Arbeiten wo andere Urlaub machen

Arbeit kostet das halbe Leben – also her mit dem Spaßfaktor. Der Traum vom Aussteigen, einen neuen Alltag finden und das Abenteuer Leben zu suchen, erfordert viel Mut. Vorbilder jenseits von Prominenz helfen, sich zu orientieren.

Wer will ihn nicht, den Top Job? Aber was soll man darunter verstehen? Viel Geld, viel Ehr, viel Verantwortung? Jein – denn die Vorstellungen vom perfekten Arbeitsplatz sind so verschieden wie die Menschen.

Lebenstraum nicht auf die Pension verschieben

Der Traum vom Leben im sonnigen Süden muss nicht erst ab 65 beginnen. Da der Arbeitsmarkt ohnehin immer mehr Flexibilität erfordert, warum dann nicht gleich auswandern und ein Leben nach den eigenen Idealvorstellungen einrichten. Die Verantwortung dafür nimmt einem ohnehin niemand ab. Vorbilder, dass es funktioniert können zum Beispiel ganz normale Bürger, wie hier beschrieben sein. Denn: sie haben es gewagt und ihre Träume wahr gemacht.

Für Peter Koch und Brigitte Hink liegt der Top Job in Thailand, genauer gesagt in Puketh am Patong Beach. Sie haben ihren „Schlawiner“, ein Restaurant mit österreichischer Küche 1992 nach einem Urlaub dort eröffnet. Platz für 80 Gäste und jede Menge Wiener Schnitzel, Knödel und Sachertorten. Genossen haben das schon Filmstars wie Claude Van Damme, Steve Martin, Bob Hope und natürlich Kärntens bekannteste Filmglatze, Otto Retzer.

Schön und reich

Den Schönen, Reichen und Berühmten täglich nahe sein – auch so ein Traum, der mit ein bisschen Flexibilität Arbeitsrealität werden kann. Bewiesen hat das der Klagenfurter Filmarchitekt Walter Dreier. Derzeit weilt er gerade in Bali, dem indonesischen Urlaubsparadies, wo die Serie „Das Traumhotel“ in die nächste Runde geht. Bevor Ruth Maria Kubitschek, Christian Kohlund oder Marion Mitterhammer aus dem Flieger steigen, ist Walter Dreier vor Ort und checkt die schönsten Drehorte, die Mobilität, die Unterkünfte, sorgt für das Vorhandensein aller Requisiten, die so gebraucht werden. Dabei lernt er hautnah Land, Leute und Mentalität kennen, wie es keinem Urlauber vergönnt ist.

Abenteuer und Erfahrung

Reiselust und Neugierde ist für die meisten Top Jobs Voraussetzung. So hat es den gebürtigen Spittaler Gerhard Bacher nach Chile verschlagen. Die alltägliche Basis, die mit dem Alltag in Österreich kaum zu vergleichen ist, bestreitet er als Englischlehrer. Seine Leidenschaft aber gilt den Bergen. Darum hat er sich ein zweites Standbein als Bergführer aufgebaut. Über lange Jahre hat er die Berge und Landschaft seiner neuen Heimat bestens kennen gelernt. Neuerdings lebt er in La Ligua und leitet Mountain-Bike-Touren für einen deutschen Reiseveranstalter.

Beziehungen und Ausbildung

Samnaun am Arlberg war Lore Zegg-Taferner durch eine Freundin ihrer Mutter ein Begriff. Zollfreie Zone, viel Tourismus, interessantes Publikum. Als sie nach ihrer Drogistenlehre in Klagenfurt in der Kleinen Zeitung von einer freien Stelle als Feinparfümerieverkäuferin im kleinen Samnaun las, packte sie die Reiselust. Nun lebt sie seit 28 Jahren dort. In dieser Zeit hat sie ihren Mann Albert kennen gelernt, der ihren Unternehmergeist unterstützte. Sie bauten 1982 eine kleine feine Frühstückspension mit 25 Betten und freuen sich über die internationalen Gäste, die neben den beiden Töchtern Schwung ins Haus bringen. „Ich bin sehr glücklich, in Europas höchstgelegener Flaniermeile auf 1.800 Metern als selbständige Unternehmerin tätig zu sein“, schwärmt die Neo-Schweizerin von ihrer neuen Heimat.

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