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Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen

Übelkeit und Erbrechen sind die gefürchtetsten „Nebenwirkungen“ einer Schwangerschaft. Die Traditionelle Chinesische Medizin kann helfen.

Fast alle Schwangere leiden in der ersten Zeit unter Übelkeit und Erbrechen. Meistens hören diese Beschwerden nach der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche von alleine auf. Bei ca. 1 bis 2 Prozent aller betroffenen Frauen kommt es zu einer sehr schwerwiegenden und gefährlichen Form des Schwangerschaftserbrechens, der sogenannten Hyperemesis gravidarum. Hier kann es durch das ständige Erbrechen zu Flüssigkeits- und Gewichtsverlust kommen, was auf jeden Fall ärztlich behandelt werden muss. Meistens müssen die betroffenen Frauen ins Krankenhaus, wo Infusionen zum Flüssigkeitsausgleich und zur Ernährung sowie Medikamente, die den Brechreiz dämpfen, verabreicht werden.

Die Gründe für Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft sind bis heute nicht vollständig geklärt. Man vermutet einen, durch die Evolution entstandenen Schutzmechanismus, durch den die Frau vermeidet, potentiell fruchtschädigende Nahrungsmittel aufzunehmen, bzw. in einer kritischen Zeit einer leichter angreifbaren Immunabwehr solche zu sich zu nehmen, die von sich aus schon leichter und schneller verderben, wie z.B. Fleisch, Fisch und Eier. Eine wesentliche Rolle scheint auch das während der Schwangerschaft produzierte Hormon, das humane Choriongonadotropin (hCG) zu spielen. Ist der hCG-Spiegel in den ersten Schwangerschaftswochen besonders hoch, wird häufig eine verstärkte Übelkeit und Brechneigung beobachtet.

Akupunktur und Akupressur gegen Schwangerschaftserbrechen

Im Jahr 2004 wurde in der Fachzeitschrift Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde eine Studie veröffentlicht, die bewies, dass mit Akupunktur und Akupressur auch starkes Schwangerschaftserbrechen gut behandelt werden kann. In der Studie wurden 36 Schwangere mit Hyperemesis nach dem Zufallsprinzip entweder mit Akupunktur, Akupressur oder einer nicht wirksamen Scheinakupunkur- bzw.Akupressur, also einem Placebo behandelt. Es wussten weder die Frauen noch die Ärzte, die die Studie auswerteten, zu welcher Gruppe die einzelnen Schwangeren jeweils gehörten. Über sieben Tage wurde für je 30 Minuten ein spezieller Punkt an der Innenseite des Handgelenkes mit einer Akupunkturnadel gestochen. Die Schwangeren, die mit Akupressur behandelt wurden, drückten diesen Punkt für je 30 Minuten, wann immer sie Übelkeit und Brechreiz spürten. Die Plazebo-Gruppen erhielten nach demselben Muster eine Akupunktur, bzw. Akupressur an nicht wirksamen Punkten.

Keine Nebenwirkungen von Akupunktur und Akupressur bei richtiger Anwendung

Bei 90 Prozent der Schwangeren, die Akupunktur und 64 Prozent derjenigen, die Akupressur bekamen, waren nach sieben Tagen die Beschwerden vollkommen, bzw.fast verschwunden. Im Vergleich dazu verzeichneten nur 13 Prozent der Plazebo-Akupunkturgruppe und keine einzige der Plazebo-Akupressur-Gruppe eine Besserung.

Akupunktur und Akupressur haben bei richtiger Anwendung keine Nebenwirkungen, wie manche Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen und beeinträchtigen auch nicht die Entwicklung des Embryos oder den Verlauf der Schwangerschaft. Daher werden in der Studie Akupunktur und Akupressur als kostengünstige und sichere Alternativen zur Therapie von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft befürwortet. Die Akupressur eignet sich eher für weniger schwierigere Fälle und ist vor allem für die Selbstbehandlung zu Hause geeignet, da sie von jeder Frau nach Anleitung selbstständig durchgeführt werden kann.