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Enthaarung – aber richtig

Mit haarloser glatter Haut in den Frühling. Unerwünschter Haarwuchs macht sehr vielen Frauen tagtäglich zu schaffen. Für glatte und haarlose Haut will die Enthaarung aber auch gekonnt sein.

Das Thermometer steigt. Endlich! Allerdings bringen die ersten warmen Tage nicht nur Blüten ans Sonnenlicht. Sondern auch Haare. Die dort wachsen, wo sie nichts zu suchen haben: An den Beinen und unter den Achseln, an der Bikini-Zone und…

Das kann nicht angehen. Gefragt ist glatt und haarlos – seit jeher das Ideal ästhetischer Frauenhaut. So musste sich schon einst die schöne Königin von Saba – zumindest der Legende nach – von ihrem Gatten anhören, dass »dem Mann die Behaarung eine Zierde ist, der Frau jedoch zur Schande gereicht«.

Hormon-Check

Mitunter liegt übermäßiger Haarwuchs auch an Hormonstörungen. Wie es um das hormonelle Gleichgewicht bestellt ist, prüft der Internist oder Hormonspezialist, der Endokrinologie. Er erhebt anhand von Blutuntersuchungen im Labor den Hormonstatus. Dieser gibt Aufschluss darüber, ob und welche Hormone entgleist sind.

Meist handelt es sich dabei um männliche Sexualhormone, die bekanntlich auch im weiblichen Körper – wenn auch in deutlich geringeren Mengen – kursieren. Um Testosteron & Co. in ihrer Wirkung zu dämpfen, verordnet der Arzt »Anti-Männlichkeits-Hormone«: So genannte Anti-Androgene wie beispielsweise Cyproteronacetat, die das Haarwachstum bremsen. Bis das sichtbare Erfolge zeigt, ist Geduld gefragt. Erst nach sechs Monaten wird der Haarwuchs dann spärlicher. Zur Überbrückung bis zum Wirkeintritt sollte frau deshalb Hormone und Enthaarung miteinander kombinieren.

Damit der Nach-Wuchs ausbleibt, können Sie einiges tun

  • Rasieren

Die einfachste Methode: Das männliche Problem männlich lösen. Durch Rasieren, mit Klinge oder elektrisch. Was schnell weg ist, kommt allerdings auch schnell wieder. Der Nachteil dabei. Ebenso wie die stoppeligen Haarstümpfe, die noch dazu mit jedem Stutzen dicker nachwachsen. Weshalb Kosmetiker auch vom Zupfen abraten. Zumal zeitintensiv und bekanntermaßen schmerzhaft.

  • Hilfe aus der Chemie

Mittels Enthaarungscreme oder -schaum: sie enthalten Stoffe, die Haare direkt unter der Hautoberfläche auflösen. Schon nach zehn Minuten können Sie die Überbleibsel mittels Spatel, Kosmetiktuch oder Duschen von der Haut entfernen. Dauert zwar seine Zeit, dafür hält der Erfolg bis zu einer Woche an. Aber: Auch bei der chemischen Rasur wachsen die Haare stachelig nach. Zudem kann die Haut gereizt reagieren.

  • Wachsen

Was die Härchen für mehrere Wochen bannt, ist das Wachsen. Dabei werden die Haare mitsamt Wurzel ausgerissen – also nichts für Schmerzempfindliche. Wer sich traut, nimmt am besten Wachsstreifen. Fertig zugeschnitten für ein paar Euro in Drogerien zu kaufen und einfach anzuwenden: Auf die Haut auflegen und leicht andrücken. Dann Zähne zusammenbeißen und den Streifen wie ein Pflaster von der Haut reißen. Alternativ eignet sich so genanntes Warmwachs. Eine streichfähige Mixtur aus natürlichen Zuckern, die erwärmt und auf die Haare gestrichen wird. Ist die Zuckermasse angetrocknet, zieht man sie mit beherztem Ruck und samt Haaren ab. Bedarf etwas Übung und ist nicht eben angenehm – dafür länger wirksam als Rasieren.

Dauerhaft haarlos bleiben

Den unerwünschten Haaren für immer Adieu zu sagen, gelingt mit den eben genannten Methoden leider nicht. Weitaus bessere Karten haben Sie mit elektrischer Epilation und den modernen Laser-Verfahren. Zwar auch keine 100prozentige Garantie für dauerhafte Haarfreiheit, wohl aber für Erfolg über Jahre.

