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Reisekrankheit: Tipps zur Vorbeugung

Die Reisekrankheit, Kinetose, kann durch bestimmte Vorbeugemaßnahmen gelindert und manchmal sogar verhindert werden.

Die Reisekrankheit gehört zu den Bewegungskrankheiten (Kinetosen) und trübt zahlreichen Personen ihre Freude am Verreisen. Mit bestimmten Maßnahmen kann eine Kinetose gelindert und manchmal sogar verhindert werden.

Krank bei Auto- und Schiffsreisen

Am stärksten tritt die Reisekrankheit bei Autofahrten und Schiffsreisen auf, seltener bei Reisen mit dem Flugzeug und nur in Ausnahmefällen bei Bahnreisen, dann vor allem beim Sitzen gegen die Fahrtrichtung. Auslösend wirken dabei die Beschleunigungsänderungen des benutzten Verkehrsmittels. Ursache der Reisekrankheit ist die Reizung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr durch verschiedene Bewegungen des Transportmittels. Beim Autofahren sind es die Unebenheiten und Kurven der Straßen, beim Reisen per Flugzeug das Durchfliegen von sich auf und ab bewegenden Luftströmungen, die zur Reisekrankheit führen können. Am ausgeprägtesten zeigen sich die Symptome während längerer Schiffsreisen bei starkem Wellengang.

Gleichgewichtsorgan im Innenohr mit Brechzentrum im Gehirn verbunden

Übelkeit und Erbrechen sind die typischen Symptome der Reisekrankheit und gehen vom Gehirn aus, ohne dass eine Störung im Magen-Darm-Trakt besteht. Das Gleichgewichtsorgan, das sich im Innenohr befindet, ist mit dem Brechzentrum im Gehirn verbunden. Wer anfällig für die Reisekrankheit ist, kann versuchen, ihr durch verschiedene Maßnahmen vorzubeugen. Folgende Maßnahmen haben sich gut bewährt:

  • Frische Luft. Bei Autofahrten regelmäßige Pausen zum Frische-Luft-tanken einhalten. Zigarettenrauch, Benzindämpfe, Abgase oder bestimmte Lebensmittelgerüche können die Neigung zur Reisekrankheit fördern.
  • Bei Schiffsreisen sich möglichst in der Mitte des Schiffes aufhalten.
  • Während einer Reise keine zu engen Kleidungsstücke tragen.
  • Ein leerer Magen schützt nicht vor der Reisekrankheit. Während der Fahrt mehrere kleine, nicht belastende Mahlzeiten zu sich nehmen.
  • Während der Fahrt den Kopf nach hinten lehnen.
  • Auftretende Übelkeit kann gebessert werden durch sofortiges Hinlegen, Schließen der Augen oder Fixieren eines nicht bewegten Punktes in der Umgebung oder im Sitzen durch Zurückneigen des Kopfes. Auch tiefes Einatmen frischer Luft ist hilfreich.
  • Keinen Alkohol trinken, weil Alkohol die Neigung zur Übelkeit steigert.
  • Vorbeugend hilft auch eine möglichst intensive Beanspruchung der Aufmerksamkeit durch beispielsweise Vorlesen, Singen, Geschicklichkeits- und Geduldsspiele.
  • Neben diesen Verhaltenstipps gibt es zur Linderung und Vorbeugung der Reisekrankheit verschiedene homöopathische und pflanzliche Heilmittel.

Homöopathische Mittel gegen Reisekrankheit

In der Homöopathie gibt es zahlreiche Einzelmittel, die sich zur homöopathischen Behandlung der verschiedenen Arten von Reisekrankheiten eignen. Um das passende Mittel ganz genau einzusetzen, ist eine Konsultation bei einem Arzt mit homöopathischer Ausbildung nötig. Hilfreich können beispielsweise Cocculus und Tabacum sein.

  • Cocculus. Dieses Heilmittel wird aus den Kokkelskörnern gewonnen, das sind die getrockneten Früchte einer Schlingpflanze, Anamirta cocculus. Ihre Heimat ist Südostasien. Cocculus wird bei folgendem Krankheitsbild eingesetzt: Fahren und Fliegen rufen die typische Reisebeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen hervor. Die Übelkeit beginnt mit krampfhaftem Gähnen und Aufstoßen, dann folgt das Erbrechen. Dieser Zustand ist mit Schwindelgefühl und Zittern der Gliedmaßen verbunden.
  • Tabacum, Nicotinia tabacum. Der Tabak stammt aus den Tropen Amerikas. Das Heilmittel wird aus den getrockneten Blättern gewonnen. Tabacum wird bei folgendem Krankheitsbild eingesetzt: Beim Fahren und Fliegen treten Beschwerden auf wie beispielsweise Schweißausbrüche, Schwindelanfälle, Erbrechen, begleitet von starker Übelkeit und Kreislaufschwäche. Bezeichnend ist das Bedürfnis nach frischer Luft.

Das entsprechende Heilmittel sollte schon ungefähr drei Tage vor Beginn einer Reise eingenommen werden.

Ingwer schützt vor Reisekrankheit

Durch verschiedene Studien wurde die Wirkung des Ingwers gegen die Reisekrankheit nachgewiesen. Er hat gegenüber vielen anderen Mitteln gegen diese Krankheit den Vorteil, dass er nicht müde macht. In Apotheken und Drogerien ist Ingwer auch in Form von Kapseln erhältlich.