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LM- im Vergleich mit C-Potenzen

Was Sie bei der Gabe von Hochpotenzen beachten müssen.

Die relativ unbekannte LM-Potenz wirkt wie eine Hochpotenz, hat aber die Vorzüge von niedrigen Potenzen. Ihr Einsatz will aber gekonnt sein.

LM-Potenzen (auch Q-Potenzen genannt) werden im Verhältnis 1:50.000 verdünnt. Sie gelten als Hochpotenzen, haben aber einige Vorzüge von niedrigen C-Potenzen. Da sie wenig bekannt sind, werden sie viel zu selten eingesetzt.

Dabei bringen hohe C-Potenzen gelegentlich unangenehme Erstverschlimmerungen oder auch heftige und langanhaltende Reaktionen mit sich, auch wenn das Mittel optimal gewählt war. Der Impuls durch eine LM-Potenz hält hingegen nur kurz an. Dann muss das Mittel erneut genommen werden.

Erhöhen durch Schütteln

Allerdings sollte beim Einsatz von LM-Potenzen variiert werden, das heißt, die Stammlösung muss vor jeder Einnahme 10 Mal vom Patienten geschüttelt werden. Auf diese Weise entspricht jede Gabe einer leicht erhöhten Potenz. Dadurch wird eine bessere Verträglichkeit der wiederholten Gaben erreicht: der Körper kann die leicht veränderten Impulse besser verarbeiten und umsetzen.

Die kürzere Wirkungsdauer ermöglicht eine schnellere Beurteilung und gegebenenfalls eine schnellere Anpassung von Arzneimittelwahl oder -potenz an den Therapieverlauf. Dieses Vorgehen erfordert einen sehr engen Kontakt zwischen dem Behandenlnden und dem Patienten, ist aber von besonderem Nutzen in kritischen Situationen, unter Zeitdruck oder bei akuten Erkrankungen.

Kasuistik: LM-Potenz aus Zeitdruck

Annette K. war 43 Jahre alt, als sie sich einer Laparoskopie unterziehen musste, bei der ihr rechts eine 7cm große und links eine 2cm große Ovarialzyste entfernt wurden. Nun war ihr links wieder eine Ovarialzyste gewachsen, die mittlerweile so groß wie ein Tennisball war (Durchmesser 7,8 cm). Der Gynäkologe hatte der Patientin gesagt, dass auch diese Zyste entfernt werden müsste, wenn sie nicht innerhalb von zwei Monaten von selbst verschwinden würde.

Diese Aussage versetzte die Patientin unter Zeitdruck, daher entschied sich die konsultierte Homöopathin für eine LM-Potenz bei der Behandlung. Die weitere Anamnese brachte folgende Ergebnisse: Annette K. hatte eine problematische Kindheit, litt unter Weitsichtigkeit, erhöhtem Blutdruck und Magenproblemen bei Stress sowie linksseitigen Rückenbeschwerden. Während der Mensis fühlte sie sich schon immer besonders energiegeladen, obwohl sie sehr starke Blutungen hatte. Viele ihrer Probleme traten im Frühjahr auf. Die Patientin rauchte mäßig, neigte zu Unfällen und verletzte sich oft selbst „aus Versehen“ schwer. Sie trank seit 5 Jahren keinen Alkohol mehr, nachdem ihr klar geworden war, dass sie in der Vergangenheit versucht hatte, „ihre Probleme im Alkohol zu ertränken“. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass sie weder enge Kleidung noch Berührung am Hals ertrug. Die Therapeutin gab ihr Lachesis LM 3.

Nach zwei Wochen berichtete die Patientin, es gehe ihr gut und sie habe „keine Lust mehr zu rauchen“. Nach sechs Wochen ergab die gynäkologische Untersuchung, dass ihre Zyste nicht weiter gewachsen war. Sie bekam jetzt Lachesis LM 6 und nach weiteren 8 Wochen Lachesis LM 9. Nach 5 1/2 Monaten war ihre Zyste um die Hälfte geschrumpft. Die Behandlung wurde mit Lycopodium, Sepia und einer Zwischengabe Syphilinum fortgesetzt, bis der behandelnde Gynäkologe der Patientin attestierte, dass ihre Zyste nur noch 2 cm groß sei, was einem Normalbefund entspräche. Er hielte keine weiteren Maßnahmen für erforderlich. Die Patientin war mit diesem Ergebnis zufrieden und hatte seither keine weiteren gynäkologischen Probleme mehr.