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Weiße Taubnessel – sanfte Alternative bei Entzündungen

Die Weiße Taubnessel war schon im Mittelalter bekannt. Damals wie heute wird die Weiße Taubnessel bei Entzündungen angewendet.

„Erst“ im 13. Jahrhundert wurde in Europa über die Taubnessel berichtet. Über viele andere Heilpflanzen wurde hingegen schon vor der Geburt von Christus berichtet. Auch in der mittelalterlichen Klosterheilkunde wurde über die Weiße Taubnessel nur spärlich informiert: „Die Wurzeln der Taubnessel in Wein gekocht und den Wein getrunken, nimmt den Stein in den Lenden… . Für die Wunden am Leib nimm das Pulver von gedörrten Taubnesseln mit Osterluzei…“.

Volkstümlicher Name: Bienensaug

Die Weiße Taubnessel ist in Europa sowie in Mittel- und Nordasien zu finden. Ihr botanischer Name lautet: Lamium album und sie gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Weiße Taubnessel wird zwischen 30 bis 50 cm hoch und entwickelt weiße Lippenblüten, die ziemlich groß sind. Die Oberlippe ist helmartig gewölbt, die Unterlippe ist herzförmig ausgeschnitten. Ihre Blätter sind kreuzweise gegenständig angeordnet und ei- bis herzförmig, zugespitzt und sägezähnig eingeschnitten. Unterirdisch verläuft der Stängel kriechend, oberirdisch aufrecht. Der Stängel ist 4-kantig, hohl und knotig. Die Weiße Taubnessel blüht von Mai bis August.

Anwendung als Tee oder als Bad

Anders als im Mittelalter werden heute von der Weißen Taubnessel nicht das Kraut oder die Wurzel verwendet, sondern die Blüten. Trotzdem lagen die Menschen schon damals teilweise richtig mit der medizinischen Anwendung von der Weißen Taubnessel.

Weiße Taubnesselblüten sind reich an:

  • Iridoiden,
  • Kaffeesäurederivaten
  • Flavonoiden und
  • Schleimstoffen

Innerlich zum Beispiel als Tee zubereitet helfen Weiße Taubnesselblüten gegen Husten und gegen Entzündungen der Schleimhaut im Mund und im Rachen (im oberen Hals). Äußerlich können die Weißen Taubnesselblüten beispielsweise als Teilbad bei leichten Entzündungen der Haut angewendet werden.

Weiße Taubnesselblüten sind in Apotheken oder in Reformhäusern erhältlich. Wenn Sie die Blüten selber sammeln und aufbereiten möchten, beachten Sie hierfür bitte einige Hinweise (klicke hierzu „Allgemeine Hinweise zum Sammeln von Wildpflanzen“ in der Grafik unterhalb dieses Textes).

Für eine Tasse Tee nimmt man 1 Teelöffel getrocknete Weiße Taubnesselblüten (1 g) und übergießt sie mit einer Tasse heißem Wasser (150 ml). Kurz ziehen lassen, mit einem Teesieb abseihen und bis zu 3-mal täglich trinken. Für ein Teilbad können etwa 4 bis 5 gehäufte Teelöffel (5 g) Weiße Taubnesselblüten verwendet werden. Die Blüten werden in eine Wanne oder eine große Schüssel gegeben und mit warmem Wasser übergossen. Anschließend hält man das betroffene Körperteil, zum Beispiel die Hand, für circa 10 Minuten in das Bad.