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Der Spiele-Computer im Eigenbau – Prozessor und andere Hardware

Die Leistungsfähigkeit eines Spiele-PCs ist abhängig vom Zusammenspiel seiner Hardwarekomponenten. Der Artikel gibt einige Tipps zu diesem Thema.

Bei einem Computer, der auf Spiele ausgerichtet ist, muss besonders auf die Komponenten Mainboard, Prozessor, Grafikkarte, Festplatte und Arbeitsspeicher Wert gelegt werden. Nachfolgend ein paar Anmerkungen zu diesen Themen.

Das Mainboard – AMD oder Intel?

Für die Wahl des Mainboards ist grundsätzlich die Entscheidung wichtig, auf welchem System der PC aufbauen soll. Im Grunde genommen geht es dabei um die Wahl zwischen den beiden Herstellern Intel und AMD, die den Markt durch den Bau der leistungsfähigsten Prozessoren bestimmen. Da ein Mainboard um die zentrale Einheit CPU herum entwickelt wird, müssen die Mainboard-Hersteller ihre Produkte nach diesen beiden Marktführern ausrichten. Die Entscheidung für oder gegen eines der beiden Systeme ist nicht dabei ganz einfach, haben doch beide Ihre Vor- und Nachteile. Dazu später mehr.

Neben dieser grundsätzlichen Ausrichtung spielen vor allem preisliche Gesichtspunkte eine entscheidende Rolle. Hier hat sich gezeigt, das Mainboards für AMD-Systeme häufig günstiger als solche für Intel-Systeme sind. Die Art der Schnittstellen für Peripheriegeräte ist ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Mainboards. Spieler-PCs benötigen beispielsweise flotte Festplatten, die den Datenfluss gewährleisten können. Dazu werden heute die schnellen SATA 2- beziehungsweise seit neustem die SATA 3- Schnittstellen als Anschlüsse verbaut. Weiterhin ist der Arbeitsspeicher eine maßgebliche Größe. 4 Gigabyte sind heute Standard, ein modernes Mainboard sollte mindestens 8 Gigabyte oder mehr Speicher unterstützen, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein.

Platinen mit internen Grafiklösungen ohne eigenen Grafikkartensteckplatz eignen sich nicht für Spieler-Plattformen, da die Performance für moderne Spiele häufig zu gering und eine Aufrüstung nicht möglich ist. Mindestens ein vollwertiger PCI-Express x16-Stecklatz sollte vorhanden sein. Für Extremspieler gibt es auch Mainboards, die zwei Steckplätze für Grafikkarten bereitstellen, allerdings sind diese Platinen recht teuer in der Anschaffung.

Der Prozessor- Phenom 2 oder Core?

Wie bereits erwähnt, gibt es im wesentlichen die beiden Hersteller AMD und Intel, die den Prozessormarkt beherrschen. Aus Spielersicht bieten Intel-Prozessoren die bessere ProTakt-Leistung, während AMD-Prozessoren Vorteile beim Preis-Leistung-Verhältnis aufweisen. Grundsätzlich ist für ein Spielesystem ein schneller Zweikern- oder besser noch ein Drei- oder Vierkern-Prozessor zu empfehlen. Moderne Spiele nutzen heute mehr als einen Prozessorkern, so dass häufig zweistellige Performance-Zuwächse bis hin zum Dreikern-Prozessor zu verzeichnen sind. Vier Rechenkerne bieten noch eine relative Zukunftssicherheit.

AMD bietet seit kurzem preislich attraktive Sechskern-Prozessoren an, die im Spielebereich allerdings noch kaum Vorteile bieten. Die noch leistungsstärkeren Intel-Produkte dieser Klasse sind eher etwas für Spieler, die weniger auf den Preis schauen müssen. Für AMD-Systeme bieten sich Phenom 2, für Intel Core 2 Quad- oder die aktuelleren Core i5 Vierkern-Prozessoren an.

Die Grafikkarte – Nvidia oder AMD Radeon?

Kaum eine PC-Komponente hat in den letzten Jahren solche Leistungssprünge wie die Grafikkarte erlebt. Die Rechenleistung übersteigt mittlerweile die des Hauptprozessors um ein Vielfaches, da in leistungsstarken Produkten zumeist mehrere hundert spezialisierte Recheneinheiten untergebracht sind. Auch auf dem Grafikkartensektor für Spieler teilen sich im Augenblick, wie bei den Prozessoren, zwei Anbieter die Marktanteile. Dies sind zum einen Nvidia und zum anderen AMD, die den Grafikkartenhersteller ATI übernommen hat.

Beide Hersteller liefern in der Preisklasse von 150-200 Euro sehr leistungsfähige Produkte, die innerhalb der weit verbreiteten Bildschirmauflösungen 1280×1024 (19 Zoll) und 1680×1050 Pixel (22 Zoll wide) selbst mit Qualitätseinstellungen (Antialiasing usw.) gute Bildwiederholraten erzeugen. Im Augenblick sind bei Nvidia die GTX 460 und 470, bei AMD die Radeon HD 5850 oder die neueren HD 6850 und HD 6870 empfehlenswert. Der grafikkarteneigene Speicher sollte mehr als 512 MB groß sein, um den Ansprüchen der heutigen Spiele zu genügen.

