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Kaiserschnitt kontra Spontangeburt

Dieser Artikel informiert über die Vor- und Nachteile eines Kaiserschnittes sowie einer Spontangeburt

War es damals noch üblich, seine Kinder zuhause im Schlafzimmer auf die Welt zu bringen, geht heutzutage der Trend bei Geburten immer mehr Richtung Kaiserschnitt. Die Gebärenden machen sich mehr Gedanken über die Art und Weise, wie sie ihre Kinder bekommen. Sicher spielt in der heutigen Zeit auch die Hygiene eine große Rolle, die in den 40ern noch nicht gegeben war. Da arbeitete die Bäuerin gerade noch im Stall und wenn die Wehen einsetzten, legte sie sich ins Bett und die Hebamme holte das Kind auf die Welt. Da war die Sterberate noch sehr hoch, ging auf jede 10. Gebärende.

Die Hygiene spielt sicherlich auch eine Rolle, dass heute viele Frauen ihre Kinder mit einem geplanten Kaiserschnitt bekommen möchten. Bei dieser Operation ist alles steril und die Ärzte stehen sofort bereit, sollte etwas schiefgehen. Die Nähte sind heutzutage kaum noch sichtbar, so dass auch hier die Angst vor Vernarbung und unästhetischem Aussehen genommen werden kann.

Dennoch sollte hier auch vor möglichen Gefahren und Nachteilen eines Kaiserschnittes eingegangen werden, denn ein geplanter Kaiserschnitt, der medizinisch nicht notwendig ist, birgt seine Gefahren.

Zunächst sollte erwähnt werden, dass ein Kaiserschnitt nicht optimal für den Start ins Leben des Kindes ist. Das Kind bereitet sich während der Schwangerschaft im Bauch auf das spätere Leben vor, es macht sich bereit für den Weg ins Leben. Und dieser führt durch den Geburtskanal. Bei einem Kaiserschnitt wird dem Kind diese Möglichkeit genommen, die eine sehr wichtige Erfahrung für jeden Menschen ist. Es hat den Weg ins Leben nicht alleine gemeistert, die monatelange Vorbereitung mit einem Mal zerstört. Das Neugeborene weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht. Gerade noch im warmen Bauch der Mutter, dann plötzlich in einer kalten, viel zu hellen und lauten Welt. Bei der Spontangeburt wird auch hier das Kind auf den Temperaturwechsel vorbereitet.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Kaiserschnittkinder mehr an Allergien und Krankheiten leiden als Spontangeburten. Kinder, die mit Kaiserschnitt entbunden wurden, haben öfters Asthma als andere. Dies kommt durch den schnellen Temperaturwechsel, das ganze System ist für ein paar Minuten völlig durcheinander.

Auch bei sorgfältigster Arbeit im OP kann es trotzdem vorkommen, dass Mutter oder Kind während der Operation, und es muss an dieser Stelle erwähnt werden dass es sich bei einem Kaiserschnitt um eine Operation handelt, durch das Skalpell verletzt werden. Es besteht dann die Gefahr des Verblutens der Mutter oder des Todes oder Behinderung des Neugeborenen, wenn die Verletzung nicht sofort erkannt wird. Dieser Punkt ist somit gleichzusetzen mit einer Spontangeburt, bei der ebenfalls in der heutigen Zeit die Möglichkeit des Verblutens oder einer Behinderung des Neugeborenen besteht.

Natürlich ist die Todesrate bei Geburten in deutschen Kliniken enorm gesunken, doch leider kommt es immer noch vereinzelt vor.

Schmerzen während und nach einer Geburt unterscheiden sich hier bei einem Kaiserschnitt und einer Spontangeburt. Die Wehen und den Geburtsschmerz an sich hat die Gebärende bei der Spontangeburt, die auch ein Grund für die Wahl des Kaiserschnittes sind. Viele Frauen haben Angst vor den Schmerzen während des Geburtsvorganges. Bei einem Kaiserschnitt liegt die Gebärende entweder unter Vollnarkose oder sie lässt sich örtlich betäuben, so dass sie die „Geburt“ des Kindes miterlebt und ihr Kind gleich danach in den Arm gelegt bekommen kann.

Allerdings ist das Erlebnis von Mutter und Kind bei einer Spontangeburt intensiver, sie bindet Mutter und Kind fester zusammen als das bei einem Kaiserschnitt der Fall ist. In der Regel sind die Schmerzen nach der Spontangeburt aber weg, während nach einem Kaiserschnitt erst die Schmerzen anfangen. Die Wöchnerin darf die ersten beiden Tage nicht aufstehen, und die Wundheilung schmerzt mehr als nach einer Spontangeburt. Spontangebärende können nach zwei bis drei Stunden nach der Geburt wieder aufstehen und sich langsam fortbewegen. Nach einem Kaiserschnitt muss auf die Wundheilung geachtet werden und die Wunde muss regelmäßig verarztet werden.

Der Nachteil eines Kaiserschnittes liegt auch darin, dass eine Frau maximal drei Kinder mit einem Kaiserschnitt bekommen kann, danach liegt die Gefahr des Reißens der Narbe oder der Entzündung der Narbe sehr hoch. Eine Spontangeburt kann, je nach körperlicher Verfassung, beliebig oft stattfinden.

Allerdings gibt es Gründe, die für einen Kaiserschnitt sprechen, sobald der Arzt oder die Hebamme von einer Gefahr für Mutter und Kind ausgehen muss. Dies ist z.B. der Fall, wenn das Kind mit dem Hintern oder dem Rücken nach unten liegt, die Herztöne langsamer werden oder gar ganz ausfallen oder es der Mutter nicht gut geht. Dann muss das Kind schnell geholt werden, damit niemandem etwas zustößt.

Eine Sorge jedoch der Frauen, die viele bei einer Spontangeburt haben, nämlich die kosmetische, dass der Mann sie nicht mehr begehrenswert finden könnten, ist unbegründet. Der Körper der Frau ändert sich nicht nach einer Spontangeburt. Weder innerlich noch äußerlich, wenn sich die junge Mutter nach der Geburt gesund ernährt und sich sportlich betätigt.