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Verbot der Glühbirne – Sinnvoll oder doch nicht?

Ist der gesetzliche Zwang zur Energiesparlampe wirklich nur positiv? Ab 1. September 2009 beginnt der gesetzlich vorgeschriebene Ersatz der Glühbirne durch die Energiesparlampe und viele sind der Meinung, dass das nicht nur vorteilhaft ist.

Ab dem 1. September 2009 gilt in der gesamten EU das neue Gesetz, nach dem keine matten Glühlampen und auch nicht mehr die 100-Watt-Glühbirne produziert oder importiert werden dürfen. Drei Jahre später, ab September 2012, soll es dann in ganz Europa keine einzige Glühlampe mehr geben. Als Grund für diese neue Vorschrift wird der Tatbestand genannt, dass eine Glühbirne nur 5 % des benötigten Stroms in das Licht verwandelt wird und die übrigen 95 % lediglich als Wärme und damit völlig nutzlos in die Luft gesendet werden. Als Ersatz soll die Energiesparlampe dienen, die 80 % weniger Strom verbrauchen soll. Die Energieersparnis ist aber der einzige Vorteil.

Gesundheitsgefahr durch Quecksilber in Energiesparlampen

Eine Energiesparlampe ist im Grunde genommen eine Leuchtstoffröhre, wie es sie schon seit Jahren in Bahnhöfen oder großen Kaufhäusern gibt. aus Supermärkten und Bahnhofshallen kennen. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Röhre wesentlich kleiner und zu einer Art Glühbirne gedreht worden ist, um in die entsprechenden Fassungen zu passen. Inhalt dieser Röhre ist eine Mischung aus Quecksilber und Edelgas, wo besonders natürlich das Quecksilber für Bedenken sorgt. So lange die Lampe funktioniert und nicht kaputt geht, ist dieser nachweislich giftige Stoff kein Problem, da er ja innerhalb des Glases keine Gefahr bedeutet.

Zerbricht allerdings das Glasgehäuse, muss man sehr vorsichtig sein, um nicht in Kontakt mit dem Quecksilber zu kommen. Am besten sollte man dann mit Handschuhen möglichst alle Überreste der Energiesparlampe entsorgen. Der Staubsauger ist keine optimale Lösung, weil er das Quecksilber im Raum verteilen würde. Aufpassen muss man auch bei der Art der Entsorgung. Die Energiesparlampe muss als Sondermüll entsorgt werden, in den meisten Fällen landet sie jedoch im Hausmüll, weil der Weg zum Sondermüll zu weit oder aufwendig ist. Dabei wird die Glaslampe häufig zerstört und das Quecksilber kann in die Luft entweichen.

Spart die Energiesparlampe wirklich so viel Strom?

Die Zeitschrift Ökotest kritisiert, dass die Energiesparlampen nicht annähernd so viel Energie einsparen, wie die Hersteller versprechen. Das liegt zum einen daran, dass sie nicht die Helligkeit aufbringen wie die herkömmlichen Glühbirnen und man daher keinen richtigen Vergleich zwischen den beiden Varianten anstellen kann. Dazu passt auch das Problem, dass die Energiesparlampe eine ganze zeitlang braucht, bis sie die gewünschte und benötigte Helligkeit erreicht. Zudem gehen die Energiesparlampen häufig schneller kaputt an angepriesen, wodurch die den Energiesparrechnungen zugrunde liegende Lebensdauer zu einer falschen Berechnung führt.

Außerdem gibt die Energiesparlampe ein naturfremdes Licht ab, bei dem ein großer Teil der Farben überhaupt nicht wiedergegeben wird und gerade bei sensiblen Menschen zu Kopfschmerzen zu führen können. In einem Interview mit dem WDR kritisiert dabei besonders Ökotest, dass diese Bereiche zu wenig erforscht wurden und die Energiesparlampe dennoch per Gesetz vorgeschrieben wird.