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Anzeichen von ADHS bei Kindern erkennen

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung wird bei vielen Kindern diagnostiziert. Doch wo liegt die Grenze zwischen „normalem“ Verhalten und ADHS?

Die Diagnose ADHS ist seit einigen Jahren in aller Munde. ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und wird im Volksmund auch Zappelphilipp-Syndrom genannt. Doch was bedeutet das genau, wie wirkt sich das auf das Kind aus, wie kann Kindern und Erwachsenen geholfen werden, gibt es Heilungschancen? Wo ist die Grenze zwischen normalem Verhalten und ADHS?

Die Ursachen für ADHS sind ebenso komplex und vielseitig wie die Störung selbst. Mittlerweile wird von einer multifaktoriellen Verursachung ausgegangen, also von der Zusammenwirkung von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren. Aus diesem Grund muss für die Heilung oder Linderung auch an verschiedenen Seiten angesetzt werden.

Was ist ADHS überhaupt?

An der langen und komplizierten Bezeichnung erkennt man, dass diese Diagnose mehrere Verhaltensauffälligkeiten beinhaltet:

Das Aufmerksamkeitsdefizit zeigt sich, wie der Name schon sagt, in massiven Aufmerksamkeitsproblemen. Diese führen besonders zu Schwierigkeiten in der Schule. Dem Kind passieren viele Flüchtigkeitsfehler, es lässt sich leicht ablenken und ist unfähig, eine begonnene Aufgabe zu Ende zu führen. Die Hyperaktivität, auch als Hyperkinetische Störung bezeichnet, beschreibt einen übermäßigen Bewegungsdrang. Auch das sorgt besonders in der Schule für Probleme.

Außerdem zeichnen sich Kinder mit ADHS, ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität) oder Hyperaktivität (ohne Aufmerksamkeitsdefizit) oft durch extrem impulsives Verhalten aus. Damit gehen große Begeisterungsfähigkeit, aber auch Probleme einher, da das Kind selten planvoll handelt oder auch nur ansatzweise die Folgen seines Handelns bedenkt. Es fällt auch dem älteren Kind sehr schwer, seine Bedürfnisse aufzuschieben.

Der Übergang zwischen normalem Verhalten und ADHS ist fließend

Die Symptome, die die Aufmerksamkeitsdefizitstörung und die Hyperkinetische Störung bzw. die Kombination aus beiden beschreiben, passen allerdings auf fast alle Kinder im Kindergarten und Grundschulalter. Kinder haben eben noch nicht gelernt, ihre Konzentration zu bündeln, sie nehmen ihre Umwelt intensiv wahr und reagieren schneller auf Reize als Erwachsene, für die die Welt nicht mehr so neu und voller erstaunlicher Überraschungen ist. Dass in der Schule für das Leben gelernt wird, ist auch eine Weisheit, die die Menschen erst in höherem Alter einholt, ist es doch viel lustiger, draußen zu toben, als drinnen ruhig auf einem Stuhl zu sitzen.

Diagnose ADHS und Therapiemöglichkeiten

Viele Eltern geraten schnell außer sich, wenn die Möglichkeit besteht, ihr Kind könnte ein Problem haben oder eventuell „anders“ sein als es ihrer Meinung nach sein sollte. Doch sollten Kinder von erwachsenem Leistungsdenken zumindest vor Eintritt in eine weiterführende Schule verschont bleiben. Da die Grenzen zur Störung so fließend sind, ist es sehr schwierig, ADHS endgültig festzustellen. Deshalb sollte man in jedem Fall einen Fachmann hinzuziehen, einen Arzt, Therapeuten oder Psychologen, der mit der Materie vertraut ist, wenn die Befürchtung besteht, das Kind könnte an ADHS leiden.

Wird die Diagnose am Ende ausführlicher Tests zum sozialen Verhalten, zur Konzentrationsfähigkeit und Intelligenz des Kindes tatsächlich gestellt, gibt es eine Reihe Möglichkeiten, dem Kind zu helfen. Ob sich Eltern für eine medikamentöse, eine therapeutische Behandlung oder für eine Kombination aus beidem entscheiden, hängt von der Ausprägung der ADHS und der jeweiligen Situation ab. Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten mit dem Problem umzugehen, und seiner dauerhaft Herr zu werden.