  • Elektro-Epilation

Dabei wird über eine sehr feine Nadel Hochfrequenzstrom in den Haarfollikel geleitet. Der Stromstoß führt zur Bildung von Natronlauge und zerstört so die Haarwurzel. Entscheidend ist die Geschicklichkeit des Behandlers: Trifft er die Haarwurzel mit der Nadel exakt, kann dies zu dauerhaften Resultaten führen. Gehen Nadelspitze und Stromstoß daneben, bleibt das Haar. Was dafür kommen kann, sind Blasen, Entzündungen und feine Narben. Abgesehen davon müssen Sie Geduld wie Duldsamkeit mitbringen: Die Elektro-Epilation ist schmerzhaft und aufwendig. Schließlich muss jedes Haar einzeln behandelt werden, was mehrere Sitzungen erforderlich macht.

Tipp: Elektrische Epiliergeräte zum Selbstgebrauch (für rund 50 Euro im Fachhandel erhältlich) sind eine gute Alternative – nicht für das Gesicht, sondern für die Beine. Die Epilierer zupfen die Haare mit rotierenden Spiralen aus der Haut, was schneller ist. Dafür aber weniger wirksam: Nach spätestens drei Wochen lassen sich die Haare wieder blicken.

  • Laser

Hier werden die Haarwurzeln mit gebündelten Lichtwellen »beschossen«. Ziel ist es, das Blutgefäß zu veröden, das die Haarwurzel versorgt und diese so zum Absterben zu bringen. Binnen einer Woche stößt der Körper die abgetöteten Haare ab – sie fallen also nicht sofort aus.

Während des Lasern spürt man ein leichtes Stechen und Pieksen. Danach brennt die Haut ein wenig wie bei einem Sonnenbrand. Ebenso kann es zu vorübergehenden Rötungen und Schwellungen der behandelten Hautregionen kommen. Pigmentstörungen und leichte Verbrennungen sind weitere, wenn auch seltene Folgen.

Für ein gutes Ergebnis sind mehrere Laser-Behandlungen erforderlich: Fünf bis zehn Sitzungen sollten Sie einkalkulieren. Zwischen den Behandlungen sollte ein Abstand von mindestens drei Wochen liegen.

Laser-Verfahren im Vergleich

In den letzten Jahren hat sich die Lasertechnik enorm weiterentwickelt. Inzwischen gibt es eine ganze Palette an Verfahren.

  • Diodenlaser: Die noch sehr junge Dioden-Technik überzeugt durch Schnelligkeit und höhere Wirksamkeit bei weniger Nebenwirkungen.
  • Pulslicht: Dabei kommen energiereiche Xenon-Lichtimpulse zum Einsatz, die von den Haarfollikeln absorbiert werden und diese zerstören.
  • Blitzlicht (IPL-Technologie): Die Technik des Intense Pulsed Light, kurz IPL, ist eine Weiterentwicklung der Lasertechnik. Sie nutzt hochenergetisch gepulstes Blitzlicht. Im Gegensatz zum herkömmlichen Lasern kann dabei besser auf individuelle Hauteigenschaften eingegangen werden. Das reduziert Nebenwirkungen und Schmerzen.

Beim Lasern zu beachten:

  • Vor der Enthaarung nicht sonnen oder ins Solarium – je heller die Haut, desto besser die Trefferquote. Zudem ist bei sonnengebräunter Haut die Gefahr von Pigmentstörungen höher.
  • Die zu entfernenden Haare zwei bis drei Wochen vor dem Lasern nicht zupfen oder wachsen.
  • Am Tag der Behandlung und an den ersten Tagen danach keine Cremes, Make-up und parfümierten Pflegemittel im behandelten Gebiet anwenden.
  • An den gelaserten Bereichen nicht zupfen oder kratzen. Das birgt die Gefahr einer Infektion und damit der Narbenbildung.
  • Die behandelten Körperpartien für einen Monat keiner direkten Sonnenbestrahlung aussetzen; auch Solarium scheidet damit aus. Beides kann zu Pigmentflecken führen.
  • Nach Laserbehandlungen im Gesichts- und Kopfbereich regelmäßig Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 25 verwenden.

Kosten für die Enthaarung

Das Enthaaren beim Profi geht auf eigene Rechnung. Kosmetische Korrekturen zahlen die Krankenkassen nicht. Für Elektro-Epilation müssen Sie pro Behandlung 60 Euro einkalkulieren. Eine Sitzung Lasern kostet je nach Körperteil: Oberlippe ab 75 Euro, Gesicht und Hals ab 200 Euro, beide Beine ab 300 Euro.