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Erbkrankheit Zystennieren

Funktionseinschränkung durch Hohlräume unterschiedlicher Größen

Rund zehn Prozent aller Dialysepatienten leiden unter Zystennieren. Bluthochdruck, blutiger Urin oder Schmerzen im Nierenbereich sind mögliche Symptome.

Die so genannten Zystennieren sind eine erblich bedingte Krankheit, unter der rund zehn Prozent aller Dialysepatienten leiden. 50 Prozent der Betroffenen sind zwischen 50 und 60 Jahre alt, wenn sie aufgrund des chronischen Nierenversagens dialysepflichtig werden.

Zysten befallen immer beide Nieren

Bei dem Krankheitsbild ist die Funktion der Niere durch zahlreiche Zysten unterschiedlicher Größe eingeschränkt. Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die die Größe eines Stecknadelkopfes haben können, aber bis zu der Größe einer Melone wachsen und mehrere Kilo wiegen können. Durch die Anzahl und Größe der Zysten wird zunehmend gesundes Nierengewebe verdrängt und damit die Funktionsfähigkeit der Niere behindert. Von der Zystenbildung sind immer beide Nieren betroffen.

Die Niere besteht aus einem Geflecht feinster Röhrchen, die Schadstoffe aus dem Körper herausfiltern und über den Harnleiter und die Blase ausscheiden. Neben dieser Entgiftungsfunktion sind die Nieren unter anderem verantwortlich für einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt. Zudem regeln sie den Blutdruck und sind an der Produktion von Hormonen und Enzymen beteiligt.

Frühzeitige Erkennung durch Ultraschalluntersuchung

Zystennieren verursachen erst dann Beschwerden, wenn die Zysten die Nieren bereits größtenteils durchsetzt haben. Bluthochdruck, blutiger Urin oder auch häufiger auftretende Schmerzen im Nierenbereich können Symptome von Zystennieren sein. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, denn wird über die Blutuntersuchung ein erhöhter Kreatininwert als Hinweis auf Zystennieren festgestellt, sind die Organe bereits geschädigt.

„Über eine Ultraschalluntersuchung wird die Erkrankung festgestellt“, erläutert Dr. Meinhard Schostok, Internist und Nephrologe in Wuppertal. „Alle betroffenen Patienten sollten darauf achten, mindestens zwei Mal im Jahr ihren Blutdruck kontrollieren zu lassen, und außerdem Blasenentzündungen ernst nehmen. Nur die engmaschige Überwachung kann den Krankheitsverlauf verlangsamen.“

Auch eine gesunde, ausgewogene und salzarme Ernährung ist wichtig. Kaffee, Tee, Cola und Schokolade sollten die Betroffenen meiden und das Rauchen unbedingt einstellen.