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Wie funktioniert Wertpapierdepot

Wertpapierdepots – vom Sparplan bis zum gemangten Investment. In Wertpapiere zu investieren ist so leicht wie nie zuvor. Kostenlose Depots und Sparpläne ebnen zwar den Weg, ersetzen aber keine professionelle Beratung. Vor 15 Jahren lagen die Prospekte und Anträge für Wertpapierdepots noch in den hintersten Schubladen der Hausbanken. Inzwischen reichen wenige Mausklicks, um Fonds und Aktien ein „Zuhause“ zu geben. Das Depot ist zum Massenprodukt geworden. Als Mehrwert zum Girokonto, in Kombination mit Tagesgeld – insbesondere Direktbanken wissen genau, wie sie die Werbetrommel rühren müssen. Und sie haben Erfolg damit. Die Monatszahlen der Comdirect-Bank vom Oktober 2010 weisen 679.857 Wertpapierdepots im Privatkundenbereich aus. Im Vergleich zum September 2010 entspricht das einem Plus von mehr als 70.000.

Bestätigt wird diese Entwicklung vom Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BIV). Die Branchenexperten sehen einen klaren Trend: Nach einem massiven Einbruch der Nachfrage und dem Bemühen, das Geld in sicherere Bahnen zu lenken, gehören Investmentfonds seit einigen Monaten wieder zu den Gewinnern. Der Verband meldete Rekordzahlen. Sorgen bereiten lediglich offene Immobilienfonds. Sie finden sich immer seltener in den Depots der Privatkunden.

Per Sparplan regelmäßig in Fonds investieren

Die Statistiken des Branchenverbandes lassen zwar grobe Rückschlüsse zu, in welche Richtung Anleger tendieren. Sie geben aber keinerlei Auskunft darüber, wie die Wertpapierdepots genau bestückt werden. Im Privatkundensektor stehen zwei Optionen zur Auswahl: der Fondssparplan und die Einmalanlage. Der einfachere Weg ist ganz sicher der Sparplan. Regelmäßig in ein, zwei oder auch drei Papiere zu investieren, mit Beiträgen ab 25 Euro im Monat, kommt dem Sparverhalten der Deutschen eher entgegen als 500 oder 1.000 Euro auf einen Schlag auf einen einzigen Fonds zu setzen.

Fonds, ETFs und Zertifikate – die Qual der Wahl

Die Frage, die sich dabei jeder stellen muss, der Fonds, gegebenenfalls auch Zertifikate oder ETF (Exchange Traded Fund) kaufen möchte, lautet schlichtweg: Welche Papiere sollen es sein? Bei den kostenlosen Wertpapierdepots, die zusammen mit dem Girokonto angeboten werden, stehen die Anleger in der Regel alleine auf weiter Flur. Lange Listen mit Fonds, teils mit reduziertem Ausgabeaufschlag, sind die einzigen Hilfen, die ihnen zur Verfügung stehen. Die Ratings, Bewertungen und Wertentwicklungen, ergänzt um dicke Fondsprospekte, können zwar erste Anhaltspunkte geben, sind für Laien aber mehr Buch mit sieben Siegeln denn Entscheidungshilfe. Das macht es gerade für Anfänger schwer. Sollte sich der Kauf dann als Fehlgriff entpuppen und der Kurs direkt in den Keller rutschen, kann das die Anlagestrategie nachhaltig prägen.

Aus dem Grund sind Fondssparpläne weitaus beliebter. Zwar sind auch hier Verluste möglich. Da monatlich aber nur ein vergleichsweise geringer Betrag investiert wird, schmerzt ein zwischenzeitliches Minus weniger. Hinzu kommt der sogenannte Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effekt), heißt: Das regelmäßige Sparen sorgt dafür, dass Kursschwankungen besser aufgefangen werden. Bei einmaligen Anlagen gibt es dieses Sicherheitsnetz nicht. Deshalb ist es gerade bei größeren Investments unerlässlich, mehr als nur die groben Eckdaten zu kennen. Es bedarf Fachwissen.

Gemanagte Depots

Kunden, die sich nicht die Mühe machen wollen, regelmäßig die Märkte zu beobachten, bieten einige Banken Hilfe – kostenpflichtig versteht sich. Gegen eine monatliche Pauschale, ab fünf Euro (1822direkt), kümmern sich Profis um die Zusammensetzung des Depots. Sie achten darauf, dass die Risiken ordentlich gestreut sind, und damit auf die Diversifikation. Sie schichten um und nehmen Rücksprache mit dem Anleger. Das lohnt sich allerdings erst ab einem gewissen Anlagebetrag, sonst „fressen“ die Gebühren den Gewinn möglicherweise ganz auf oder sorgen unter dem Strich für ein Minus.

Wertpapiere als Bestandteil der Anlagestrategie

Da Wertpapiere aus Expertensicht Bestandteil jeder Geldanlagestrategie sein sollten – vor allem aufgrund der höheren Renditechancen – gilt es daher, sich langsam mit der Materie vertraut zu machen. Ein kostenloses Wertpapier-Depot ist der Anfang, ein Sparplan über wenige Euro im Monat der erste Schritt. Von da ab kann sich mehr und mehr in das Thema einarbeiten. Viele Banken halten hierfür Analysetools bereit, teils auch Kundenzeitschriften mit Ratgebern und Informationen aus der Welt der Wertpapiere. Berührungsängste sind dabei fehl am Platz. Über eines sollte man sich aber im Klaren sein: Wertpapiere bergen Risiken.