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Wie funktioniert Lernen psychologie

Was ist Lernen? Lernen ist ein Prozess, der zu dauerhaften Verhaltensänderungen führt.

Kein Verhalten bleibt konstant, sondern wird aufgrund verschiedener Bedingungen immer wieder verändert. Durch die Fähigkeit, das eigene Verhalten entsprechend der Situation anpassen zu können, ist der Mensch in der Lage, eine hohe Flexibilität zu erreichen, die es ihm ermöglicht, sich optimal der Umwelt anzupassen. Aufgrund der eigens gemachten Erfahrungen können die Menschen ihr Denken, ihr Fühlen und ihr Handeln ändern und sind somit von einem festgelegten genetischen Erbe befreit. Dennoch ist das Lernen nur mithilfe genetischer Grundlagen möglich.

Eine Definition des Lernens

Unter Lernen kann man einen Prozess verstehen, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten führt und auf individuellen Erfahrungen aufbaut. Der Lernprozess ist nicht direkt zu beobachten, sondern kann an den Veränderungen im beobachteten Verhalten festgestellt werden. Das bedeutet, dass ein erfolgreiches Lernen vor allem am Resultat, also am neu erworbenen Verhalten, offensichtlich wird.

Verhaltensänderung und Verhaltenspotential

Wurde eine neue Fähigkeit erworben, ging dieser ein Lernprozess voraus. Auch wenn eine Leistung verbessert wird, also eine Verhaltensänderung eintritt, kann man vom Lernen sprechen. Ein erworbenes Wissen muss nicht zwangsläufig eine Verhaltensänderung nach sich ziehen. Ein vorhandenes Wissen kann jedoch ein Potential für bestimmte Verhaltensänderungen schaffen. Vorhandene Einstellungen und Werte nehmen beispielsweise Einfluss darauf, welche Bücher man lesen, welche Filme man sehen, welchen Beruf man ergreifen und welche Menschen man sehen möchte etcetera. Man spricht deshalb beim Lernen auch vom Verhaltenspotential, denn Lernen kann stattgefunden haben, obwohl es sich zu einer bestimmten Zeit nicht in der Leistung gezeigt hat. Der Lernerfolg kann dann erst später, wenn die Umstände es ermöglichen, gezeigt werden.

Relative Stabilität der Veränderung

Man erkennt den tatsächlichen Lernerfolg daran, dass die Veränderung im Verhalten beziehungsweise im Verhaltenspotential relativ stabil ist. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Fahrradfahren. Wer einmal gelernt hat, Fahrrad zu fahren, wird von da an das Fahrrad fahren können. Manche Verhaltensänderungen sind jedoch nur vorübergehend. So zum Beispiel kann der Fahrstil eines Menschen variieren, je nach Möglichkeiten kann er schnell oder langsam fahren. Solche kurzfristigen Verhaltensänderungen bauen auf Erfahrung auf, dauern aber nicht an. „Relativ stabil“ bedeutet aber auch, dass Vieles, was man bereits gelernt hat, vergessen wird oder durch ein späteres Lernen verändert wird.

Erfahrung ermöglicht Veränderung

Unter einer Erfahrung versteht man alle Phänomene, denen man im Laufe eines Lebens begegnet. Es geht dabei vor allem um Interaktionen mit der Umwelt. Die Aufnahme von Informationen und die Äußerung von Reaktionen, die die Umwelt beeinflussen werden der Erfahrung zugeordnet. Ein Lernen ist nur mithilfe der Erfahrung erfolgreich. Damit ein Lernen stattfinden kann, muss die Erfahrung auf „fruchtbaren Boden“ fallen, das heißt, dass eine bestimmte Reife im Individuum vorhanden sein muss, damit die Erfahrung ein Lernen ermöglicht.