeln. Wenn das nicht gelingt, sollte darüber nachgedacht werden, professionelle Hilfe wie einen Aufräum-Coach aufzusuchen.