Sollen zwei Grafikkarten zum Einsatz kommen (Nvidia = SLI, AMD = Crossfire), dann müssen, neben dem Mainboard und dem Netzteil, auch die Grafikkarten dazu die Voraussetzungen erfüllen. Eine vorherige Information ist also notwendig. Zudem gibt es auch Dualcore-Lösungen, bei denen gleich zwei Einheiten auf einer Karte untergebracht sind. Allerdings bieten Multi-Grafikprozessor-Systeme nicht nur Vorteile, da es beim heutigen Stand der Technik noch zu sogenannten Mikrorucklern kommen kann und oft nachträglich Treiber-Profile durch die Grafikkartenhersteller zu bestimmten Spiele geliefert werden müssen.

Die Festplatte – SSD oder Magnetfestplatte?

Die Festplatte dient als Speicher und Lieferant von Daten. Je schneller diese Vorgänge von statten gehen, umso flüssiger laufen unter anderem auch Spiele. Moderne Simulations- und Rollenspiele laden große Mengen an Daten und brauchen schnelle Datenspeicher, damit Verzögerungen und Nachladeruckler vermieden werden.

Heute kommen zwei Festplattensysteme in Frage. Neben den althergebrachten Magnetfestplatten etablieren sich immer mehr die SSD-Speichermedien. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Magnetplatten bieten mittlerweile sehr große Speichervolumina von mehreren Terabyte zu erschwinglichen Preisen. Allerdings kommt diese Technik mittlerweile mehr und mehr an ihre Grenzen. Die aufwendige Mechanik begrenzt die Schnelligkeit bei Schreib- und Lesevorgängen. Außerdem ist sie empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie beispielsweise Stoßeinwirkungen und Luftdruckänderungen. Diese Nachteile hat die SSD-Technik nicht, da es keine beweglichen Teile gibt. Allerdings sind SSDs im Augenblick noch wesentlich teurer als die herkömmlichen Speichermedien.

Die Preislage erlaubt es jedoch mittlerweile, ein interessantes Mischsystem aus beiden Techniken aufzubauen. Um alle Vorteile zu nutzen, sollte eine SSD als Medium für das Betriebssystem sowie die Programme und eine große Magnetfestplatte als Speichermedium für sonstige Daten dienen. Bei begrenztem Budget empfiehlt sich jedoch, weiterhin auf die herkömmlichen Speicherplatten zurückzugreifen, da das Preis-/Leistungsverhältnis einfach besser ist.

Der Arbeitsspeicher – DDR2 oder DDR3?

Der Arbeitsspeicher ist ebenfalls ein unverzichtbarer Bestandteil des Computers. Über ihn kann der Rechner Daten wesentlich schneller verarbeiten als durch die Nutzung der Festplatte. Auch der Speichermarkt hat in den letzten Jahren, was die Effizienz der Herstellung betrifft, eine so große Entwicklung durchgemacht, dass in jedem herkömmlichen Computer Speichermengen verbaut werden können, die sogar Betriebssysteme über ihre Grenze der Nutzbarkeit bringen. Speichergrößen jenseits der 3 Gigabyte-Grenze werden nur von sogenannten 64-bit Systemen voll als Arbeitsspeicher erkannt und verwaltet. Bei den ebenfalls noch weit verbreiteten 32-bit Systemen bleibt dieses Speicherpotential dagegen ungenutzt.

Bezüglich der Schnelligkeit der Speicherchips kommt die bisher verwendete Technik jedoch langsam an ihre Grenzen. Als der derzeitig aktuelle Standard wird der DDR3-Speicher angeboten. Die älteren DDR2-Speicherbausteine sind ebenfalls noch weit verbreitet, werden allerdings kaum noch produziert. Durch diesen Umstand gegenüber dem neueren Standard verteuert eignen sie sich nur noch für die Aufrüstung bereits bestehender Computersysteme.

Für einen neuen Spielerechner ist ein 4 Gigabyte Kit DDR3-Speicher empfehlenswert. Dabei handelt es sich um ein Paar aufeinander abgestimmte Speicherriegel, die einen reibungsloseren Ablauf als einzeln gekaufter Speicher garantieren. Bei den teuren Intel-Systemen der Oberklasse (Core i7, Sockel 1366) ist eine Bestückung mit einem 6 Gigabyte Triple Kit (3 Riegel) optimal. Zur Ausnutzung der Speichermenge ist, wie zuvor erwähnt, ein 64-bit Betriebssystem obligatorisch.

Neben dem Standard sind beim Arbeitsspeicher auch die Taktung und die Zugriffszeiten wichtig. DDR3-1333CL8 Speicher bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis in dieser Klasse. Wichtig ist eine Vorabinformation über die Lauffähigkeit der Speichermodule auf dem ausgewählten Mainboard, da es immer wieder zu Inkompatibilitäten kommen kann.