Angst und Lernen

Der Artikel behandelt das Verhalten der Ansgt aus der Sicht des Klassischen Konditionierens und erwähnt eine Möglichkeit der Angstlöschung.

Schweißausbrüche, Herzrasen, kalte Hände und zittrige Gliedmaßen – Sind Ihnen diese Symptome bekannt? Sie sind unter anderem das Anzeichen für körperliche Reaktionen, sobald Angst eintritt. Der Atem wird schneller, man wird hektischer oder starr vor Angst. Manchmal tritt die Angst auch subtiler auf. Nicht immer sind heftige Körperreaktionen mit Angst verbunden. Menschen haben des Öfteren Angst, aber statt sich der Angst zu stellen, wird sie verdrängt.

Im Folgenden soll es um die Ursachen der Angst gehen.

Ursachen der Angst

Sämtliche psychologische Theorien besagen, dass ein gravierendes Ereignis einen Menschen derart prägen kann, dass dieser immer wieder in einen ganz bestimmten Zustand versetzt werden kann, sobald er sich an jenes Ereignis zurückerinnert.

Eine Idee besagt, dass gewisse Ängste angeboren sind. Vielleicht ist es eine Kombination aus beiden Ansätzen, die uns verstehen lässt, wie der Mensch sich ängstigt. Da der Mensch stets mit der Umwelt interagiert, ist es wichtig, seine Beziehung zur Umwelt zu beobachten. Häufig findet hier ein Lernen statt. Viele Verhaltensweisen oder Glaubenssätze müssen zunächst erlernt werden. Dafür gibt es unterschiedliche Theorien, wie das Lernen funktioniert. Die bekannteste Lerntheorie ist jene nach Pawlow, sie nennt man „Klassisches Konditionieren“.

Klassisches Konditionieren

In Bezug auf die Angst muss etwas erlernt werden. Der Mensch lernt durch ein Ereignis, Angst zu empfinden. Am Beispiel des Klassischen Konditionierens soll dies nun deutlich gemacht werden.

Wenn ein Mensch vor einem Hund Angst hat, muss er das Angstverhalten zu einem früheren Zeitpunkt erlernt haben. Dies könnte beispielsweise so ausgesehen haben.

Als Kind begegnete der Mensch einem Hund, er sah den Hund und ging auf ihn zu.

Der Hund bellte, und dies führte zu einem Schreck in dem Kind.

Jedes Mal, wenn er einen Hund bellen hörte, bekam er Angst.

Er sieht irgendeinen Hund und bekommt Angst.

Die Idee des Klassischen Konditionierens geht davon aus, dass bestimmte Reize gekoppelt werden. Der Hund wird mit dem schrecklichen Bellen assoziiert. Diese Assoziation wird so weit geführt, dass der Mensch vor einem Hund Angst hat, auch wenn dieser nicht bellt.

Schematisch erklärt sieht das Lernen des Angstverhaltens wie folgt aus:

Hund (neutraler Reiz) führt zu Neugier und Hinwendung (unspezifische Reaktion)

Das Bellen des Hundes (unbedingter Reiz) führt zur Furcht im Kind (unbedingte Reaktion)

Durch mehrmaliges Paaren des neutralen Reizes mit dem unbedingten Reiz prägt sich das Bild vom bellenden Hund ein.

Ein nicht bellender Hund (bedingter Reiz) führt zu Angst (bedingte Reaktion)

Fazit des Klassischen Konditionierens

In dem Schema wird also deutlich wie Angst entstehen kann.

Der Mensch sieht einen Hund, er steht ihm neutral gegenüber, plötzlich beginnt der Hund zu bellen und der Mensch erschreckt sich, er bekommt Furcht. Durch das mehrmalige Koppeln der Reize „Hund“ und „Bellen“ assoziiert der Mensch mit einem Hund seine Furcht vor dem Bellen.

Möglichkeit der Angstlöschung (Gegenkonditionierung)

Eine Möglichkeit besteht darin, mithilfe der Idee des Klassischen Konditionierens Ängste zu löschen. Hier wird nach jener Theorie vorgegangen und ein weiterer Reiz hinzu geführt.

Ein Beispiel dazu:

Der bedingte Reiz, also das das Fürchten vor dem Hund, wird mit einem neuen unbedingten Reiz gekoppelt, der eine neue Reaktion hervorrufen kann. Das heißt also, wenn der Mensch vor einem bellenden Hund steht, der einen Eisbecher (neuer unbedingter Reiz) transportiert und der Mann große Freude bei Eis empfindet, so wird dieses positive Gefühl mit dem bellenden Hund assoziiert.

Angst ist ein sehr vielseitiger Begriff, dem man sich aus verschiedenen Perspektiven nähern kann. Schließlich bleibt die Frage offen, ob es viele verschiedene Ängste gibt, oder nur eine einzige Furcht, die sich in den verschiedenen Dingen manifestieren kann.

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