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Wie funktioniert Genetisches Tafelbild?

Was ist ein genetisches Tafelbild? In Zeiten, in denen PowerPoint und Smartboard als Grundlage guter Seminare gelten, ist das gute alte genetische Tafelbild fast komplett vergessen worden. Lehrer wissen, was ein genetisches Tafelbild ist. Das genetische Tafelbild wird während der Stunde nach und nach aufgebaut, häufig ganz normal mit Kreide auf der Tafel. Am Ende der Stunde präsentiert es dann die wichtigsten Zusammenhänge oder Informationen. Oftmals zeichnen die Schüler dieses Tafelbild als Stundenergebnis ab.

Die Vorteile des genetischen Tafelbilds

Auch wenn Sie es nicht glauben: genetische Tafelbilder werden in der Erwachsenenpädagogik ebenso sehr geschätzt. Offensichtlich sind die Teilnehmer immer dann besonders befriedigt, wenn nach und nach ein solches Tafelbild entsteht und am Ende des Vortrags oder der Stunde dann ein Thema oder ein Ergebnis in einem guten Überblick festhält.

Außerdem eignet sich das genetische Tafelbild für einen einfachen, aber nicht wirkungsvollen, dramaturgischen Effekt: wenn man das Tafelbild geschickt beginnt, wissen die Teilnehmer, welche Elemente ungefähr fehlen. Und wenn man hier nach und nach die fehlenden Elemente einbaut, entsteht das Gefühl, auf ein bestimmtes Ziel direkt zuzugehen und am Schluss bei einer Vollständigkeit angekommen zu sein.

Tafelbilder unterstützen

Die wichtigste Regel für Tafelbilder ist, wie übrigens für jedes Unterrichtsmedium, dass es unterstützt. Es ersetzt nicht den guten Unterricht. Wenn Sie ein Tafelbild anfertigen wollen, sollten Sie vorher den ungefähren Ablauf Ihres Unterrichts bereits kennen. Es dient vor allem als Merkhilfe und, zum Ende des Unterrichts, als Ergebnissicherung.

Seien Sie sparsam!

Auch Tafelbilder dürfen nicht überfrachtet sein. Anders als bei PowerPoint-Präsentationen kann man aber wesentlich mehr Elemente benutzen, da diese nach und nach hinzugefügt werden und dadurch die Zuhörer nicht überlastet. So kann ein Tafelbild zu einem geschichtlichen Zusammenhang oder zu einem Thema in einem literarischen Werk zwanzig oder mehr Elemente umfassen. Das ist allerdings schon sehr viel.

Vermeiden Sie Schnickschnack!

Es ist ja schön, wenn Sie Herzchen und Blümchen und lustige Männchen malen können. Doch diese haben nichts auf einem Tafelbildes zu suchen. Sie irritieren die Seminarteilnehmer entweder oder lenken diese ab. Selbstverständlich ist dies kein absolutes Bilderverbot. Solange das thematisch sinnvoll ist, sind Skizzen und Abbildungen natürlich erlaubt.

Von oben nach unten und von links nach rechts

Der günstigste Aufbau, einfach weil dies unsere Lesegewohnheiten entspricht, ist der von oben nach unten und von links nach rechts. Fangen Sie links oben mit den ersten Informationen an und enden Sie rechts unten. Das ist allerdings keine feste Regel! Wenn es sich sachlich erklären lässt, ist jede andere Vorgehensweise auch in Ordnung. Man kann zum Beispiel ein Thema rückwärts aufbauen: man beginnt mit dem Ergebnis (visuell gesehen also rechts unten) und rollt dann den gesamten Weg auf, wie man zu dem Ergebnis kommt. Wenn man dies geschickt macht, funktioniert das wie ein klassischer Krimi: die Tat ist begangen (in unserem Fall also das Ergebnis); jetzt wird der Tathergang aufgeschlüsselt.

Die schöne Schrift

Tafelbilder wirken wesentlich schlechter, wenn die Schrift unordentlich und kritzelig ist. Sie sollten sich also um eine gute Schrift bemühen. Manche Menschen behaupten, sie könnten einfach nicht schön schreiben. Und das ist selbstverständlich falsch, eine Faulheit. Wie kommt man zu einer guten Schrift? Üben Sie jeden Buchstaben möglichst häufig und in seiner lesbarsten Form. Je öfter Sie das machen, umso schöner wird Ihre Schrift! Auch wenn Sie zu Beginn sehr lange brauchen, können Sie nach und nach die Fließgeschwindigkeit beim Schreiben erreichen. Sie müssen hier eben hartnäckig bleiben.

Fazit

Das Tafelbild ist ein wichtiges und vor allem günstiges Medium. Je mehr Tafelbilder sie entwerfen, umso leichter wird es Ihnen fallen. Haben Sie viel Erfahrung mit Tafelbilder, können Sie sogar spontan arbeiten und ein sehr übersichtliches Bild zustandebringen. Das ist eine Sache, die dann die Teilnehmer wirklich beeindrucken kann.