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Lügen in der Beziehung: Wie viel ist gut, wie viel schädlich?

Wie viel Lüge ist ein der Beziehung gut? Gibt es sogenannte weiße Lügen? Und wie soll man sich nach einem Seitensprung verhalten – beichten oder lügen?

„Ja Schatz, das Hemd steht dir hervorragend“, „Nein es werden keine Frauen bei unserem Männerabend dabei sein“ – Schon wieder war sie draußen. Die Lüge. Ohne weiter nachzudenken, zu Gunsten des eigenen Friedens. Damit er nicht gekränkt ist oder damit sie nicht wieder 20 Mal an dem Abend anruft. Aber ist es wirklich ok bei Kleinigkeiten zu Lügen? Wie weit dürfen Lügen gehen?

Die Sache mit den „weißen Lügen“

Laut der Berliner Morgenpost lügt jeder Mensch 2 Mal am Tag. Laut anderen Medien seien sogar bis zu 200 Lügen pro Tag möglich. Viele Lügen davon werden nicht einmal von dem Lügner selbst als solche wahrgenommen, da sich dieser Vorgang oft automatisiert hat und meistens steht dabei das Wohl des Gegenüber im Vordergrund – Wenn das Oberteil der besten Freundin steht und sie seit 2 Jahren darauf gespart hat, wieso sollte man dann sagen, dass es etwa 2-3 kg aufträgt? So genau wird in dem Moment nicht einmal nachgedacht, sondern läuft unbewusst ab. Solche Lügen werden als „White Lies“ zu deutsch „weiße Lügen“ genannt und sorgen dafür, dass das soziale Geflecht aufrecht erhalten wird.

Lügen in der Beziehung

Anders hingegen verhält es sich, wenn man den Partner bei Sachen anlügt, die ihm sehr wichtig sind. Zum Beispiel bei der Frage, ob noch andere Frauen bei dem Männerabend dabei sind. Hier wird das Vertrauen des Partners missbraucht und Sie wissen, dass es einen großen Streit gibt wenn die Lüge herauskommt. Andererseits möchten Sie einen stressigen Abend entgehen. In solchen Fällen ist es schwer abzuwägen ob die Lüge in diesem Fall in Ordnung ist oder nicht, zumal Sie den Partner auch vor einem angespannten Abend in Angst bewahren. Hier gilt es im Spezialfall abzuwägen, oder noch besser: offen zu sein.

Seien Sie offen zu Ihrem Partner

Wenn es einen Punkt in Ihrer Beziehung gibt, wo Sie merken, dass Sie Ihren Partner öfter anlügen und ein schlechtes Gewissen haben, sollten Sie das offene Gespräch suchen. Egal ob der Partner davon etwas mitbekommt oder nicht: Sie schaden so (un)bewusst Ihrer Beziehung. Häufig erhält der lügende Partner schnell das Gefühl sich vom Partner durch die Lügen zu entfernen. Fragen Sie Ihren Partner lieber was ihn an dem Verhalten stören würde, was die Ängste (in dem oben genannten Beispiel mit dem Männerabend wären es die Verlustängste beziehungsweise die Eifersucht) auslöst und wie sie gemeinsam etwas dagegen tun können. Das schafft vertrauen und funktioniert ganz ohne schlechtes Gewissen.

Affäre beichten oder nicht?

Bei der Frage ob Lügen in der Beziehung ok sei, tritt auch immer wieder die Frage auf ob eine Affäre gebeichtet werde soll. Hier sind sich auch zahlreiche Psychologen uneinig. Letztendlich hängt die Verhaltensweise davon ob, wie Sie sich besser fühlen: Erdrückt Sie Ihr schlechtes Gewissen? Dann beichten Sie besser, aber bereiten Sie sich auch darauf vor, dass es dadurch zur Trennungkommen kann oder es andererseits sehr viel Arbeit bedeutet – es dauert bis das verlorene Vertrauen wieder aufgebaut ist. Kommen Sie selbst damit zurecht oder wissen das der Partner zu verletzlich auf soetwas reagiert, macht es Sinn die Affäre zu verheimlichen. Seien Sie sich aber bewusst, dass Partner oft sehr sensibel sind wenn es darum geht die Kriterien, dass der Partner fremdgeht zu erkennen. Bevor die Situation eskaliert sollten Sie die Situation dann auf jeden Fall klarstellen.