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Telefonseelsorge Leistungen und Qualitäten

Was die Telefonseelsorge Hilfesuchenden bieten, und wer sich dort sinnvoll beraten lassen kann.

Probleme und Krisen durchleidet jeder einmmal im Leben. Doch dafür Hilfe zu holen, scheuen sich viele. Der Gang zum Therapeuten fällt vielen schwerer als, etwa, bei Zahnweh zum Zahnarzt, obwohl psychische Schmerzen genauso weh tun können wie physische, und sie genauso wie physische Erkrankungen lebensgefährlich werden können.

Zielgruppe

Die Telefonseelsorge ist eine sinnvolle, viel zu wenig bekannte Institution, wenn es darum geht, sofort und jederzeit Sorgen mit jemandem zu besprechen, der nicht so verflochten in das Geschehen ist, wie der Hilfesuchende. Ihre Idee ist fast so alt wie das Telefon selbst, in Deutschland wurde sie 1956 gegründet.

Die Telefonseelsorge bietet dabei Beratungen an, keine Therapie. Die Telefonseelsorge ist in der Hinsicht auch sehr funktional, wenn es darum geht, professionelle Hilfe zu finden, etwa bei einer Sucht, bei einem Paarproblem oder einem Familienstreit, der sich unangenehm und leidvoll chronifiziert. Es ist also auch eine Clearingstelle. In zweifacher Hinsicht: Sie kennt Ansprechpartner vor Ort, ihre Berater kennen auch die Telefonnummern anderer niedrigschwelliger Berater wie Eltern- oder Jugendtelefone.

Grundsatz: Verschwiegenheit und Anonymität

Gespräche mit der Telefonseelsorge sind anonym. Die Telefonnummer des Anrufenden wird den Mitarbeitern nicht auf dem Display gezeigt. Sie ist auch kostenlos, das heißt auch, dass ihre Nummern in keiner Telefonliste zuhause oder beim Arbeitgeber erscheinen. Wie in den meisten Beratungsstellen und Therapien, sind die Mitarbeiter zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet.

Profil

Die Berater sind 24 Stunden zu erreichen. Anders als der Name nahe legt, sind die Berater der Telefonseelsorge nicht konfessionell gebunden, sie „verkaufen“ einem keine Mitgliedschaft in einer Kirche, sie versuchen auch nicht, bestimmte Glaubensinhalte zu vermitteln. Die Mitarbeiter – die meisten ehrenamtlich – haben eine solide, einjährige Ausbildung, arbeiten oft schon seit Jahren in der Telefonseelsorge und werden regelmäßig fortgebildet und supervidiert.

Qualitäten der Hilfe

Die Hilfe der Telefonseelsorge besteht aus mehreren Qualitäten:

Grundsätzlich ist sie offen für alle Sorgen und Schwierigkeiten. Egal ob es um Probleme im Bereich der Partnerschaft, Suchtprobleme oder Probleme am Arbeitsplatz geht.

Menschen mit Sorgen – sei es über das eigene Leben oder das eines Angehörigen, Partners, Freundes oder auch im weitesten Sinne Bekannten, wird zugehört – so lange sie wollen, zu jeder Zeit. Dies setzt von allein Wahrnehmungs- und Entwicklungsprozesse in Gang.

Der Hilfesuchende bekommt in dem Gespräch ein besseres Bewusstsein für den eigenen Standpunkt und die eigene Lage.

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören ihren Anrufern nicht nur zu und beraten sie niedrigschwellig, sie können jemanden mit gravierenden, auch akut gravierenden Problemen weiter verweisen. Etwa einen Menschen mit akuter Suizidalität.

Eine interessante Variante sind die „Offenen Türen“, zwölf Stellen in Großstädten, in denen man sich ohne Voranmeldung beraten lassen kann, auch unter dem Grundsatz der Anonymität und der Verschwiegenheit.

Damit ist die Telefonseelsorge eine nahezu jederzeit greifbare Stelle für Menschen in Krisensituationen, die es verdient, noch bekannter zu werden. Damit aus Krisen wieder Chancen werden.