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Schwierige Kollegen – die hysterischen Mitarbeiter

Sie umschmeicheln den Chef, biedern sich jedem an und stehen nicht für das Team ein: hysterische Kollegen.

Unter einem hysterischen Mitarbeiter könnte man jemanden verstehen, der wegen jeder Kleinigkeit die Fassung verliert und in Panik gerät. Doch dies ist ein Fehlschluss. Ein wesentlicher Bestandteil eines Menschen mit hysterischer Persönlichkeitsstruktur ist eine, für andere Menschen unecht wirkende, Gefallsucht – gerade Vorgesetzten gegenüber. Im Arbeitsleben macht sich das auf verschiedene Arten bemerkbar und ist für Kollegen oft störend.

Hysterische Mitarbeiter sind häufig übertrieben freundlich

Hysterische Menschen neigen zu einem anbiedernden Verhalten. Sie wollen besonders nett und besonders zuvorkommend erscheinen. Immer wird gelächelt und genickt. Berufe, in denen man durch Höflichkeit und Charme erfolgreich sein kann, sind für solche Menschen bestens geeignet. In der Hotellerie oder im Vertrieb fühlen sie sich wohl, da sie hier punkten können. Ihre Fähigkeit, positive Gefühle an die Kunden transportieren, ohne sie selbst zu empfinden, kommt hier gut zu tragen.

Häufig verhalten sie sich Kollegen gegenüber aber ebenso. Diese verstehen das dann häufig als Falschheit oder Manipulation. Schließlich kann kein Mensch immer nett sein. Und tatsächlich empfinden Hysteriker die Freundlichkeiten nicht immer wirklich. Im Laufe der Jahre haben sie sich aber angewöhnt, immer ganz freundlich zu sein, um ja nicht anzuecken. Dass dieses Verhalten aber häufig genau dazu führen kann, weil ihre Unaufrichtigkeit erkannt wird, können sie meist nicht nachvollziehen. Schließlich haben sie sich nach Außen hin nach allen Regeln der Kunst verhalten.

Dem Chef immer zu Willen sein

Laut Dr. Karl König, Mediziner und Autor, haben Hysteriker ein großes Bedürfnis danach, ihren Vorgesetzten zu gefallen. Dies liegt an dem eingeübten Verhaltensmuster aus der Kindheit. Damals musste das Kind immer extra lieb zu Mutter oder Vater sein, um die Liebe des Elternteils zu gewinnen. Dieses Verhalten haben sie bis ins Erwachsenalter übertragen. Beim Chef machen sie häufig auf “lieb Kind“ und ziehen sich damit den Unmut der Kollegen zu. Diese möchten vielleicht Veränderungen im Unternehmen erreichen. Aber ein Hysteriker spielt da nicht mit. Der Chef könnte ja etwas dagegen haben. Ein hysterischer Mitarbeiter wird fast alles dafür tun, um es dem Vorgesetzten Recht zu machen. Getreu der Devise “wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“.

Dieses Verhalten trägt nicht zu einer guten kollegialen Interaktion bei. Andere Kollegen bezeichnen solche Mitarbeiter häufig “Schleimer“ oder „A…kriecher“. Zum eigentlichen Team gehören sie nicht, da sie fast ausschließlich der Führungsebene dienen – auch wenn sie selbst nur eine niedere Position im Unternehmen haben.

Aufreizendes Verhalten

Ein weiteres Verhaltensmuster von Hysterikern ist ein latentes sexualisiertes Verhalten. Damit ist nicht gemeint, dass eine hysterische Frau im Minirock und hohen Absätzen durch das Büro läuft. Vielmehr ist von unterschwelligeren Signalen die Rede, welche immer den höhergestellten Mitarbeitern gelten. Eine hysterische Mitarbeiterin wird zum Beispiel, sobald sie diese erfahren hat, vermehrt die Lieblingsfarbe des Chefs tragen und auch immer wieder seine Nähe suchen. Ein hysterischer Mann wird möglicherweise seine Männlichkeit durch passende Kleidung und charmantes Verhalten gegenüber dem weiblichen Personal produzieren. Das Ziel bei diesem Verhalten ist aber nicht erotisch motiviert. Vielmehr wird die Hoffnung gehegt, dann mehr Beachtung zu finden – ganz wie zu Kindeszeiten.

Doch bei der Belegschaft fällt so ein Verhalten negativ auf und es werden sogar Gerüchte laut, die betreffende Person würde sich die Karriereleiter nach oben schlafen. Dadurch wird Hysterikern natürlich Unrecht getan. Doch das Aufkommen solcher Gerüchte resultiert aus dem sexuell anmutenden Verhalten der Betroffenen.

Folgen für das Unternehmen

Der Chef hat in einem Hysteriker einen engagierten und obrigkeitshörigen Mitarbeiter gefunden. Doch dem Betriebsklima kann dies schaden. Denn in der Masse der restlichen Belegschaft fallen Hysteriker in kollegialer Hinsicht negativ auf. Sie vertreten nicht wirklich den Teamgedanken, sondern sehr einseitig die Wünsche des Vorgesetzten. Dadurch wird es schwer fallen, einen solchen Mitarbeiter auf Dauer wirksam in ein Team zu integrieren. Um dauerhafte Konflikte zu vermeiden, empfiehlt es sich deshalb, Menschen mit einer hysterischen Struktur eine eher einzelkämpferische oder nah an den Chef angelegte Stelle zu geben.