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Heilpflanzen – Tipps für Sammeln und Aufbewahrung

Heilpflanzen finden wieder verstärktes Interesse im Gesundheitswesen. Die Sammler müssen gewisse Punkte hinsichtlich Trocknung und Aufbewahrung beachten.

Die Menschen interessieren sich wieder verstärkt für die Heilpflanzen der Natur. Damit die Pflanzen ihre volle Wirkung entfalten können, ist es wichtig, gewissen Regeln zu beachten.

Rückbesinnung auf die Heilkraft der Pflanzen

Bevor es die Medikamente gab, wie wir sie heute kennen, beruhte die Heilung der Krankheiten fast ausschließlich auf der Wirkung von Heilpflanzen. Die Phythopharmazie, also die Heilung durch Pflanzenwirkstoffe, ist so alt wie die Menschheit selbst. Sie wurde permanent verbessert durch Beobachtungen und von Generation zu Generation überliefert. Erst mit der modernen Pharmazie wurde die Heilung durch Pflanzen zurückgedrängt und durch die chemischen Medikamente zunehmend ersetzt. Vergessen wurden die Heilkräuter jedoch nie und heute ist wieder eine Renaissance der Phytopharmaka zu beobachten. Berühmte Mediziner der Antike und des Mittelalters, die ausschließlich mit pflanzlichen Mitteln Linderungen herbeiführten, sind der römische Arzt Galen sowie Hildegard von Bingen. Im Nachfolgenden werden die wichtigsten Aspekte zum Einsatz von Heilpflanzen beschrieben.

Sammeln von Heilpflanzen

Es ist sinnvoll, sich einen Vorrat bestimmter Heilpflanzen anzulegen, damit man darauf zurückgreifen kann, wenn sie benötigt werden. Wenn man Heilpflanzen sammelt, sollte man darauf achten, dass sie dort gepflückt werden, wo sie mit keinen Chemikalien (z.B. Unkrautvernichter) in Berührung gekommen sind. Ebenso sollte man keine Pflanzen an Straßenrändern ernten. Die Schadstoffbelastung ist hier viel zu hoch. Eine Heilwirkung würde durch die giftigen Abgase vollkommen überlagert werden. Wichtig ist ebenfalls, dass man keine falschen Pflanzen erntet. Es ist immer ratsam, ein Pflanzenbuch mitzunehmen, um sich zu vergewissern, dass die richtigen Pflanzen geerntet werden.

Trocknung und Aufbewahrung der Heilpflanzen

Heilpflanzen sind am wirksamsten, wenn sie frisch gepflückt werden. Da die Pflanzen nur zu bestimmten Jahreszeiten wachsen, müssen sie haltbar gemacht werden. Hierzu eignet sich das Trocknen der Pflanzen. Zum Trocknen werden die Pflanzen geerntet, wenn sie vom Tau und Regen abgetrocknet sind. Sie trocknen schnell, wenn man die Blätter auf ein engmaschiges Holzrost legt, und dieses in den Schatten stellt. Sie werden so hervorragend belüftet. Die Blätter sollten mehrmals gewendet werden, so dass der Trockenvorgang nicht nur einseitig erfolgt.

Die Pflanzen können auch zu einem Strauß gebunden werden, der mit dem Kopf nach unten an einem schattigen und trockenen Ort aufgehängt wird. Gute Orte hierfür sind ein Unterstand, ein Schuppen, aber auch der Dachboden eignet sich hierfür hervorragend.

Die Heilpflanzen sollten in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, idealerweise in dunklen Gläsern oder in Porzellanbehältern. Blechdosen sind nicht wirklich geeignet, da manche Wirkstoffe auf Metall empfindlich reagieren. Die getrockneten Pflanzen können aber auch in Papierkartons aufbewahrt werden. Die Aufbewahrung sollte nicht länger als ein Jahr erfolgen, danach verlieren sie an Heilkraft.

Zubereitung der Heilpflanzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung der gesammelten Heilpflanzen. Die häufigste Methode ist die Zubereitung als Tee. Hierbei werden ein bis zwei Teelöffel pro Tasse der getrockneten Pflanzen benötigt. Diese werden mit kochendem Wasser übergossen und dann ca. 5-10 Minuten ziehen gelassen. Danach wird der Tee gesiebt und auf Körpertemperatur abgekühlt, bevor man ihn trinkt. Man kann auch einen Sud zubereiten. Die Heilpflanzen werden in kaltes Wasser gelegt und über Nacht darin gelassen. Am Morgen danach kann man den Sud filtern und dann trinken. Lässt man den Sud zu lange stehen, bildet er einen geeigneten Nährboden für Mikroben und er fängt an zu gären.

Heilpflanzen in unserer Region sind Brennnessel, Birkenblätter, Holunder, Kamille, Baldrian, Lavendel, Löwenzahn und viele andere Pflanzen. Beim Sammeln muss man unbedingt darauf achten, dass man sie nicht mit anderen Pflanzen verwechselt.