Alternative Elektro-Fahrrad

Pedelecs – Fahrräder mit Motorunterstützung. Mit dem Pedelec (Pedal Electric Cycle) gibt es ein Elektro-Fahrrad, das trotz Motor als Fahrrad gilt.

Die Idee, sich das mühsame Strampeln bei Fahrrädern zu erleichtern oder gar völlig überflüssig zu machen, ist nicht neu und bereits in den 50er Jahren wurden von Firmen wie Rex kleine Verbrennungsmotoren an Fahrrädern angebracht. Zwar wurde hierdurch der Aktionsradius von Fahrrädern erheblich vergrößert, allerdings wurden die eigentlich umweltfreundlichen nun zu stinkenden Fortbewegungsmitteln.

Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec

Seit einigen Jahren wird die Idee des Hilfsmotors für Fahrräder weiter entwickelt und anstelle der Verbrennungsmotoren sind es in erster Linie Elektromotoren, die als Antriebshilfe dienen sollen. Bei Fahrrädern mit Elektroantrieb wird jedoch zwischen dem E-Bike und dem so genannten Pedelec (Pedal Electric Cycle) unterschieden. Ein Fahrrad, dessen Elektroantrieb unabhängig von der körperlichen Betätigung des Fahrers arbeitet, gilt nach dem Gesetz als Mofa. Somit bestehen dann alle normalen Versicherungs-, Zulassungs- und Führerscheinpflichten.

Aus diesem Grund wurde das Pedelec entwickelt, bei dem der Motor seine Leistung nur zur Tretkraft des Fahrers beisteuert und auf eine Geschwindigkeit bis 25 Stundenkilometern gedrosselt ist. Tritt der Fahrer nicht in die Pedale, gibt es auch keine Hilfe vom Motor, da der an der Tretkurbel angebrachte Sensor kein Signal abgibt und die Steuerung des Elektroantriebes nicht angeschaltet wird. In Deutschland gilt – auch nach der seit 2003 bestehenden EU-Richtlinie zu diesem Thema – ein Pedelec aus diesem Grund rechtlich als Fahrrad.

Reichweite und Akkumulatoren des Pedelec (Pedal Electric Cycle)

Die Reichweite einer Akkuladung ist zurzeit noch sehr begrenzt und wird von den meisten Herstellern bei mittlerer Leistung mit 20 bis 50 Kilometern angegeben. Bei Modellen, die zwei nacheinander geschaltete Akkumulatoren besitzen, vergrößert sich diese auf etwa 80 Kilometer. Faktoren wie Fahrwiderstände (Steigung oder Wind), eigener Krafteinsatz und Akkutemperatur beeinflussen jedoch die Reichweite einer Akkuladung.

Generell werden die meisten Pedelecs mit Nickel-Cadmium-Akkumulatoren oder Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren ausgeliefert, die sich zwischen 500 und 1000 Mal aufladen lassen, bevor sie mit circa 85% Restkapazität als verschlissen gelten. Da die günstigsten Ersatzakkus etwa 300 Euro und die leistungsfähigeren Nickel-Metallhydrid-Akkus durchaus 500 Euro kosten können, gehören sie zu den teuersten Ersatzteilen des Fahrrades.

Hersteller und Modelle von Pedelecs

Die meisten Hersteller greifen bei der Motorisierung auf einen Nabenmotor zurück, bei dem sich der Direktantrieb in der Vorder- oder Hinternabe befindet. Beispiele mit einem Antrieb in der Vordernabe sind die Fahrräder mit Motoren der deutschen Firma Heinzmann oder der Firma Schachner aus Österreich. Zusätzlich besitzen diese Pedelecs eine Anfahrtshilfe. Das heißt, dass es eine Beschleunigung auf etwa 6 Stundenkilometer ohne eigenen Körpereinsatz durch die Drehung am Gasgriff gibt.

Optik und Preis

Im Moment ist trotz steigender Absatzzahlen noch kein direkter Durchbruch zu verzeichnen. Gründe dafür sind die noch wenig attraktive Optik und der hohe Preis. Viele Fahrräder mit Elektromotor erinnern noch eher an medizinische Strampelhilfen als an moderne Fahrräder, wobei hier bereits einige Angebote gegensteuern und zum Beispiel persönliche Lackierung und Ähnliches angeboten wird. Mehr ins Gewicht fällt hier der ausgesprochen hohe Preis. Ein Pedelec liegt im Anschaffungspreis bei mindesten 1.500 Euro, nach oben offen und bedacht werden sollten auch die Folgekosten beim Austausch der Akkus.

Alternative zum öffentlichen Nahverkehr bei Kurzstrecken

Zusammenfassend ist das Pedelec eine gute Alternative für den Kurz- und Nahverkehr. Bei langen Strecken sollte man jedoch bedenken, dass das Fahrrad aufgrund seines Gewichtes mit einem leeren Akku noch mehr körperliche Anstrengung zur Fortbewegung braucht. Doch gibt es heute erste Praxisversuche, bei denen der Akku durch eine Brennstoffzelle und einen Wasserstofftank ersetzt wurde und dann sowohl leichter sein als auch eine höhere Reichweite besitzen soll.

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